Hochvernagtspitze (3.530 m), ein einsamer Gipfel von der Vernagthütte.


Publiziert von Gemse , 14. September 2010 um 15:58.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:18 August 1973
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Strecke:Vernagthütte - Südflanke - Hochvernagtspitze - Westflanke - Vernagthütte (9,6 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durch das Ötztal nach Vent und von dort zu Fuß auf die Vernagthütte
Unterkunftmöglichkeiten:Vernagthütte
Kartennummer:AV Nr. 30/2 Weißkugel

Urlaub im Ötztal 4. Etappe

Wir steigen heute Morgen als Vierer-Seilschaft zur Hochvernagtspitze, Margarete u. Rudi, Karri und meine Wenigkeit. Wie mir Rudi am Vorabend auf der Hütte mitgeteilt hat findet Margarete selbst auf dem harmlosesten Gletscher Spalten, in die sie hineintappt.
Von der Hütte geht es nordwärts auf dem Moränenrücken etwa 30 Min. bis zum Vernagtgletscher. Hier legen das Seil an und auch die Steigeisen. Im großen Bogen geht es zu den beiden Felsriegeln. Bitte beachten, die Markierungsstangen auf dem Gletscher sind keine Wegmarkierungen, sie sind Vermessungspunkte für die Gletschervermessung. Kurz vor den Felsriegeln zweigt rechts die Spur zur Wildspitze über das Brochkogeljoch ab.
Zwischen den beiden Felsriegeln steigen wir jetzt über den immer steiler werdenden Firnhang hoch in die Südflanke der Hochvernagtspitze. Die Flanke erreicht eine Steilheit von 30 - 35 Grad, und nach etwa 100 Hm erreichen wir den oberen Gletscherboden, wo es relativ flach weitergeht. Margarete, der Glückspilz erwischt wieder mal eine Gletscherspalte, in die sie hineintappt (1 Meter breit und einen halben Meter tief). Sie konnte sich aus eigener Kraft wieder befreien.
Über den flachen Gipfelgletscher führt die Spur nach rechts zu den Gipfelfelsen, die nur 2 bis 3 m aus dem Eis herausschauen. Von der Vernagt-Hütte bis zum Gipfel haben wir 2 3/4 Std. gebraucht.
Herrlich ist der Blick hinüber zur Wildspitze, wo sich die Bergsteiger am Anstieg und am Gipfelgrat bald tottreten. Und hier am Gipfel eine himmlische Ruhe, nur der Magen von Rudi knurrt. Nach einer längeren Gipfelrast und Stärkung brechen wir wieder auf. Da wir den Aufstiegsweg nicht wieder absteigen wollten, entschlossen wir uns den langen Gipfelrücken nach Westen entlang zu gehen und über die Westflanke abzusteigen, zudem eine schwache alte Spur vorhanden war. Der Abstieg über diese Flanke erwies sich aber im obersten Teil als sehr steil (ca. 45 Grad). Aber er war gut zu begehen, da die Schneeauflage hart und griffig war.
Die Flanke wurde jetzt immer flacher und im großen Bogen nach Süden erreichten wir wieder die Moräne, die hinab zur Hütte führte. Vom Gipfel bis zurück zur Hütte brauchten wir gute 3 Std.
 
Fazit:Absolut einsamer Gipfel, der ohne große technische Schwierigkeiten zu begehen ist.

Region: Ötztaler Alpen

Bergsteiger: Margarete, Rudi, Karri und Karl

Aber Achtung: Die Tour und die Bilder stammen aus 1973. Die Verhältnisse Heute (2010) dürften anders sein. Der Gletscher dürfte weit zurückgegangen sein und die Spalten daher größer und markanter sein.

1. Etappe *Hintergraslspitze
2. Etappe *Fluchtkogel
3. Etappe *Wildspitze
4. Etappe *Hochvernagtspitze
5. Etappe *Weißseespitze


Tour 7 <--- Tour 8 ---> Tour 9    (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)



 


Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 9795.gpx 1973-08-18 Hochvernagtspitze Achtung: Nur Tourenskizze

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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: sehr schön, gut gemacht!
Gesendet am 28. Juli 2011 um 07:46
und erst noch eine Erstbeschreibung ...
Wie das wohl heute aussieht?

lg Felix

Gemse hat gesagt: RE:Heute ...
Gesendet am 28. Juli 2011 um 09:47
Hallo Felix,

... die Westflanke ist oben eisfrei und der Gipfelgrat ist aper, der Aufstieg über die Südflanke ist äußerst spaltenreich (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Hochvernagtspitze )
Meines Erachtens keine schöne Tour mehr, wie so viele Gletschertouren, leider.

LG
Dein Karl


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