Aig. des Calvaires (2 322 m)


Publiziert von Alfred , 1. August 2010 um 19:37.

Region: Welt » Frankreich » Haute-Savoie » Aravis
Tour Datum:27 August 2004
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Col des Aravis (Parkplatz, ca. 1000 m)
Einstieg zur Via ferrata (1 540 m)
Abstieg zur GR de Paye de Tournette (1390 m)
Abzweigung Creveto (1504 m)
Aig. de Calvaires (2322 m)
Stausee bei Les Frasses (1 450 m)
zurück auf der GR de Paye de Tournette
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mégève - Flumet - la Giettaz - Col des Aravis
Kartennummer:IGN 3531 OT

Kurz nach dem Col de Aravis zeigen mehrere geräumige Parkplätze an, dass es sich hier um den Ausgangspunkt für vielerei Touren handelt. Insbesondere lockt aber eine anspruchsvolle Via ferrata mit etwa 200 m Höhenunterschied (xtremesport4u.com/tag/via-ferrata-in-the-aravis-mountains) viele geführte Besuchergruppen an.
 

Da es laut meiner nicht sehr genauen Karte beim Einstieg zwei Möglichkeiten geben sollte, wählte ich denjenigen Weg, der mir von der Richtung her passender erschien. Leider führte dieser Weg recht schnell in steiles, unwegsames Gelände. Nun hieß es, sich entweder für verlorene Höhenmeter und den Wiederabstieg zum Ausgangspunkt oder für eine weglose Querung hinüber zum "richtigen" Weg zu entscheiden. Letzteres führte zunächst im Wald durch immer höher werdendes Gras, das am Morgen natürlich noch dementsprechend feucht war. Auch dieser noch rudimentär vorhandene Weg endete jedoch bald. Nun half nur noch der Versuch, an den Waldrand zu gelangen und sich von dort einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Das wurde aber nun dadurch erschwert, dass hier Bruchholz, in mehreren Lagen übereinander geschichtet, zu queren war. Endlich wurde es heller und der Wald trat zurück. Doch, o Graus: Vor mir lag eine Schlucht, die zwar nicht allzu steil erschien, aber vom Charakter her nicht wesentlich leichter zu durchqueren war, als die letzten fürchterlichen Meter.
 

Nun war ich nahe daran aufzugeben. Doch da kam die aufkeimende Wut zu Hilfe - keinesfalls wollte ich aufgeben! So wollte ich noch einen letzten Versuch wagen, nämlich tiefer in den Wald einzudringen, in der Hoffnung, dass der dichte Wald nicht so viel hinderliches Unterholz zulässt wie der eher lockere Bewuchs. Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Zunächst ging es sehr steil und weglos weiter. Dann aber wurden Restspuren eines Weges sichtbar und weit oben schimmerte sogar ein blaues Schild durchs Gebüsch. Kurz vor dem letzten Aufschwung wurden Stimmen laut - es handelte sich um eine Klettergruppe, die fast gleichzeitig mit mir unten aufgebrochen war, aber natürlich auf dem regulären Weg.
 

Das blaue Schild kennzeichnete den Einstieg in die Via ferrata und für mich somit das vorläufige Ende. Nach kurzer Beobachtung der aufsteigenden Kletterer wurde es Zeit umzukehren und sich auf die Suche nach dem für Bergwanderer geeigneten Weg zu suchen.
 

Vom Aufstiegsweg zweigten mehrere Trampelpfade ab, aber alle führten nur zu Klettergebieten, waren also Sackgassen. So musste ich mich schweren Herzens dafür entscheiden, doch wieder fast bis zum Ausgangspunkt abzusteigen.
 

Anschließend führte der Wanderweg bequem langsam Richtung Westen und um die Kletterfelsen herum. Anschließend führen Serpentinen bequem in die Höhe. Der einfach zu begehende Weg, auf dem viele der deutlich euphorisierten Kletterer absteigen, lässt Zeit, um sich in Muße der herrlichen und vielseitigen Vegetation zuzuwenden, wie z. B. dem großblütigen Fingerhut.
 

Mühsam geht es danach weiter aufwärts. Die Wegekennzeichnung ist in diesem Abschnitt eher dürftig, so dass zur Orientierung eine gute Karte sehr angebracht ist. Instinktiv nehme ich den Weg, der mir an der rechten Bergflanke bis zum Talende zu führen scheint. Schon bald erkenne ich aber auch hier meinen Irrtum, denn der Pfad biegt nach kurzem Anstieg ab und führt wohl an die Kante, wo die Via ferrata endet. So geht es wieder einmal über Stock und Stein zurück, bis ich wieder auf einen gut sichtbaren Weg stoße. Er führt nun in der Mitte eines Einschnittes hoch, bis er endlich bei einem gut sichtbaren Schuttkegel nach links umschwenkt, wo er leicht ausgesetzt durch die Steilwand führt. Der dazu verwendete Durchbruch durch die Wand scheint aber zumindest teilweise künstlich für Skifahrer angelegt oder zumindest verbreitert zu sein. Während der Gebirgszug nach Osten schroff abfällt, werden die eher sanfteren Westflanken zum Skifahren genutzt. Nach diesem Aufschwung erreicht man in weniger als einer Viertelstunde den in der Verlängerung sichtbaren Gipfel, den 2 322 m hohen Aiguilles de Calvaires.
 

Der Abstieg über die Westflanke, der aber von den meisten auch als Aufstiegsweg benutzt wird, ist etwas öde. Denn der Hang ist mit vielen Skipisten und den entsprechenden Skiliften fast totgepflastert. In weitem Bogen führt er an einem Stausee vorbei, der wohl auch für die Beschneiungsanlagen verwendet wird, wieder hinunter und über den GR de Paye de Tournette zurück zum Ausgangspunkt.


Tourengänger: Alfred


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»