Unterwasser - Chäserrugg - Tschingla - Schwaldis - Sälser Hütte - Gocht - Arvenbüel


Publiziert von MouRa , 12. September 2010 um 16:57.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:11 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 10:45
Strecke:Unterwasser - Iltios - Hint. Risi - Sattel - Wannen - Chäserrugg - Rosenboden - Tschingla - Obersäss - Schwaldis - Sälser Hütte - Gocht - Alp Egg - Arvenbüel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Unterwasser: mit dem Postauto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Arvenbüel: mit dem Bus

Start ist morgens knapp nach 07:00 Uhr in Unterwasser. Bis nach Iltios verläuft der erste Teil meist im oder am Wald. Nebst ein paar Kühen scheint sonst noch niemand auf den Beinen zu sein.

Danach beginnt ein nicht sehr steiler Aufstieg in Richtung Hint. Risi. Die Aussicht auf den gegenüberliegenden Berghang mit u. a. Säntis und Wildhuser Schafsberg ist aber überwältigend. Andere Wanderer habe ich bis jetzt immer noch nicht gesehen. Dafür sind sind aber viele Gemsen auf den Beinen. Faszinierend wie sie steilste Felswände erklimmen!

Die Karrenfelder vor dem Sattel sehen sehr  schön aus.. Weiter geht es relativ flach weiter aber mit wunderbarem Ausblick auf den Gamser Rugg und - je höher ich komme - auch ins Rheintal. Der Schlussanstieg hinauf zum Chäserrugg ist dann wieder etwas steiler.

Oben kommt gerade eine Ladung "Bahntouristen" an. Sie haben die weniger beschwerliche, dafür aber auch um weit weniger schöne Variante gewählt.

Ich mache noch einen kurzen Rundgang auf dem Rosenboden, da ich mir die eindrücklichen Bilder in Richtung Seeztal, Walensee und die übrigen Churfirsten nicht entgehen lassen will.

Hier muss ich mich jetzt entscheiden, ob ich die ursprüngliche und relativ lange Variante in Richtung Arvenbüel tatsächlich unter die Beine nehmen will oder ob ich den Plan ändere. Da es knapp 11:00 Uhr ist, entscheide ich mich für die Fortführung!

So nehme ich den Abstieg in Richtung Tschingla in Angriff. Dieser ist steil und verlangt ganz vereinzelte auch den Einsatz der Hände. Ab der Passage einer Hütte auf 1742 m. ü. M. ist der Weg blau ausgeschildert. Bei trockenen Verhältnissen und Trittsicherheit gibt es aber keine weiteren Probleme. Die schwierigste Passage sind schwarze Steine in Schräglage, die es zu überqueren gilt.

Auf der Höhe von Paliis geniesse ich meine lang ersehte Mittagspause mit einem grandiosen Blick hinunter auf den Walensee. Danach geht es weiter, vorbei an Obersäss und über einen in einer Wiese angelegten Weg in Richtung Schwaldis. Der Weg von hier bis zur Sälser Hütte ist fast eben und sehr breit: gut, um ein wenig Tempo zu machen, denn langsam wird die Zeit ein wenig knapp. Um 18:21 Uhr fährt in Arvenbüel der letzte Bus!

Nach der Sälser Hütte beginnt wiederum ein blau markierter Weg! Ich bin auch schon einige blaue Wege gelaufen. Bisher war es nie eine grosse Sache und auch der erste am heutigen Tag war kein Problem. Dieser hier sollte mich aber an meine Grenzen bringen!

Los geht es noch ganz "angenehm". Ich muss mich zwar ziemlich steil den Berg hochquälen (im Lot), aber zumindest in einer Wiese. Danach führt eine kurze Passage durch ein Waldstück - auch dies kein Problem!

Dann aber beginnt die Qual: entweder ich muss fast senkrecht nach oben kletternd dem blau markierten Weg folgen oder - was noch deutlich schlimmer ist - ich muss am Hang entlang einem kaum dreissig Zentimeter breiten, seitlich leicht abfallendem Weg folgen, auf welchem sich an einigen Passagen kleine, leicht rutschende Steine von Hangrutschen befinden und es keine Möglichkeiten gibt, sich festzuhalten! Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und trockene Verhältnisse sind zwingend erforderlich! Zu meinem Glück kann ist zumindest fast immer nach oben klettern. Ich kann mir gut vorstellen, dass die umgekehrte Richtung noch deutlich schwieriger ist. Ein mir entgegenkommender "Kletterer" bestätigt mir dies.

Endlich auf 1952 m. ü. M. angekommen bin ich heilfroh, diese Passage bezwungen zu haben, hätte doch ein einziger Fehltritt weitreichende Folgen haben können. Dieses Teilstück werde ich mit Sicherheit nie mehr betreten!

Danach geht es auf einem roten Weg in Richtung Alp Egg und Arvenbüel weiter. Ich bin mittlerweile ziemlich fertig. In Arvenbüel komme ich schlussendlich rund 40 Minuten vor dem letzten Bus an. Inklusive der einen grösseren Pause bin ich rund 10 Stunden und 40 Minuten unterwegs gewesen!

Tourengänger: MouRa


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Kommentare (2)


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Runner hat gesagt:
Gesendet am 12. September 2010 um 17:29
Jaja, wer die Gocht nicht kennt... da hattest Du in der Tat "Schwein" bist Du schwindelfrei... :-))

kmc hat gesagt: die schöne Gocht
Gesendet am 3. Juli 2017 um 15:40
kann dem Beschrieb nur zustimmen, ich hab die Überquerung der Gocht von Süden kommend am 1. August 2011 gemacht und fand sie ziemlich heikel. Bei mir war es ein wenig feucht, das sollte man auf jeden Fall vermeiden, wenn man sie in Angriff nehmen will.
Ich war zu dem Zeitpunkt zwar topfit, aber bin kein sehr erfahrener Berggänger und kam definitiv an meine Grenze. Ich selbst werde auch nicht mehr dort entlang gehen.


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