Bike & Hike (& Ship) Latschur (2236m), Latschurgruppe


Publiziert von petz , 5. Juli 2010 um 21:11.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Gailtaler Alpen
Tour Datum: 2 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:46 km
Unterkunftmöglichkeiten:www.weissensee.com

Unser Familienurlaub führte uns heuer an den schönen Weissensee nach Kärnten. Neben Badefreuden mit Kleinkind sollten auch die sportlichen Ambitionen der Eltern nicht zu kurz kommen.

 

Wir entscheiden uns für die Besteigung des Latschur, mit 2236 Metern die höchste Erhebung in der gleichnamigen Gruppe. Ein bis zum Gipfel grüner Berg, für den Bergsteiger wenig anspruchsvoll aber dennoch ein sehr schöner Aussichtsberg –sowohl Richtung Karnische Alpen als auch Richtung Hohe Tauern.

 

Während sich Herbert dazu entschließt, den Latschur am nächsten Tag zu „erlaufen“, möchte ich doch mein Rad nicht umsonst in den Süden mitgenommen haben, und entscheide mich für eine bike & hike Tour, die letztendlich – ungewollt - mit einer netten Weissenseeschiffahrt endet. Doch dazu später.

 

Zahlreiche MTB-Touren können vom Weissensee aus gefahren werden, jegliche Schwierigkeitsgrade. Ein MTB-Führer mit elf beschriebenen Touren ist in der dortigen Touristeninfo erhältlich, und auch –sofern man nicht nur nach Karte sondern einfacher nach Ausschilderung fahren möchte- unerlässlich. Als Kartenmaterial empfiehlt sich die Kompasskarte aus der Gegend, bei f&b fehlen doch ein paar MTB -Routen. Für den ambitionierten und konditionsstarken Fahrer sind alle Touren mit Ausgangspunkt direkt am Weissensee bestimmt innerhalb von zwei Tagen zu fahren, denn man kann sie geschickt zusammenhängen.

 

Aber nun zu meiner Runde: Früh morgens starte ich am NW-Ufer und radle entlang der nordseitigen, sandigen Seepromenade (MTB –Tour Nr. 2)…

 

 

 

 

…nach Techendorf. Eine Brücke im Ort verbindet hier das Nord- mit dem Südufer. Zu dieser Uhrzeit sind nur Fischerboote am See auszumachen.

 

 

 

 

Auch die Linienschiffe, die tagsüber eifrig von einer Anlegestelle zur nächsten wechseln und so das einsame Ost- mit dem touristisch doch recht gut erschlossenen Westufer verbinden, haben noch angelegt. Ein Blick Richtung Südwestufer.

 

 

 

 

Über die Brücke fährt man dann entlang Asphalt auf der Landstrasse (MTB-Tour Nr. 4) nach Südosten bis in den kleinen Ort Naggl, an dessen östlichem Ende dann erstmals der Schotter auf Forststraßen beginnt.

 

Am Paterzipf vorbei…

 

 

 

 

…geht es anfangs gemächlich ansteigend durch den Wald entlang des Almbaches, bevor man nach einer langen (ca. 1km) nicht zu verachtenden Steilstufe nach kurzer Abfahrt die Hermagorer Bodenalm erreicht.

 

 

 

 

Die Folgen der Almwirtschaft sind oftmals zu öffnende Weidentore, die aber den Abfahrtsgenuss in morgendlicher Nebelstimmung nicht zu trüben vermögen.

 

 

 

 

Der Downhill verlangt nicht nur wegen oben genannter Hindernisse sondern auch auf Grund von starken Regenrillen und Auswaschungen sowie einer kleinen Strassenvermurung am Weg erhöhte Aufmerksamkeit.

 

Vorbei am Tscherniheim (hier wurde vor hunderten Jahren Glas erzeugt)…

 

 

 

 

…führt die Forststraße weiter zur Fischer Alm, gut abgeschlossen durch zwei weitere Almgatter. :-)

 

 

 

 

Der Weiterweg gestaltet sich bis zum Erreichen der Asphaltstrasse bei Weißenbach recht genussvoll, bis mich dann ein lautes Zischen aus den Clippedalen schnellen lässt. Wie sich später herausstellt, ist der Mantel meines Vorderrades gerissen. Also erstmal vier Kilometer bis nach Ortsee, dem Ostufer des Weissensees, schieben. :-(

 

Dort versuche ich dann vergebens, einen neuen Schlauch oder auch Flickzeug aufzutreiben (weil es passiert ja genau dann was, wenn man nix mithat ;-)). Es gibt hier nur zwei Gasthöfe, einen Campingplatz mit ADEG und ein Strandbad. Aber keine Ersatzteile für einen Patsch`n – die letztendlich eh nix genutzt hätten – und auch keinen Radverleih.

 

ABER es gibt nette Leute in Ronacher´s Einkehr, die mir für meinen Weiterweg auf die Techendorfer Alm unbürokratisch und spontan ein MTB geliehen haben. VIELEN DANK noch mal, auch an den netten ADEG-Verkäufer, der das ganze eingefädelt hat.

 

Also geht´s dann mit „neuem“ Rad weiter von Ortsee in Richtung Techendorfer Alm (MTB-Tour 8). Betrachtet man das waldige Nordufer des Sees, lässt sich schon vermuten, dass der Grossteil der angenehm ansteigenden Forststraße mit doch relativ wenig Aussicht zum See verlaufen wird. Aber an machen Schlägen gelingt einem schon ein schöner Ausblick auf das herrlich blaue Kalkgebirgsgewässer mit seinem charakteristischen weißen Uferband.

 

 

 

 

Auf etwa 1500m lichtet sich der Wald und man sieht die satten grünen Wiesenhänge der Latschurgruppe.

 

 

 

 

Wenig später erreiche ich die bewirtschaftete Techendorfer Alm. Dort wird das Rad deponiert, die Turnschuhe angezogen und Richtung Gipfel weitergegangen.

 

 

 

 

Anfangs sanft ansteigend auf Almwiesen zur Stosia, danach am Kamm zum Latschur. Hier schon etwas weiter oben, der Weg unterhalb des Almspitz.

 

 

 

 

Der Gipfel ist in gut eineinhalb Stunden von der Alm aus erreichbar, und bietet – bei klaren Sichtverhältnissen - einen wunderbaren Ausblick zu Hochalmspitze und Co, ebenso in die Karnischen Alpen.

 

 

 

 

Der Rückweg nach Ortsee folgt dem Aufstiegsweg.

 

Wieder unten nehme ich mein lädiertes Rad in Empfang, froh, dass der Grossteil der geplanten Tour geklappt hat, aber auch etwas darüber enttäuscht, nicht wie ursprünglich angedacht, auf der „Sonnseit`n“ das Nordufer wieder zurückradeln zu können. Und fahre mit dem Linienschiff wieder nach Techendorf.

 

 


Tourengänger: petz
Communities: Bike & Hike


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