Spontantour mit Kollege Franz aufs Gross Fiescherhorn. Am Vortag inmitten tausender Asiaten sind wir zum Jungfraujoch angereist. Um dem Rummel zu entfliehen gleich weiter zur Mönchsjochhütte. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch, trafen wir ein sehr freundliches Hüttenteam. Einziger Wermutstropfen war, dass die Schlafräume trotz schwacher Hüttenbelegung aufgefüllt wurden.
Nach mehr oder weniger schlafloser Nacht war ich froh, als um 0245 der Wecker der Tortur ein Ende bereitete. Nach kurzem, aber gutem Frühstück sind wir um 0330 bei sternenklarem Himmel abmarschiert. Zuerst gemütlicher Abstieg zum Ewigschneefäld. Südlich vom Walcherhorn beginnt dann der teilweise schon recht steile Anstieg zum Walchergrat. Einige kurze Blankeisstellen in sehr abschüssigem Gelände erfordern volle Konzentration. Bald schon steht man vor dem 50° steilen Gipfelhang. Fest installierte Sicherungsmöglichkeiten sind keine vorhanden. Dank guten Spuren, mit Frontzacken und viel Pickeleinsatz haben wir aber auch diesen Hang gut gemeistert. Nun folgt noch eine kurze, ausgesetzte Kraxeleinlage im Fels, und schon ist der Gipfel erreicht. Kurz nach uns sind noch zwei Dreierseilschaften eingetroffen. Da ein kalter, böiger Wind herrschte, machten wir uns nach kurzer Pause gleich wieder an den Abstieg.
Abstieg wieder entlang der Aufstiegsroute. Die etwa 250hm Gegenanstieg zur Mönchsjochhütte vom jetzt schon voll besonnten und aufgesulzten Ewigschneefäld, fordern dann die Kraftreserven noch ein letztes Mal heraus. Nach einem kühlen Hopfentee in der Hütte sind wir dann weiter zum Jungfraujoch und mit der Bahn zurück ins heisse Unterland.
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