Ungeplante Traumüberschreitung


Publiziert von numinis , 14. September 2010 um 19:51.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:22 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Nach Vielen Regentagen scheint heute unser Tag gekommen,
es ist Kaiserwetter.

Nach einigen Touren die wir in der Vorwoche witterungsbedingt abbrechen mussten, wollten wir heute endlich auf einen Gipfel. Unser Tagesziel war zunächst die Bella Tolla, sollte es gut gehen dann auch noch das Rothorn.

Also fuhren wir nach St. Luc (1655m) und nahmen nicht die Bergbahn, sondern wollten die 1500 hm selbst bewältigen. Zunächst waren wir etwas irritiert was den Weg angeht, man muss zunächst an der Bergbahn vorbei in den Ort und dann ist alles gut ausgeschildert. Der verführerische Weg direkt an der Bahn ist ein Mountainbike Trail und sollte auf keinen Fall begangen werden.

Der Weg führt zunächst sehr steil an Ferienhäusern vorbei und quert dann wieder unter der Bergbahn hindurch in den Wald hinein. Wir stiegen zu morgentlicher Stunde auf und trotzdem war es schon sehr warm und der Wald tat gut. In langezogenen Kehren windet sich der Weg stets steil Richtung WNW bis man zu einer Alm kommt. Um diese muss man herum um wieder auf dem richtigen Weg zu sein (die einzig nicht 100%ig optimal ausgeschilderte Stelle). Wir kamen also langsam in das Hochtal in dem das Skigebiet von St. Luc liegt. Dieses sieht bei weitem nicht so schlimm aus wie manch anderer Schandfleck in den Alpen. Es ging über schöne Hochwiesen Richtung NNW. Aber die Sonne brannte unerbitterlich auf uns herab. Der letzte Aufschwung auf die Bella Tolla ist ochmal schweißtreibend aber unglaublich schön. Nach und nach kommen die hohen Berge der Umgebung raus und strahlen mit jedem Schritt, den man geht, mehr.
Wir waren schnell und haben die 1500hm in 3 Stunden hinter uns gebracht und stehen nun staunend auf dem Gipfel. Ein Panorama der absoluten Spitzenklasse.
Man sieht vom Monte Blanc über die Berner Alpen, die hohen Italliener genau so wie den Walliser Hauptkam.
Und dominant direkt vor uns die Normalroute aufs Bishorn und das Weißhorn dahinter. Toll!!! (dahin wollten wir 4Tage später).
Ein gemütliches Vesper im Angesicht dieser Landschaft entschädigt für viele Tage Regenwetter.
Da der Tag noch jung ist gehen wir über den Grad zum Rothorn. Auch diese Aussicht ist nicht minder eindrucksvoll. Dann stellt sich die Frage des Abstieges. Schon im Aufstieg war mir der Westgrad vom Rothorn aufgefallen, denn wir wollten zur Bergstation der Bergbahn um mit Trotties abzufahren. Doch wir wollten heute ncihts anspruchsvolles machen und von weitem sah der Grad alles nur nicht leicht aus, aber schön und es wäre eine logische Route zur Bergstation. 
Vom Gipfel tat sich nun doch eine Möglichkeit auf. dirket am Gipfelhäuschen führt ein kleiner Trampelpfad auf dem Grad hinunter. Die Neugier war geweckt. Der weg musste ja wo hinführen und da wir noch Zeit hatten versuchten wir unser Glück.
Steil gings hinab, etwas ausgesetzt aber insgesamt gut machbar. Doch dann, zuerst traute ich meinen Augen nicht, sah ich das Ende einer Leiter aus einem Abgrund hervorschauen. Die schien neu zu sein und war gut und gern 20m hoch. Wir rüttelten an der Leiter, alles fest. Also stiegen wir ab, es folgte leichte Blockkletterei und wieder eine Leiter und das ganze nochmal. Ein herlicher Grad. nach der letzten Leiter ging es noch in munterem Auf und Ab, zuletzt etwas anspruchsvoller bis zum ersten Lift. Diesem folgten wir hinunter und letztendlich auf einem Fahrweg und Piste zur Bergstation. (haben also das letzte Stück des Grades rechts liegen gelassen)
Wir haben diese Steigeinrichtung in keiner Karte (neueste 2005) gefunden, vielleicht soll hier in der nächsten Saison ein Klettersteig entstehen. Als wir dort waren, waren bis auf 3Meter Stahlseil alle Einrichtungen in tadellosem Zustand.
Nach einiger Diskussion hatten wir die Bergbahnmenschen überredet uns Trotties hoch zu schicken auch ohne, dass wir diese bestellt hatten.
Mit einer rasanten Fahrt ging dieser wunderschöne Tag in den Walliser Alpen zuende. Vielen Dank an meine Partnerin Patty.

Tourengänger: numinis


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