Mitterkaiser (2011m)

Nach längerer Zeit starten wir wieder mal von Norden, aus dem schönen Kaiserbachtal, eine Tour in den Wilden Kaiser.
Dabei sollte sie heute recht kurz ausfallen, da
a) wir sehr spät dran waren (das Gäubodenfest in Straubing zwang uns zu regenerativem Extraschlaf)
und b) die Wetteraussichten als sehr wechselhaft galten (was sich später noch bewahrheiten sollte).
Mit von der Partie war heute die U, die mal anstatt Pfälzer- ein bißchen Bergluft schnuppern wollte.
Unsere Wanderentscheidung fiel dann auf den Mitterkaiser, der das Griesener Kar in zwei Teile teilt. Das östlichere sind wir schon mal auf dem Weg zum Lärchegg  hochgestiegen, deswegen wählten wir heute das westliche Kar (großes Griesener Tor).
Dazu geht man vom Parkplatz erstmal bis zur Griesener Alm (986m) und daran vorbei in westlicher Richtung. Gleich dahinter überquert man den Kaiserbach und folgt dem breiten Schotterweg bergan. Nach einigen Serpentinen schenkt der Weg nach Süd und führt in den Wald.
Hier kommt auch bald unser Abzweig nach rechts („Fritz-Pflaum-Hütte“). Auf einem kleinen Pfad geht es zuerst durch Wald später durch Latschen hinauf ins Kar zwischen den Felswänden des Mitterkaisers links und Predigtstuhl und Goinger Halt rechts. Wie immer im Wilden Kaiser ist die Landschaft sehr eindrücklich, nach oben hin kommen wir mehr und mehr in Fels- und Geröllregionen.
Recht unvermittelt taucht plötzlich die kleine Fritz-Pflaum-Hütte (1868m) auf (bis hierher T2). Sie ist eine Selbstversorgerhütte des DAV mit Trinkwasser außen.
Während die U es sich gemütlich macht, wenden wir uns noch dem Mitterkaiser zu. Dazu geht es von der Hütte auf einer unmarkierten, aber gut sichtbaren Spur eben in nördlicher Richtung über ein Geröllfeld auf eine gut sichtbare Rinne zu. Und durch diese Rinne steigt man in leichter (I, T3) Kletterei auf. Am Ende der Rinne kommt man in Latschenbewachsenes Gras- und Schrofengelände. In Serpentinen geht es direkt hinauf zum Grat. Noch ein Stückchen nach links, und man steht am höchsten Punkt.
Zum Gipfelkreuz geht es sehr lohnend noch gut 10 Minuten weiter nach Norden. Man bleibt dabei meist am Grat oder weicht kurz – teilweise durchaus etwas luftig, etwas östlich in die Flanke aus (durchaus bereits eine leichte T4).
Vom Kreuz lockt etwas nördlich ein etwas höherer Felsklotz mit Steinmanndl. Dazu muß man in eine Scharte absteigen und mit einem Spreizschritt ein Kluft übersteigen (zurück zu muß man springen) und danach im festen Fels (II) hochklettern.
Die Nahblicke vom Mitterkaiser sind wunderschön – alle Prominenten des östlichen Gebirges stehen Spalier. Zudem sorgten die ständig wechselnden Wolkenspiele für schöne Momente, erinnerten uns aber auch daran, daß es jederzeit schauern könnte.
Also steigen wir wieder ab (in der Rinne wartete bereits die U) zur Hütte und machen uns gleich an den Abstieg…doch es ist bereits zu spät und über die Felswände des Wilden Kaisers kommt aus Süden ein Schauer gezogen. Zuerst hüllen uns dichte Wolken ein, dann fallen die ersten dicken Tropfen. Bald schüttet es wie aus Kübeln und so sind wir froh, unter der Plane für das Feuerholz der Hütte einen trockenen (aber sehr engen) Brotzeitplatz gefunden zu haben.
Es donnert auch, doch klart es bald wieder auf und die Sonne kommt wieder zum Vorschein, so daß wir den letzten Teil des Weges wieder ohne Regenschutz bewältigen können