Haleakalā (Hawaii) - Sliding sands trail


Publiziert von tomaso , 27. August 2010 um 12:04.

Region: Welt » United States » Hawaii
Tour Datum:24 Januar 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Highway 378 zum Haleakalā visitor center

Zunächst sind wir mit dem PW auf den Haleakalā . Die Fahrt dauert ca. 1.5h von Kihei, wo wir unser Hotel hatten.

Der Vulkan ist immerhin 3055m hoch. Die Strasse ist realtiv Steil und Kurvenreich aber sonst gut zu fahren. Unser Mietwagen war aber definitv nicht für diese Strecke gemacht.
Es war ein kleiner Chevy (wirklich klein) mit Automatikgetriebe, das quasi in einer endlos Schaltschlaufe war. Einen manuellen Schaltmodus gab es nicht. Nur einen wählbaren ersten Gang.

Gefühlte 10000 Schaltvorgänge später kamen wir am Eingang des Nationalparks an. Am üblichen Drive Through Schalter bezahlt man die Gebühr von 10$. Damit kann man drei Tage in den National Park.

Vom Tor sind es nochmal ca. 2km Fahrt bis zum Parkplatz am Visitor Center. Hier haben wir hochmotiviert im T-Shirt die Tür auf und gleich wieder zu gemacht. Es war verdammt kalt und windig. Wir hatten zwar damit gerechnet, aber im dem Moment waren wir dann doch überrascht. Also Jacken und Mütze an und ab richtung Sliding Sands Trail. Vorher haben wir noch kurz beim Visitor Center vorbeigeschaut. Hier erhält man von den Parkrangern jede Menge Informationen und Kartenmaterial.
Der Trail führt vom Visitor Center auf den Grund des Kraters. Etwas komisch, dass jetzt zuerst der Abstieg kam und später dann der Aufstieg. Normalerweise ist das ja eher andersrum. Der Weg ist mässig steil und relativ breit. Sliding sands trail heisst er aber nicht umsonst. es läuft sich stellenweise wie am Strand.

Der Blick in das Innere des Kraters ist fantastisch. Der Vulkan nimmt in etwa dreiviertel der Fläche Mauis ein. Er ist das letzte Mal zwischen 1450 und 1650 ausgebrochen. Der Umfang des Hauptkraters beträgt stolze 34km. Der Krater des Haleakalā  gleicht von oben der Mondoberfläche. Hier könnte man ohne weiteres einen Sience Fiction Film drehen. Vielleicht auch eine Mondlandung ;-)

Vom Visitor Center sieht man auch zum Manua Kea/Loa. Den beiden mächtigen Vulkanen auf Big Island.

Je weiter man nach unten kommt, desto heisser wird es. Es ist also ratsam genügend Wasser mitzunehmen. Auch mit dem Hintergedanken, dass man später wieder 1000hm rauf muss und es dann auf jeden Fall noch heisser ist. Die Temperaturen steigen schnell an. Nicht umsonst heisst Haleakalā auf Deutsch "Haus der Sonne".

Der Weg selbst kann nicht verfehlt werden. Er führt in einer Schleife durch den Krater und anschliessend wieder über den Abstiegsweg nach oben zum Parkplatz.
Unterwegs hat man auch die Möglichkeit in einige der kleinen Krater hineinzuschauen. Natürlich muss man dazu jeweils den Kraterrand erklimmen. Die kleinen Krater sind jünger als der grosse Hauptkrater. Sie enstanden während kleinerer Ausbrüche.

Der Aufstieg zum Parkplatz hat es dann nochmal in sich. Nicht die Steilheit ist dafür verantwortlich, sondern der lose und knöcheltiefe Sand.

Während des Aufstieges wurde wir von einer Bergläuferin überholt und das auf diesem Untergund. Vor allen Dingen war die Dame ohne trinken unterwegs. Alle Achtung! Die braune lederartige Haut hat aber vermuten lassen, dass sie wohl schon länger und öfter an der Sonne Hawaiis läuft. Wir haben sie auch nicht mehr gesehen, somit darf man davon ausgehen, dass sie es bis oben geschafft hat.

Am Parkplatz angekommen haben wir uns erstmal des Zusatzgewichtes in Form von Sand entledigt. Bei der Menge in den Schuhen war es verwunderlich, dass der trail noch sliding sands trail heisst. Höchstwahrscheinlich ist die weggetragene Menge aber zu klein, zumal wir auf dem Trail vielleicht ein dutzend Wanderer gesehen haben.

Zu Schluss sind wir dann noch mit dem PW auf den Gipfel des Haleakalā gefahren. Es gibt dort einen weiteren Parkplatz. Von hier hat man nochmal eine tolle Sicht auf die benachbarten Inseln und Maui selbst.

Auf dem Gipfel stehen noch einige Astronomische Analage der Air Force und NASA. Der Ort bietet sich an, weil auf dem Gipfel eine extrem trockene Luft ist. Die Lichtverschmutzung ist ebenfalls sehr gering. Das grösste Teleskop hat einen Durchmesser von 3.67m und gehört der Air Force. Mit diesem Teleskop werden Satelliten und andere Raumfahrzeuge im Erdorbit beobachtet. Es ist auch Teil der Raketenabwehr der USA. Beeindruckend: Laut Wikipedia kann das Teleskop von einem 400km hoch fliegenden Satelliten Aufnahmen mit einer Auflösung von 10cm machen.

Die Fahrt runter zum Hotel in Kihei ging recht zügig, zumal wir quasi keine Motorbremse hatten. Schlecht war das nicht, hatten wir doch so mehr Zeit um am Strand zu entspannen. Was für ein Leben...




Tourengänger: tomaso


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Kommentare (2)


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Sputnik Pro hat gesagt: Teleskopauflösung
Gesendet am 27. August 2010 um 12:35
Hi Tomaso,

Die 10cm auf 400km Distanz sind die theoretische Auflösung. Die Genauigkeit wird aber auf der Erde ohne adaptive Optik nie erreicht. Der Grund sind Turbulenzen der Erdathmosphäre.

tomaso hat gesagt: RE:Teleskopauflösung
Gesendet am 27. August 2010 um 12:56
Vielen Dank für den Hinweis Sputnik. Schon wieder was gelernt. Für alle interessierten gibts hier mehr Infos:
Astronomical seeing


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