Von Dalpe nach Fusio und Sonogno


Publiziert von Freeman , 3. September 2010 um 00:40.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:28 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Campolungo   Gruppo Poncione di Vespero   CH-TI   Gruppo Pizzo Barone   Gruppo Pizzo Campo Tencia   prato sornico   cabanna soveltra   Gruppo Monte Zucchero 
Zeitbedarf: 3 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Dalpe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Sonogno
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Leit SAT und Capanna Sovèltra SAV
Kartennummer:1:50'000 Blatt 266T Valle Leventina

Auf der Alpennordseite spielt das Wetter wieder einmal verrückt und so entschliessen wir uns drei Tage in der Sonnenstube Tessin zu verbringen. Allzu viele Höhenmeter wollen wir zwar nicht machen und uns in bewarteten Hütten verpflegen zu lassen. So finden wir nach langem hin und her eine für uns geeignete Tour von Dalpe in der Leventina über den Passo Vanit zur Capanna Leit, am zweiten Tag weiter über den  Passo Campolungo nach Fusio, weiter über Prato-Sornico zur Capanna Sovèltra und schliesslich am dritten Tag über den Passo di Redòrta nach Sonogno.

Von Dalpe schlängelt sich unser Wanderweg ganz gemütlich durch den Wald empor zur Alpe Cadonighino und weiter etwas steiler über den Passo Vanit. Je höher wir kommen desto stärker nimmt der Wind zu. Gerne wäre ich bei der Capanna Leit auf der Terrasse noch etwas in der Sonne gelegen um die Wärme in mich aufzusaugen. Doch es ist fast bitter kalt und wir verziehen uns in die Hütte um Kuchen und ein heisses Getränk zu geniessen.

Am nächsten Morgen ist es wie erwartet immer noch kalt und der Himmel wolkenlos klar. Einige andere Berggänger machen sich auf um auf einer der zahlreichen Routen den Pizzo del Prévat zu erklimmen. Zu schade habe ich schon etwas anderes vor, denn dieser Berg, formschön und verlockend, lädt gerade zu ein an ihm herumzuturnen.

Unser Weg führt uns in eher unspektakulärem Verlauf über den Passo Campolungo bis nach Fusio. Hier haben wir die Wahl mit dem Postauto nach Prato-Sornico zu fahren oder via Lago di Mognòla und Passo Fornale zur Capanna Sovèltra zu gelangen. Wir entscheiden uns für einen Mittelweg. Erst mit dem Postauto nach Peccia fahren und der Maggia entlang nach Prato-Sornico zu wandern.

Beim Abstieg von Peccia zur Maggia sehen wir einen Wegweiser zu einem Grotto. Natürlich können wir dem Gedanken nicht widerstehen uns die Bäuche vollzuschlagen und an einem edlen Tropfen zu nippen. Das Essen war wirklich köstlich und für den edlen Tropfen gab es ersatzweise ein kühles Bier. Genüsslich, so stelle ich mir 'Kulturwandern' vor!

Wir schlendern noch etwas träge der Maggia entlang und entschliessen uns dann an einem schönen Örtchen am noch schmalen Flüsschen unsere Füsse ins kühle Nass zu strecken. Ich gönne mir sogar ein kurzes Bad in der kalten aber erfrischenden Maggia.

Von Prato-Sornico wandern wir auf einem Fahrweg unter Kastanienbäumen langsam dem kleinen Weiler Monte di Predee entgegen. Das Tal ist eng und die steilen Hänge rings herum faszinieren uns. Der Wanderweg wird nun steiler und das Tal immer enger bis wir auf einem engen Pfad durch eine Schlucht wandern. Diese Schlucht ist fantastisch, steile Berghänge, schroffe Felsen, Sturzbäche, Wasserfälle und weit unten das tosende Wasser des Ri della Valle di Prato. Ein wunderbares Tal, unser Schwäremen und staunen findet fast kein Ende.

An diesem Sonntag Abend sind wir nur gerade drei Gäste in der Capanna Sovèltra. Eine schöne und gemütliche Hütte mit sehr zuvorkommenden und herzlichen drei älteren Hüttenwartinnen als Gastgeberinnen.

Zu unserer Verwunderung ist der nächste Morgen verhangen und es regent immer wieder. Der Wetterbericht versprach doch Sonnenschein ohne Ende. Nun gut, irgendwann müssen wir starten und stülpen uns die Kapuzen über die Köpfe. Lange dauert der Regen jedoch nicht und es klart wieder auf.

Das Valle die Pertüs ist wieder ein Juwel das man nicht missen möchte gesehen zu haben. Ein echt typisches einsames tessiner Tal mit wildem Wasserlauf, steil aufragenden bewaldeten Berghängen und weiter oben dann leichter Buschbestand und ein Weg durch ein Labyrinth von Steinen und Felsen.

Auf dem Passo di Redòrta machen wir Rast und geniessen die Sicht durch die Enge Lücke in die Tiefe des Val Redòrta. Weit hinten erkennen wir das kleine Ort Frasco und die Cima di Gagnone. Eine Idee zur Wanderung wäre auch die Überquerung des Passo di Gagnone. Sogar die Capanna d'Efra ist zu sehen.

Wir stürzen uns in die Tiefe und wandern auf steilen Wegen zum kleinen schmucken und fast verlassenen Örtchen Püscen Negro. In engen Kehren geht es weiter talwärts bis wir den Fahrweg nach Sonogno erreichen. In Sonogno sind wir wieder zurück in der Zivilisation und es herrscht buntes Treiben der zahlreichen Touristen.

Müde aber glücklich besteigen wir den Bus nach Locarno.

Eine Wanderung die ich jederzeit gerne wiederholen würde.


Tourengänger: Freeman


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