Biberkopf (2599 m), Hundskopf (2050 m)


Publiziert von gero , 6. Juli 2010 um 19:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Juli 2006
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:Lechleiten - Biberkopf - Hundskopf - Lechleiten
Kartennummer:Freytag & Berndt WK 351 (Lechtaler und Allgäuer Alpen)

Früh um 5 Uhr starten Walter und ich in Lechleiten (1541 m) - ein solchermaßen früher Start ist sehr zweckmäßig: zum ersten gibt es in Lechleiten nur einige wenige Parkplätze (wer zuerst kommt, parkt zuerst); zweitens entgeht man evtuellem Andrang anderer Bergsteiger und trifft droben Steinböcke, solange sie noch äsen, und drittens entkommt man auf dem ausschließlich südseitigen Anstieg allzugroßer Sonneneinstrahlung.

Von Anfang an folgen wir der Beschilderung zum Biberkopf; teils durch Latschen, teils über Wiesenhänge erreichen wir nach einer knappen Stunde die Hundskopfhütte (gut 1900 m), einen offenen Unterstand in Blockhausart am Wegesrand. Auf den Weideböden der verfallenen Hundskopfalpe (2010 m) teilt sich der Weg; rechts geht es in weitem Bogen über die Mäuerleshütte zurück nach Lechleiten, links führt unser Weg hinauf Richtung Biberkopf (Wegweiser).

Es gilt nun, die schon von Anfang an deutlich sichtbare Schulter im Westgrat des Biberkopfes zu erreichen. Sie ist der oberste Wiesenpunkt, über diesem wird das Terrain felsig (2 Std. ab Lechleiten). Jene Felsen sind aber durch eine nette Steiganlage erschlossen: immer, wenn man meint, es wird nun schwieriger, kommt man um eine Ecke und steigt problemlos weiter. Hier treffen wir ein ganzes Rudel von Steinböcken, die sich durch unsere Anwesenheit nur wenig stören lassen. Die ersten Seilversicherungen leiten nun weiter aufwärts - ich kann mich nicht erinnern, hier fehlgegangen zu sein, denn zusätzliche rote Markierungen sprechen eine eindeutige Sprache, wo es weitergeht.

Nochmals 30 Minuten oberhalb von der obersten Wiesenschulter erreicht man den einzigen etwas exponierten Abschnitt des Aufstieges: eine felsige Rippe wird auf ca. 100m Länge südseitig begangen, man ist aber durchwegs an Drahtseilen gut gesichert (Selbstsicherung). Der anschließende Gipfelaufschwung schaut zunächst etwas grimmig aus, ist dann aber mit Hilfe einiger Klammern und weiterer Drahsteile relativ bequem und sicher zu erklimmen. Es ist dies auch der Bereich, wo der Weg von Norden, von der Rappenseehütte kommend, einmündet - ein Wegweiser markiert diese Stelle.

Bis zuletzt den hervorragenden Markierungen folgend, erreichen Walter und ich kurz nach 8 Uhr den Gipfel des Biberkopfes (2599 m). Leichter Dunst liegt über den Tälern, wie es im Hochsommer oft der Fall ist - aber im übrigen ein Prachtstag auf einem tollen Aussichtsberg, dessen Aufstieg hier und da durchaus rassig, aber bei entsprechender Trittsicherheit und alpiner Erfahrung niemals schwierig, geschweigedenn heikel zu nennen ist.

Auf dem Rückweg nehmen wir dann noch den westeitig vorgelagerten Hundskopf (2050 m) mit - eine von üppiger Wiese bewachsene Schulter im Westgrat des Biberkopfes. Danach geht es flugs hinunter nach Lechleiten und damit zurück in die Zivilisation.

Vergleich:
der Biberkopf ist anspruchsvoller, aber auch interessanter als der Widderstein, der im Westen als mächtiger Block unser ständiger Begleiter ist.

Tourengänger: gero


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 6. Juli 2010 um 19:53
Schöner Bericht und Fotos von einer interessanten Tour.

>der Biberkopf ist anspruchsvoller, aber auch interessanter als der Widderstein

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Insbesondere die Felspassagen sind so ganz nach unserem Geschmack gewesen.

Beste Grüße nach Franken
Hanspeter

Felix hat gesagt: schee wars
Gesendet am 9. Juli 2010 um 18:45
Ja, lieber Georg, das scheint noch eine Stufe anregender als der Widderstein ... da haben wir also zu tun!

glg Felix


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