Piz Cotschen- 3046 m - Piz da l'Aua 3002 m - Mondlandschaft im Unterengadin


Publiziert von Ivo66 , 18. August 2010 um 18:04.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:18 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Lischana Gruppe 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1220 m
Abstieg: 1220 m
Strecke:S-charl - Alp Sesvenna - Fora da l'Aua - Nordflanke Piz Cotschen - P. 3046 - P. 2945 - Südflanke Piz da l'Aua - P. 3002 - Fuorcla da Trigl - Lajet da Lischana - Fora da l'Aua - Alp Sesvenna - S-charl
Kartennummer:1:25'000 - S-charl

Was für eine herrliche Landschaft öffnet sich einem nach dem steilen Aufstieg von S-charl durch die Fora da l'Aua: Eine mondlandschaftähnliche Steinwüste mit mehreren hellblauen Bergseen, eine weite und unendlich scheinende Hochebene, verbunden mit einer absoluten Ruhe. Immer wieder sind wir von dieser herben, schönen Gegend beeindruckt. War es beim ersten Mal die Besteigung des Piz Lischana, beim zweiten Mal die Gratüberschreitung Piz d'Immez - Piz Cristanas - Piz Rims, statteten wir heute dem Piz Cotschen und dem Piz da l'Aua einen Besuch ab. Diese Tour wird wohl recht selten unternommen, was auch ein Blick auf hikr.org bestätigt. Dennoch, oder eben gerade auch deswegen, kann diese einfache Bergtour jedem trittsicheren Bergwanderer empfohlen werden.

Aufstieg von S-charl durch die Fora da l'Aua zum Lajet da Lischana (T4-)

Vom Bergdörfchen S-charl wandert man durch die Val Sesvenna zur gleichnamigen Alp. Kurz nach der Alphütte weist ein blauer Wegweiser u. a. Richtung Fora da l'Aua. Zuerst geht es noch gemütlich auf nicht immer eindeutigem Weg (offenbar mehrere Varianten im unteren Teil) durch lichten Arvenwald den Hang hinauf. Die weiss-blau-weissen Markierungen sind eher spärlich angebracht, was etwas Aufmerksamkeit verlangt.

Der Steig wird immer steiler und im Bereich der Felsen finden sich über längere Abschnitte Ketten als Aufstiegshilfe. Wir machten von diesen keinen Gebrauch; den weniger geübteren Bergwanderern bieten sie jedoch - vor allem im Abstieg - etwas Sicherheit. Im Aufstieg ist diese Route auch angenehmer zu begehen; beim Abstieg sieht man halt stets die Steilheit des Geländes vor sich. Wer damit Mühe hat, wird diesen spektakulären Abschnitt wohl kaum geniessen können.

Im oberen Teil führt der Pfad durch gut zu begehenden Schutt und schon wird man vom Anblick der atemberaubenden Mondlandschaft überwältigt. Herrlich ist auch der wunderschöne Bergsee Lajet da Lischana in diese farbenfrohe Steinwüste eingebettet.

Aufstieg zum Piz Cotschen (T4)

Vom Lajet da Lischana weg ist die weitere Route weglos. Es finden sich nur wenige, kaum sichtbare Wegspuren. Wir stiegen direkt vom südlichen Seeufer durch die Nordflanke auf. Praktisch die ganze Bergflanke ist von locker liegendem Schutt und kleinen Geröllblöcken bedeckt. Der Aufstieg gestaltete sich entsprechend mühsam - kaum ein Tritt, der unter dem Körpergewicht nicht nachgab. In der Routenwahl ist man an sich völlig frei; man folge einfach seinem Gespür für die am wenigsten unangenehme Variante. Im oberen Teil wird das Gelände wieder angenehmer und der Schlussaufstieg ist dann problemlos zu begehen; das Gelände wird gegen oben immer flacher. Der höchste (?) Punkt (3046 m) ist mit einem recht bescheidenen Steinmann gekrönt.

Weiter zum Piz da l'Aua (T4-)

Wir stiegen vom westlichen Gipfel (ohne Steinmann) - gemäss Landkarte ist aber der der höchste Punkt des Piz Cotschen die westlichste Erhebung auf dem Grat - direkt durch die Nordflanke ab. Diese ist hier sehr angenehm über flachen Schutt zu begehen. Von P. 2945 (der tiefsten Stelle zwischen Piz Cotschen und Piz da l'Aua stiegen wir direkt durch die Südflanke zu den beiden Gipfelsteinmännern auf. Es liegt recht viel loses Material in den Felsen; der Aufstieg ist aber nur wenig steil; man findet immer wieder einen geeigneten Durchschlupf.

Weiter zur Fuorcla da Trigl und zum Lajet da Lischana (T3)

Von P. 3002 folgten wir mehr oder weniger dem flachen und breiten Westgrat zur Fuorcla da Trigl. Von dort aus stiegen wir durch gut begehbares Geröll in einem Bogen nach Westen ausholend hinunter zur hochebenartigen Landschaft, wo wir bald auf den weiss-blau-markierten Pfad trafen, der von der Chamanna Lischana zur Fuora da l'Aua führt. Kurze Zeit später erreichten wir wieder den Lajet da Lischana

Abstieg nach S-charl (T4-)

Auf dem steilen Abstieg durch die Fuora da l'Aua ist Konzentration gefragt, denn es geht wirklich steil hinunter. Für den Abstieg ist auch Schwindelfreiheit von Vorteil.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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