Run & Hike im Hegau


Publiziert von marmotta , 21. Juni 2010 um 00:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:20 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hegau Vulkanschlote   D 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW über die A 81 nach Singen bzw. Engen und über die L 191 nach Mühlhausen-Ehingen und weiter zum Wanderparkplatz "Mägdeberg" oder mit dem SEEHAS zum Haltepunkt "Mühlhausen-Ehingen"

Pünktlich zum Herbstbeginn eine gelungene Kombination aus flottem Frühsport und gemütlichem "Vulkan-Hopping" im Hegau

Murmeltiere halten bekanntlich einen Winterschlaf und wachen rechtzeitig zum Frühjahr auf, um sich dann den Sommer über so richtig dick und rund zu futtern. Dass ich aber den kompletten Sommer verschlafen haben soll, dünkt mich dann doch etwas komisch - blickt man in diesen Tagen jedoch aus dem Fenster und auf´s Thermometer scheint es, als hätte tatsächlich bereits der Herbst Einzug gehalten: Dauerregen und erster Schnee im Bergland ab 1600 m, dazu ein zeitweise stürmischer Wind... na ja, die Wetterfrösche erzählen irgendwas von Schafskälte. Egal wie, (alpine) Unternehmungen in den Bergen machen derzeit definitv keinen Sinn. 

Nun hatte ich aber nach tagelangem WM-Dauer-TV-Konsum ein starkes Bedürfnis nach körperlicher Ertüchtigung - und wollte dieses zur Abwechslung nicht auf der üblichen Hausrunde ausleben. Was lag also näher, ein Laufsport-Highlight der Region mit einer gemütlichen Wanderung im Hegau zu verbinden. Neudeutsch heisst das dann wohl "Synergieeffekte nutzen"... :-)

Da sich - bei Wahl eines günstig gelegenen Ausgangspunktes- mehrere Hegauvulkane innerhalb eines Radius von 5 km befinden, lässt sich der Besuch einiger dieser das Landschaftsbild prägender Kegel, auf denen sich mehr oder weniger gut erhaltene Burgruinen befinden, schön miteinander kombinieren. Die Anstiege sind jeweils kurz und auch gut in Halb- oder Turnschuhen zu bewältigen - ideal also, um die nach dem Lauf etwas müden Beine zu lockern...

Bei bewölktem, aber ganztags trockenem Wetter bestiegen wir -ausgehend vom Wanderparkplatz "Mägdeberg"- zunächst das Mikrogipfelchen Offerenbühl (P. 610,9). Das kleine Grashügelchen, das ebenfalls vulkanischen Ursprungs sein dürfte, hat sogar ein Gipfelkreuz und vermittelt einen hübschen Ausblick auf Mägdeberg und Hohenkrähen, unsere nächsten Ziele.

Der Hohenkrähen ist -aus der Distanz betrachtet- ein besonders eindrücklicher, da schlanker Vulkanschlot. Leider war der Steig zu den Resten der Burgruine und dem höchsten Punkt lange Zeit wegen eines Felssturzes offiziell gesperrt - nun ist der in die Felsen gehauene Steig grundlegend saniert und mit neuen Drahtseilen versichert worden und wurde vor kurzem wieder offiziell freigegeben. Das Drahtseil ist dick wie Seemannstau und mutet schon etwas übertrieben an, ermöglicht aber auch dem schwindelnden Flachländer einen Aufstieg ohne zittrige Knie. Bei Nässe könnte es ansonsten mit schlechtem Schuhwerk unangenehm werden.

Auf dem Burgenweg ging´s zurück zum Mägdeberg, schnell über die verschlungenen Pfade ins Burginnere (ein herrlicher Abenteuerspielplatz für grosse und kleine Kinder) und von dort auf der Nordseite zum Fuss des Vulkankegels - natürlich nicht ohne einen gründlichen Blick auf die (viel zu nassen) Routen des hübschen Klettergartens auf der Westseite zu werfen.

Kurzer Gegenanstieg auf Wiesenpfaden zum Hegaukreuz, ein schöner Rastplatz mit umfassender Aussicht in die schöne Hegaulandschaft. Anschliessend fahren wir noch zum Hegaublick bei Stetten, wo wir -nach kurzer Stärkung im Gasthaus Hegaustern- noch den letzten Vulkanhügel für den heutigen Tag, den Neuhewen in Angriff nehmen. Dieser ist mit 867 m gleichzeitig der höchste Punkt des Hegaus. Die auch als Stettener Schlössle bekannte Burgruine auf dessen dicht bewaldetem Gipfel hatte ich früher öfters bestiegen, hat man doch vom Dach des ehemaligen Wachtturms einen herrlichen Rundumblick. Seit einiger Zeit ist das Gelände um die Burgruine (wegen Einsturzgefahr?) nicht mehr zugänglich. Ein 3 m hoher (mit NATO-Stacheldrahtrollen bewehrter!) massiver Zaun soll dafür sorgen, dass nicht doch ein Unvernünftiger die baufällige Ruine betritt. Mit etwas Geschick kann dieses Hindernis zwar umgangen werden (ich verrat jetzt lieber mal nicht wie und wo) - doch auch für diesen Fall wurde vorgesorgt und das Eingangstor zum Turm kurzerhand zugemauert. Zwischenzeitlich haben ganz verwegene Spitzbuben freilich auch diese zweite Sicherheitsstufe überwunden, indem sie ein Loch in den Beton hineingeschlagen haben, durch die ein erwachsener Mensch knapp hindurchpassen dürfte (bei mir wär´s wohl eng geworden, so dass ich mir eine Besteigung allein schon aus diesem Grund verkniff - und wenn ich´s doch gewagt hätte, würde ich wohl kaum hier darüber schreiben... ;-))

Ach ja: Wie am Datum von Tour und Fotos unschwer zu erkennen ist, fand die Tour -entgegen der scherzhaften Einleitungsworte- natürlich nicht im Herbst, sondern im beginnenden Jahrhundertsommer 2010 statt!!

Tour mit Jutta    


   

Tourengänger: marmotta, nevada


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 21. Juni 2010 um 17:24
Wenigstens warst Du so etwas an der frischen Luft.

Wir haben das miese Wetter für Verwandtenbesuche genutzt, was mit Bergtouren insoweit etwas gemeinsam hat, dass es dazu manchmal auch etwas Überwindung braucht ;-)

Grüße
Hanspeter

maawaa hat gesagt: Do goht`s nuff !
Gesendet am 21. Juni 2010 um 18:04
Ein schöner Bericht aus der Heimat und tolle Bilder !

Am Hohenkrähen scheint der Weg ja nun wieder bestens präpariert zu sein. Ist ja nur ein kleines Bergle, gefällt mir von den Hegauvulkanen aber fast am Besten. Der " Wetterstein " von den Pfadfindern hat mir auch gut gefallen ! :)

Viele Grüsse, Marco


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