Beslermassiv bei Schlechtwetter


Publiziert von Kris , 31. August 2010 um 23:30.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Parkplatz am Riedbergpass - Schönbergalpe - Besler - Beslerkopf - Beslergrat - Schönbergalpe - Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:aus Obermailselstein zum Riedbbergpass kurz nach Grasgehren ist ein Parkplatz zu finden, der am Weg zur Schönbergalpe liegt
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Diese Tour wählte ich als Einstiegstour am Anreisetag - dafür war sie dann auch bei schlechtem Wetter gut geeignet, da ich erst sehr spät (gegen 15 uhr) losmarschierte. Das felsige riffartige Beslermassiv ist vom Riedbergpass (der höchsten Passstraße Deutschlands) immer gut einzusehen und schreit förmlich nach einer Besteigung.

Vom Parkplatz in der Nähe von Grasgehren gings zügig auf einer Fahrstraße leicht absteigend zur Schönbergalpe (1330m). Von dort aus über Almhänge und kurz in Serpentinen ein Waldstück durchschreitend geht es in zunehmend felsigeres Gelände. (T2)

Der Weg verläuft dabei nahe der Felsabbrüche unter dem Beslergrat und schon bald bekommt man erste Einblicke auf den eigentlichen Beslergipfel. Dabei ist der höchste Punkt nicht wirklich ersichtlich, und als dann das Gipfelkreuz ins Sichtfeld gerückt wird, hat man die höchste Stelle dort eher nicht erwartet.

Durch ein kleines Gatter geht es in das Almgelände (der Schönbergalpe?). Dort warteten einige störrische Kühe auf mich, die nicht im Entferntesten daran dachten, den Weg zu verlassen. Durch das nasse Wetter [es hatte den ganzen Tag geregnet - nun war es zwar trocken, aber neblig und nur selten erblickte man am Himmel einen Streifen blauer Farbe] war das Umgehen der Kühe im Almsteilhang oberhalb des Weges unangenehm. Zumal das hohe Gras nur erahnnen ließ, wo ein zuverlässiger Tritt war oder nicht. (T4-)

Bald gelangt man an den Punkt, an dem es sich zu Entscheiden gilt - Normalweg mit Umrundung des Felsriffs und Besteigung hinterrücks oder der spannendere Weg, der kurze, leichte Klettersteig durch eine schmale Felsrinne in der Wand. Ich entschied mich natürlich für letztere Variante und wollte den Normalweg im Abstieg begehen. Nach etwa 5 Minuten kam ich an den Einstieg der kurzen Kraxelei. Es war aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse relativ rutschig und viel schwieriger hätte es dann ohne Sicherung nicht mehr sein müssen - dann hätte ich mich sicher unwohl gefühlt. [A/B / WS-]

Der kurze Klettersteig ist fast komplett durch Felstritte zu erklimmen, künstliche Hilfen gibt es neben dem durchgehenden Drahtseil nur an 2 Stellen. Der Durchstieg dauert wohl zwischen 5 und 10 Minuten und ab dem Ausstieg ist es maximal eine Minute bis zum markanten Gipfelkreuz. Selbst hier oben am Kreuz bin ich mir sehr unsicher, ob dies wirklich den höchsten Punkt des Felsriffs darstellt, aber sei's drum. Nach kurzem Durchatmen ging's schnell weiter - 's war ja auch schon spät. Auf dem Gipfel des Besler (1680m) war dann allerdings doch ne ziemlich gute Sicht von Sonthofen bis Oberstdorf mit den jeweiligen Bergen.

Nach einem Blick auf die Uhr war mir allerdings klar, dass noch genug Zeit für eine Runde auf den naheliegenden Beslerkopf (1655m) - zuerst geht's steil über den Normalweg in Serpentinen und Waldgeländen nach unten, um dann den Hang fast eben zu queren. Vorher kommt man an der Abzweigung vorbei, die wieder in Richtung Schönbergalpe führt, und den Kreis des Beslernormalwegs komplettieren würde. Ärgerlich war dabei der elektrische Weidenzaun der auf dem ohnehin schmalen Pfad in den Weg hineinhing und einen damit zum Abgrund hin abdrängte. Innerlich leicht fluchend aufgrund dieser komplett die Interessen der Bergwanderer missachtend angebrachten Anlage setzte ich meinen Weg fort bis zu einer markanten Alm-Holzhütte. Ausgeschildert ist der Weg hier nicht - der markierte Weg setzt sich auf der dem Riedbergpass abgewandten Seite fort und führt vorbei an einigen Hütten. Dafür hatte ich heute keine Zeit mehr und somit musste ich mich mit  dem Beslerkopf als Zugabe begnügen.

Ich sah oberhalb der Hütte ein markantes Gatter, durch das man kam, ohne über den Weidenzaun zu steigen. Mein Instinkt sagte mir das es da zum Beslerkopf gehen musste und dieser täuschte mich nicht. Schmal geht es von dort aus unschwierig in 3-4 Minuten zum Gipfel. (T3)
Von hier aus gibt es einen wundervollen Blick zum gegenüberliegenden Schafkopf, dessen wilde Felsabbrüche aufzeigen, dass dieser deutlich schwieriger zu besteigen ist als die heutigen Ziele.

Wieder gönnte ich mir nur eine kurze Verschnaufpause und nachdem ich den Weidenzaun erneut passierte, fiel mir der relativ gut ausgetretene Weg in Richtung Beslergrat (1668m) auf. Diesen wählte ich als alternativen Weg zurück zur Kreuzung des Besler-Normalwegs. Nachdem ich am grasigen Gipfel des Beslergrats vorbei war, stieg ich den Grashang zurück auf den markierten Weg zurück. (T3+) Nochmal unter dem Weidenzaun hindurchgeschlüpft, kam ich alsbald auf den Normalweg zurück und stieg zügig ab, da sich das Wetter schnell verschlechterte.

Kurz vor der Schönbergalpe fing es an aus Kübeln zu gießen und es hörte erst spät abends wieder auf. Völlig durchnässt kam ich am Parkplatz wieder an und schloss damit diese landschaftlich sehenswerte Tour ab.


 

  • KONDITION 1,5/5
  • ORIENTIERUNG 2/5
  • TECHNIK 2,5/5
  • EXPONIERTHEIT 2,5/5

Tourengänger: Kris
Communities: Allgäu


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