Poncione di Manio (2883 m) - heute unerreicht


Publiziert von alpinos , 2. August 2010 um 22:25.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:25 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Rotondo   CH-TI   CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:All'Acqua - Rifugio Piansecco - Rifugio Cassina Baggio (2350 m) - Gerenpass (ca. 2650 m) - u.z.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis All'Acqua; Parkplatz an der Straße.

Ein einsamer Gipfel bliebt heute für sich allein

Nach dem wir gestern wegen des schlechten Wetters auf die Besteigung des Rheinwaldhorns verzichtet hatten und den Tag in warmen Sonnenschein am Lago Maggiore verbracht, wollten wir heute wenigstens die zweite für dieses Wochenende geplante Hochtour durchführen - die Besteigung des Poncione di Manio im Bedretto-Tal. Der Berg scheint eher unbekannt zu sein; die vielen Leute auf der Capanna Piansecco waren zumeist Wanderer oder Kletterer, und auch auf hikr.org gibt es nur einen Bericht. Also für einen Sonntag eigentlich eine gute Wahl. Nur leider war uns der Wettergott nicht gnädig gesonnen...

Von All'Acqua (1614 m) stiegen wir am Vorabend auf breit angelegtem Wanderweg hinauf zur Capanna Piansecco (1982 m). Die Hütte war voll mit gefühlten 173 Kindern, die gerade vom Klettern kamen und durchs Haus tobten. Nach dem Essen legte sich die Aufregung etwas; während die Mädels brav auf dem Zimmer blieben und quatschten, unternahmen die Jungs noch einen Abenteuerausflug durch die dunkle Hütte mit Stirnlampe und Laser-Pointer. Aber bald war Ruhe...

Am nächsten Morgen standen wir als einzige in der Hütte um halb fünf auf und frühstückten alleine ohne den üblichen Morgenstress. Leider war das Wetter nicht unbedingt einladend; es hatte abends noch geregnet und nun hingen dicke Wolken über dem Tal und an den Berggipfeln. Wir hatten die Hoffnung, das die aufgehende Sonne für etwas Aufhellung sorgen würde und zogen los. Von der Hütte wanderten wir auf dem markierten Weg in westlicher Richtung bis zum Bachlauf. Hier bogen wir nach Norden ab und folgten den zunächst schwachen, später deutlichen Wegspuren den Hang hinauf. Ab und an war auch eine verblaste Markierung zu sehen.Bald darauf trafen wir auf einen neuen, breiten Weg (noch nicht auf unserer Karte vermert), der direkt von der Hütte hier herauf kam - eine gute Alternative zumal der andere Weg recht matschig war. In mehreren Serpentinen führte der Weg hinauf zur kleinen Rifugio Cassina Baggio (2350 m).

Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und das Wetter hatte sich etwas gebessert; allerdings blies vom Berg herab ein recht kalter Nordföhn und die Berge rundherum waren immer noch in dicke Wolken gehüllt. Wir beschlossen, noch bis zum Gerenpass weiterzugehen und auf Besserung zu hoffen. Von der kleinen Hütte führten gut sichtbare rote Punkte durch das Blockgelände und das Schotterfeld bergauf; Wegspuren und Steinmännchen sind auch vorhanden und helfen bei der Orientierung. Dann hatten wir die letzte Kuppe vor dem Firnfeld im Gerenpass überwunden und wurden von einem scharf blasenden, eiskalten Wind und jede Menge Nebel begrüßt. Sollten wir weitergehen? Bei Nebel auf einem uns unbekannten Gletscher unterwegs sein und anschließend Gratkletterei in den Wolken und mit kaltem Wind? Wir brauchten nicht lange, um uns recht enttäuscht zur Umkehr zu entschließen und wieder abzusteigen. Zwar wurde das Wetter besser, unser Berg blieb aber bis zur Abfahrt von All'Aqua in Wolken gehüllt und somit heute ohne Besucher.

Tourengänger: alpinos


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