Kleine 3-Gipfeltour im Stubaier Gletscher


Publiziert von Kris , 26. August 2010 um 03:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 7 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Bergstation Schaufeljoch - Kleiner Isidor - Gaißkarferner - Schussgrubenkogel - Bergstation Schaufeljoch - Schaufelspitze - Bergstation Schaufeljoch (ca. 4km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Stubaier Gletscherbahn - großer Parkplatz
Kartennummer:DAV Stubaier Alpen - Hochstubai

Ausgangspunkt der Tour ist die Endstation der Stubaier Gletscherbahn - das Schaufeljoch auf ca. 3150m.

Von dort aus beginnt die Tour auf den "Hausberg" der Bahn, auf denen die zumindest einigermaßen erfahrenen Touristen geleitet werden. Steil, rutschig und sicher nicht mit dem Schuhwerk zu begehen, das ich bei manchen beobachten durfte geht's in etwa 10-20min auf den Gipfel des Kleinen Isidor (3200m). Nach dem steilen Aufstieg folgt ein kurzes Auf- und Ab auf dem Grat (drahtseilversichert). (T3+) Etwas luftig gehts zu, allerdings ohne Schwierigkeiten. Normalerweise ist der Gipfel eine Sackgasse und der Aufstieg wird Retour Richtung Bergstation begangen. Ich allerdings entschied mich, den anfangs milde abfallenden Rücken des Isidors in Richtung Schaufelferner zu begehen. Die ersten 50Höhenmeter waren dann auch recht milde im Abstieg - über großblockiges Geröll. Kurz vorm Auftreffen des Rückens auf den Gletscher wirds dann doch nochmal steiler und vor allem eins: Rutschig und steinschlaggefährdet. Die einzige Möglichkeit erschien mir durch eine schmale Rinne, die allerdings extrem rutschig war. Also rutschte ich die 10-15 Meter vorsichtig ab. Mittlerweile war mir ein Bergsteiger vom Gipfel gefolgt und meinem Weg gefolgt. Glücklicherweise schien er alpin erfahren und bescherte mir durch seine Begehung der Rinne keinen Steinschlag. (T4+)

Auf dem Gletscher angekommen entschied ich mich mir mal den Aufstieg zum Schussgrubenkogel (3211m) fern der Touristenmassen anzuschauen. Ein paar Wegspuren wiesen in der Ferne daraufhin, das er manchmal begangen wird. Am Rande des Gletschers ging es dann ebenmäßig zum Einstieg auf den Grat. Erst wenig ansteigend, wurde es bald ernster. Ich suchte mir einen Weg auf der linken Seite des Grats, meist 20-30 Meter unterhalb des eigentlichen Gratverlaufs. Stellenweise kam ich dann mal näher, oder stieg ein wenig ab. Das Gelände ist versehen mit Kletterstellen maximal im I. Grad und überwiegend geprägt durch Geröll und Blockkletterei. Nach einer Weile gelangt man dann an den Gipfelaufbau, bei dem es nochmal 5 Meter nach unten und ausgesetzt und heikel auf den Gipfelaufschwung geht. (T5) Etwas mulmig sah ich mir die letzten Meter zum Gipfel an, tastete mich voran und fand schließlich eine Aufstiegsmöglichkeit und genoss den wunderbaren Ausblick auf die Ötztaler und Stubaier Gipfel.

Der Besuch sei zudem ausgesprochen empfohlen aufgrund den großartigen Tiefblicken und dem Ausblick aufs gegenüberliegende Zuckerhütl.

Nach dem Rückweg wars die Aufgabe eine geeignete Aufstiegsmöglichkeit zurück zur Bergstation zu finden. Der Rückweg über den Isidor und die abgerutschte Rinne kam nicht in Frage. Aus der Ferne sah ich direkt an der Bergstation am Rande des Gletschers eine geeignete Geröllflanke. Bei dieser war aber auch wirklich alles in Bewegung und so musste ich aufpassen, nicht mit jedem Tritt weiter nach unten zu rutschen, als ich aufgestiegen war. Dort muss extrem auf Steinschlag geachtet werden. Im letzten Teil vorm Plateau der Bergstation mit den ausgelegten "Gletscherteppichen", die das Abschmelzen des Gletschers verlangsamen sollen, wurde die Geröllflanke so steil zusätzlich zur Rutschigkeit, dass ich mich entschied in die Schneeflanke nebenan rüberzuwechseln. War wahrscheinlich die beste Idee, allerdings war's auch ziemlich heikel, da die Flanke mehr als 50° steil war und ich keine Steigeisen dabei hatte. Allerdings war der Schnee so beschaffen das ich ordentlich mit den Schuhen Tritte formen konnte, die mich bombenfest hielten. So bahnte ich mir den Weg an den Ausstieg und war froh, diesen Teil hinter mir zu haben. (T5)

Zum Abschluss gings in der kleine Rundtour rund um die Bergstation des Stubaier Gletschers noch auf die vielbesuchte Schaufelspitze (3333m). Der Einstieg ist von der Bergstation gut zu erkennen. Allerdings gibts aufgrund der häufigen Begehung extrem viele vermeintliche Wegspuren, die dazu einladen, ihnen zu folgen. Die meisten davon führen, (ja fast wie am Matterhorn ;)) in Sackgassen, sodass man sich ein wenig auf seinen Orientierungssinn und Instinkt bei der Wegfindung verlassen sollte. Der Aufstieg an sich ist ziemlich unspektakulär. Fast nur Geröllgelände, einige steile Wegpassagen und höchstens unschwierige Blockkletterei im I. Grad. (T4) Ein Bekannter meiner Eltern ist da mal todesmutig bei Neuschnee im Herbst mit ausgelatschten Sandalen hinauf. Nunja, wer's mag. ;) Die Aus- und Weitsicht oben ist wunderbar und macht den einfach zu erreichenden Gipfel zu einem Geheimtipp für einen konditionellen Schonungstag.

Nach dem Abstieg gings wieder mit der Bahn ins Tal ;)

Abschließend zu sagen - lohnende kleine Rundtour :)


http://www.alpintouren.com/de/touren/wandern/tourbeschreibung/tourdaten_25326.html
(Alternativbeschreibung zum Schussgrubenkogel,
hier wird allerdings auf dem Grat geblieben (T5, II)


  • KONDITION            2/5
  • ORIENTIERUNG     3/5
  • TECHNIK                 3.5/5
  • EXPONIERTHEIT   3/5

Tourengänger: Kris


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Kommentare (1)


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Ray hat gesagt: Nett ;)
Gesendet am 26. August 2010 um 15:40
Sicher mal nen Ausflug wert..
Gruß^^


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