Geologielehrpfad und Wildtierexkursion im Ködnitztal


Publiziert von oli.m , 7. Oktober 2010 um 21:08.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:22 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Strecke:2 Touren, siehe Bericht
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tour1 und 2: Von Matrei i. Osttirol durchs Tauerntal, bei Huben nach Kals und über die Glocknerstraße (Maut) hinauf ins Ködnitztal zum Lucknerhaus Zusätzlich bei Tour 2: Von Matrei i. Osttirol durchs Tauerntal, bei Huben nach Kals, dann weiter Richtung Tauernwirt (vor dem Dorfertal), rechts hinauf zur Moaralm
Unterkunftmöglichkeiten:Bauernhof in Matrei (Ruggentalerhof)
Kartennummer:Kompass Nr. 39

Was gibt es schöneres als bei sonnigem Herbstwetter unterhalb des Groß Glockners zu wandern? [ok, eventuell die Besteigung des selbigen ;-)]

2 Touren in der Glocknergruppe:

22.September 2010:

Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Lucknerhaus bei Kals. (Maut incl. Parken 9 Euro) Über den Geomorphologischenlehrpfad ging es hinauf zur Glorer Hütte (T2). Im unteren Teil noch auf einem Wirtschaftsweg anschließend auf breitem Bergpfad. Normalerweise benötigt man ca 2h für diesen Weg. Mit Nutzung des naturkundlichen Führers (herausgegeben vom NPHT und DAV, erhältlich z.b. im Lucknerhaus) dauert der Hüttenanstieg min. 3h kann aber auch 4h überschreiten. Je nach Intensität mit der man sich mit dem Thema beschäftigen möchte. Wir erreichten die Hütte nach 3h da ich den Führer bereits vorab gelesen hatte, was zu empfehlen ist! Die markierten Haltepunkte am Weg sind naturverträglich, also ohne Lehrtafeln in die Landschaft integriert. Dadurch ist bei Interesse an dem Lehrpfad der Führer unbedingt erforderlich. Nach einer ausgiebigen Pause mit einer riesigen Kässpatzenportion machten wir uns an die SW Umrundung des Kastenecks Richtung Peischlachtörl (T3 bis Lucknerhaus). Die Überschreitung des Kastenecks war uns wegen des August-Schnee und Eis zu heikel. Auf fast einer Höhenlinie läuft die Umrundung, häufig über grobes Blockwerk und erfordert Zeit und gute Trittsicherheit. Stellenweise war der ursprüngliche Weg durch Rutschungen verlegt. Meist aber waren die Markierungen zu erkennen. Gegen Nachmittag kamen dann die Tiere zum Vorschein, und neben zahllosen Murmels und Alpendolen konnten wir noch 3 Adler bei Ihrem Gebietsüberflug beobachten. Gegen 17:30, während einer kurzen Pause, gelang uns noch eine kleine sensationelle Beobachtung: in mitten eines Gämsenrudels ein weises Tier! (nach Informationen des Wildtierbiologen des NPHT: "Weiße Gämsen kommen zwar selten, aber immer wieder vor, dabei handelt es sich meist um eine Farbvariante und keine richtigen Albinos." Danke Gunther!)
Nach dieser "Beobachtungsrast" machten wir uns an den Abstieg durch das Peischlachtal, hinunter zum Lucknerhaus. Der stellenweise schmale Bergpfad ist an manchen Stellen durchaus etwas ausgesetzt und man tut gut daran trotz des nahenden Sonnenuntergangs konzentriert zu gehen. Das Licht in den Abendstunden, besonders jetzt im Spätsommer ist grandios! Bei gutem Wetter lohnt es sich den Tag bis in den Abend aus zu nutzen. Noch eine kurze aber steile Weidenquerung, immer auf dem Pfad, leitete uns hinunter auf den bequemen Zufahrtsweg der Nigglalm. Nach insgesamt fast 9h erreichten wir den Parkplatz am Luknerhaus, bei mittlerweile frischen, schattigen 7°C.

Tolle Tour!!!


23.September 2010:

Um 9:00 Uhr war Treffpunkt mit Matthias, einem Ranger des NPHT. Wir waren die Einzigen und hatten somit unseren "Privatranger" für diese Wildtierexkursion für uns. Über den Wanderweg und Themenweg "BergDenken" stiegen wir gemütlich über Weiden und Lärchwiesen hinauf zur letzten Geländestufe vor der Lucknerhütte. Immer wieder erzählte uns Matthias wissenswertes über die hier lokale Tier und Pflanzenwelt. Wegen des extrem schönen Wetters und den vielen Wanderer konnten wir allerdings nicht so viele Tiere beobachten wie Tags zuvor. Nur 3 Gämsen, 2 Steinböcke ein Turmfalke ließen sich nicht stören. Das war die gesamte Ausbeute. Aufgrund des geringen Tieraufkommens beendeten wir gegen 11:30 die Exkursion und verabschiedeten uns vom Ranger mit einigen neuen Eindrücken über die Bergwelt in den Hohen Tauern.
Ina und ich machten uns an den kurzen Aufstieg zur Lücknerhütte um auf der Sonnenterasse bei Kaffee und Kaiserschmarrn die Sonne zu genießen. Direkt am gegenüber liegenden Hang waren dann noch einige Murmels, bereits sehr fett gefressen, in weiser Voraussicht ob des nahenden Winters, am Werk. Nach einer weiteren Beobachtungspause ca 80HM oberhalb der Hütte machten wir uns an den Abstieg zum Auto.

Nach kurzer Fahrt, hinunter nach Kals und weiter hoch zur Moaralm, erreicht man nach ca 15 min Gehzeit eine Aussichtsplatform des NPHT, hoch über dem Dorfertal. Dieses Tal wurde bekannt durch seinen erfolgreichen Widerstand gegenüber einer Kraftwerks- und Stauseeerschließung. In den letzten Jahren machte das Tal Schlagzeilen durch das Bartgeier Wiederansiedelungsprojekt in den Hohen Tauern. Hier wurden immer wieder diese schönen Greifvögel ausgesetzt und so hofften wir, mit Spektiv ausgestattet einen dieser Großvögel zu entdecken. Außer einigen Tannenhäher im Vorbeiflug und einigen Gämsen war dann aber doch nichts zu entdecken. Aber herrlich ist der Blick in der Nachmittagssonne hinunter ins Dorfertal dennoch.

Text: Oli
Bilder Ina & Oli

Tourengänger: oli.m, Ina


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