HOHER RANDEN 930,2m und HAGEN 912m

Bevor das WM-Fieber völlig um sich greift, dachte ich mir, packe man die Gelegenheit eines schönen Freitagnachmittags beim Schopfe, um spontan auch einmal die meist vernachlässigte nähere Umgebung zu bewandern. So sollte das Eröffnungsspiel heute etwas abgeschiedener als üblich am Randen zelebriert werden.
Via Schleitheim nach Beggingen und kurz darauf kurz vorm Birchenhof beim alten Zollhäuschen Fützen (D) das Auto abgestellt. Zunächst führt ein Landwirtschaftsweg nach Osten, welchen man aber alsbald halbrechts verlässt, um nicht beim Buchhof zu landen. Am nur schwer erkennbaren Pfad durch die Wiese Richtung Waldrand lässt sich ablesen, dass hier wohl nur selten jemand unterwegs ist, wird der Hagen doch in aller Regel aus der entgegengesetzten Richtung von Merishausen angegangen. Im Wald, welcher sich anfangs recht dicht und kurzwüchsig präsentiert, angekommen, sind dann auch nur noch Wildschschweinspuren auszumachen, was mich dazu veranlasst,  mir einen griffigen "Wanderstab" abzubrechen. Man weiß ja nie...
Wenig später wird das Gebäum wieder lichter und es zeigen sich deutliche Spuren von Forstarbeiten. Die vielen Radrillen erschweren etwas die Orientierung, aber nach einem leichten Knick gen Südosten erblickt man bald einen Grenzstein 530, dessen Geschwistern man anschließend blindlinks folgen kann. Beim 539er verlässt man den genauen Grenzverlauf wieder und kann sich danach ab Pt. 906 ganz der Beschilderung "Hagenturm" via Pt. 886 anvertrauen. So gelangt man fast automatisch zur höchsten Erhebung des Kantons Schaffahusen Pt. 912,1 der sich völlig unspektakulär und unmarkiert in der Nähe einiger Grillstellen am Waldrand versteckt. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum wesentlich bekannteren, vor allem militärisch genutzten Hagenturm. Diesen erklommen, hat man normalerweise einen tollen Blick über die gesamten Alpen und den Schwarzwald; heute allerdings recht getrübt durch die Wolken eines Fast-Wärmegewitters.
Nach kurzem Päuschen wieder hinunter in den Wald, um auch noch dem höchsten Punkt des gesamten Randen einen Besuch abzustatten. Dieser befindet sich auf deutschem Gebiet und ist einfach über den angelegten "Hoher-Randen"-Wanderweg zu erreichen, jedoch glänzt auch er mit Anonymität; kauert bescheiden am Wegesrand als Pt. 930,2 was der Baro/Höhenmeter meiner Tschibo-Zwiebel mit einer Toleranz von +2m besätigt.
Um die Sache als Rundtour abzuschließen, wähle ich für den Abstieg die Wege durch den Schlattersteig. Diese scheinen allerdings nicht (oder nicht mehr, siehe Forstarbeiten) mit denen auf der Karte eingezeichneten zu korrespondieren, und so gelange ich statt zum anvisierten Buchhof wieder ins "Wildschweingehege", wobei das Schlimmste die Brennesselfelder sind. Die kurze Hose war trotz entsprechender Temperaturen wohl nicht erste Wahl...
Den Rest des ersten WM-Spiels konnte sodann auf der Heimfahrt genossen werden, es sollten ja noch einige folgen. ;)