Moncucco - Hausberg von Domodossola


Publiziert von ABoehlen , 18. August 2010 um 12:31.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:30 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:Domodossola - Sacro Monte Calvario - Anzuno - Tappia - Corte dei Raffi - Moncucco - Alpe Foppiano - Alpe Lusentino - Alpe Ciupata - Maggianico - Domodossola
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Domodossola
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Corona in Domodossola
Kartennummer:LK285(T) Domodossola

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Die Wolken sind weg und die Sonne strahlt an diesem Freitag wieder wie gewohnt von einem makellos blauen Himmel. Nach dem wie üblich reichhaltigen Frühstück und dem Einkauf starten wir um 9.00 Uhr zur letzten Wanderung - der Königstour sozusagen. Denn das anvisierte Ziel ist der Moncucco, der sich mehr als 1600 Meter über der Stadt erhebt.

Den Anmarschweg kennen wir bereits von unserer Tour am Mittwoch: Über den Sacro Monte Calvario und Crosiggia erreichen wir Anzuno und dort den Via dei Torchi e dei Mulini. Auf ihm setzen wir den Weg durch das Tal von Anzuno bis nach Tappia fort, eine Strecke, die bei mir wiederholt als Saisonauftakt gedient hat (siehe hier und hier). In Tappia befinden wir uns bereits 400 m über dem Talboden, aber hier beginnt der eigentliche Aufstieg erst. Und dieser ist lang! Auf einem Strässchen geht es in unzähligen Windungen erst mal gut 600 Höhenmeter bergan. Die Abkürzungen, die die Wanderkarte 285T zeigt, können wir nicht finden, und Markierungen sind nur spärlich auszumachen.

Auf ca. 1230 m endet das Strässchen und ein nicht immer gut erkennbarer Weg führt weiter aufwärts, bis wir bei der Corte dei Raffi (1380 m) den Wald verlassen und an der Sonne picknicken. Von hier müsste laut Karte der Weg in einer direkten Linie zum Gipfel hinaufführen, aber vermutlich gehen wir irgendwo falsch und landen schlussendlich in einer Hangquerung, die zur Alpe Casaravera hinüberführt. Ich erinnere mich, das ich bei meiner ersten Besteigung des Moncucco vor fast auf den Tag genau 3 Jahren in der Ostflanke auch Probleme hatte - damals allerdings im Abstieg.

Der Verhauer ist nicht schlimm, denn von der Alpe Casaravera ist der Gipfel gut zu erkennen und auf einem anfangs breiten und mit Geländefahrzeugen befahrbaren Weg zu erreichen. Dieser Teil des Berges ist deshalb so gut erschlossen, weil er im Winter als Skigebiet dient, welches gemäss Prospekt als "Domobianca" bezeichnet wird.

Nach ziemlich genau 5 Stunden erreichen wir das riesige Gipfelkreuz, in dessen Windschatten wir es uns gemütlich machen. Die Ruhe ist aber nur von kurzer Dauer, denn eine Ziegenherde hat uns entdeckt und verschwitzte Kleider und Rucksäcke üben auf diese Tiere eine offenbar magische Anziehungskraft aus. Auch die Landeskarte landet schliesslich in einem Ziegenmaul, aber das strapazierfähige swisstopo-Papier hält dieser Attake einigermassen stand!

Mit Ziegen spielen ist zwar lustig, aber wir haben noch einen langen Rückweg vor uns und verlassen daher nach etwa einer Stunde den Gipfel. Bis zur Alpe Casaravera ist der Weg derselbe wie beim Aufstieg und anschliessend folgen wir dem Wanderweg nordwärts, der teilweise auf der Fahrstrasse verläuft. Diese ist in einigen Teilen geteert, in anderen dagegen eine richtiggehende Geröllhalde. Darüber hinaus ist sie äusserst steil, aber die Einheimischen fahren munter mit ihren zierlichen, aber offenbar robusten Fiat Pandas darauf herum!

Von der Alpe Lusentino schlagen wir dem Saumweg ein, der über die Alpe Ciupata führt, wo wir letzten Sonntag die "Aufwärmtour" gemacht haben, und schliesslich stehen wir nach 2 Stunden und 1600 Höhenmetern wieder am Stadtrand von Domodossola. Schön, jetzt nicht noch eine lange Heimfahrt vor sich zu haben, sondern im Hotel direkt unter die Dusche hüpfen zu können. Und weil wandern hungrig macht, lassen wir es uns heute Abend wieder richtig gut gehen: für mich gibt es einem Insalata La Francese, eine Pizza Siciliana und 2 grosse Moretti-Biere.

Die letzte Nacht verläuft wie immer ruhig und bald bricht der Samstagmorgen an. Kenner wissen was das heisst: Samstag ist Markttag in Domodossola. Auch wir lassen uns das natürlich nicht entgehen, denn gerade am Morgen früh hat es noch kaum Leute und man kommt gut zu den Ständen. Viele bieten Kleider und diversen Krimskrams an, aber es hat auch solche mit lokalen Käse- und Wurstprodukten, die man natürlich auch probieren darf.

Mit einigen Würsten in der Einkaufstasche kehren wir ins Hotel zurück, schnappen die Rucksäcke und begeben uns zum Bahnhof, wo den diversen Extrazügen wie jeden Samstag Touristen aus der Schweiz entsteigen, die den Markt besuchen wollen. Wir können dafür in einem fast leeren Zug Platz nehmen und mit etwas Verspätung (Abwarten eines ETR-610 , was sonst...) geht es wieder der Heimat entgegen. Eine prächtige Wanderwoche in einer altbekannten und immer wieder reizvollen Gegend geht zu Ende.

Tourengänger: ABoehlen


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