Schwandschliere (Chli Schliere)


Publiziert von Rophaien , 11. Juli 2010 um 02:22.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 9 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Pilatusgebiet 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 552 m
Abstieg: 347 m
Strecke:P.940-Gärtli-P.913-Stollen-Verzweigungswasserfall-Schwand-Rosstand-Lütoldsmatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW/Taxi nach Lütoldsmatt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW/Taxi nach Lütoldsmatt
Kartennummer:1170

Schwandschliere (Chli Schliere)

Weitere Angaben:
Distanz: 5.44 Km. / Maximale Höhe: 1242 m. / Minimale Höhe: 847 m. / Leistungskilometer: 12.35. (codiOAo)



Charakterisierung:
Die Kleine Schliere, bekannt als Canyoning Eldorado, wird deswegen vor allem auf dem Abschnitt Gärtli - Seewliwald begangen und ist dort gut abgesichert.
Als ich an diesem Tag eingestiegen bin, hörte ich unten laute Schreie der Canyoningverrückten, die an jedem schönen Tag in diese Schlucht gehen. Ich hatte anderes im Sinn. Während unten eine Begehung ohne Sicherungsmaterial lebensmüde wäre und viele alpin Unerfahrene sich in die bestens abgesicherte Klamm sich begeben, ist der obere Teil genau das Richtige für den Alpinwanderer: Niemandem bin ich begegnet!
Der obere Teil des Chlischlieretals kann als eine der schwierigen, begehbaren Flussläufen bezeichnet werden. Im Gegensatz zum Goldbach Abschnitt W-E kann ziemlich dem Wasserlauf gefolgt werden, ohne Hilfsmittel zu gebrauchen, um wieder in einen weiteren, längeren Abschnitt zu gelangen. Einige Hindernisse müssen umgangen werden (T5-). Die Bilder sollten wohl für sich selber sprechen!
Da ich etwas später begonnen hatte, musste ich die Tour auf der OW Seite beenden.

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Beschrieb:
Vom P.981, welchen man am Besten von der Lütoldsmatt (Parkplatz) erreicht, will man auf der OW Seite bleiben (sonst nimmt man von Alpnach bis P.940 ein Taxi), steigt man über das Gärtli ab, bis man auf den von E herkommenden Weg trifft (Isoliergriffe). Dann traversiert man nach NW zu einer verfallenen Hütte, durch den Wald steigt man zum Bachbett ab (30min). Diesem folgt man, an einem Wasserfall vorbei (30min) und biegt bei P.913 scharf in das ehemalige Bachbett der Chli Schliere ein. Der Kiessammler wird auf Eisenstufen überklettert. Hier hat man Einblick in den Stollen am anderen Ende des Wasserfalls (20min). Der Wasserlauf wird bis zu einer Stufe weiterverfolgt. diese wird am Besten auf der orographisch rechten Seite (T5, II) auf eine von dichten Jungtannen bewachsene Rippe, welche zuerst in NW, dann in SW Richtung zum 'l' in "Schwandwald" auf der Karte herraufführt, überwunden. (Ich versuchte es links). Durch die Jungtannen wird der Wasserfall erreicht, wo sich Schwand- und Wängen- schliere trennen. (Letztere ist nur abwärts unter der Zuhilfenahme von selbst geschlagenen Haken und Seil zu begehen, Mitt. von Ortskundigen) 30min.
Nach etwa 20-40hm auf der Rippe kann auf einem schuttigen Band in NNW Richtung den Punkt erreichen, and dem die Schwandschliere ihr Ende hat. Man folgt schön der Schlucht, erreicht einen Platz mit einem grossen Pool (1h), eine kleine Stufe wird orog. links überwunden, bis eine Sperre das Ende des Schluchtabschnitts markiert. Diese ist auch wieder optimal orog. links zu überwinden.
(Ich wählte rechts und kam in nicht zu traversierendes Gelände, in welchem ich gerade auf kletterte 1h T5,II).
Auf etwa 1110m traversierte ich auf Wegspuren zum Wanderweg, der unterhalb Schwand wieder in die Schlucht passiert (20min). Auf der Strasse erreichte ich die Wängenschliere bei der Brücke P. 1189. Dieser entlang wollte ich eigentlich noch hinauf bis zur Steinstössi P. 1594 (655.611/201.078) und dann dem Weg oder dem Eibach folgen auf die LU Seite bis zur Gfelle. Da aber zu einer geplanten Fotoaktion keine Zeit mehr war, und Schleierwolken den Himmel verdunkelten und die Temperatur um gefühlte 15°C sank, brätelte ich meine Cervelat gleich unter der Brücke. Um 16.00 startete ich nach einer Stunde Rast zum Berggasthaus Lütoldsmatt, wo ich mir ein kühles Bier gönnte und die Aussicht auf die Berge genoss (20min).
Alles in allem eine schöne Tour in eine anspruchsvolle und einsame Schlucht.



Spezifisches:
Alleingang, Morgens heiss, nNachmittags bedeckt und kühler.

Tourengänger: Rophaien
Communities: Bachwandern


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt: sieht wirklich abenteuerlich aus!
Gesendet am 12. Juli 2010 um 20:25
Ob das denn was für mich wäre?
Auf jeden Fall sprechen die Bilder eine deutliche Sprache ...

lg Felix

Tobi hat gesagt: RE:sieht wirklich abenteuerlich aus!
Gesendet am 13. Juli 2010 um 12:49
Wir könnten das ja ins Vorprogramm zum Tomlishorn SW-Grat (bei mir immer noch pendent) aufnehmen ;-)

Hoffentlich bis bald mal, Gruss Tobi

cinemaman hat gesagt: Danke für die gute Beschreibung
Gesendet am 18. August 2012 um 19:29
Heute war ich mit deiner Beschreibung auch im Schlierentobel unterwegs, genau auf deinen Spuren, ausser dass ich am Schluss gegen Norden zum Wanderweg gegen die Alp Stock ausgestiegen bin (80 HM steiler Wald), was direkter ist, wenn man zur Lütholdsmatt zurück will. Ja, da hinten ist Einsamkeit garantiert, auch an einem solchen Prachtssamstag so wie heute.
Die Schlüsselstelle (Umgehung bei der Kreuzung der beiden Schlieren) erschien mir zu Beginn sehr heikel, ohne deine Beschreibung wäre ich vermutlich umgekehrt. Würde sagen, 2-3 m T6....


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