Piz Timun- abwechslungsreiche Bergtour mit aussergewöhnlichem Abschluss.
Bereits am Vorabend zum Lago di Lei gefahren, unsere Bikes deponiert und uns im Rifugio Alpe del Crot von Valentino & Famiglia kulinarisch verwöhnen lassen.
Nach einem kurzen Frühstück und morgendlichem Scheibenkratzen! nach Innerferrera gefahren, wo wir unsere lange Wanderung begannen. Kurzweiliger Aufstieg zur Alp Niemet, dann weiter in fotogener Morgenstimmung auf den Pass da Niemet.
Kurz nach der Landesgrenze biegt der Bergweg gegen Osten ab (Markierung "Valle di Sterla" auf einem grossen Stein). Gelbe und rotweisse Markierungen weisen den Weg Richtung Passo di Sterla. Über viel Blockgestein gelangt man problemlos zum P. 2843, von wo wir über den Westgrat zum P. 3024 aufgestiegen sind. Weiter nun auf dem Südgrat in Richtung Gipfel. Steinmännchen (oder auch Steinfrauchen- wer weiss das schon so genau) und weisse Punkte erleichtern die Wegfindung über den Grat- oftmals wird etwas in die Ostflanke ausgewichen. Kurz vor dem Gipfel gilt es noch ein luftige Stelle mit einem beherzten Schritt zu überwinden und nach etwas mehr als 4.5 Stunden erreichten wir den Gipfel.
Trotz Kälte genossen wir die tolle Aussicht und für die exponierte Stelle im Abstieg genehmigten wir uns einen kräftigen Schluck Appenzeller!
Für den Abstieg vom Grat wählen wir in etwa die selbe Route. Von P. 2843 traversierten wir möglichst die Höhenlinie haltend gegen den Passo di Sterla und suchten dort einen gangbaren Weg nördlich zu den Seen bei Mot Grandella Rebella. Beim kleinen See sind wir wieder auf rotweisse Markierungen gestossen und folgten mehr oder weniger diesem Weg zurück zum Lago die Lei. Weiter auf der Seestrasse retour zum Rifugio.
Nach einer angenehmen Stärkung schwangen wir uns voller Singletrail-Downhill-Vorfreude auf den Sattel und fuhren auf dem Forstweg zur Alpe Motta..... der erstaunte Blick des Alpbetreibers beunruhigte uns nicht.....
Dort sollte gemäss meinem Kartenstudium ein schöner Singletrail runter nach Innerferrera führen. Zugegeben- der Trail war wirklich sehr schön- wildromantisch trifft es noch besser- aber bald merkten wir, dass halt nicht jeder medizinballgrosse Felsblock in der SwissTopo-Karte eingezeichnet ist, nicht jeder halbmeter hohe Absatz und auch keine knietiefen Sumpflöcher.
Kurz: trotz Affinität zu kniffligen Trails war das meiste (90%) nicht fahrbar.
Ich schätze so ein T3+..... also ein TB3+ (wobei B für Bike steht).
Aber wir hatten auch Glück- es kam uns kein rotbesockter Wanderer entgegen, und so mussten wir uns keine lustig gemeinten (aber wohl nervigen) Sprüche anhören..... :-)
Für Nachahmer:
Mit dem Bike die normale Strasse zurückfahren, überhaupt kein Bike mitnehmen oder Trial-Weltmeister sein.
Eine einsame, schöne und lange Tour in grandioser Landschaft.
Kommentare (5)