Matterhorn Hörnligrat


Publiziert von emely , 8. Juli 2010 um 17:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 2 Juli 2006
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Das Jahr 2006 sollte das Jahr des Matterhorns werden. Nachdem ich in den Jahren zuvor fast jede Vortour ( u.a. halbe Breithorntraversierung, Pollux, Rimpfischhorn) gemacht hatte und dann letztendlich auf dem Matterhorn wegen unzureichenden Bedingungen/ unsicheren Wetters nicht gewesen war, verzichtete ich in diesem Jahr auf die Vortour und wollte statt dessen sofort auf den Berg. So weit so gut. Mit dem besten Ehemann reiste ich also nach Zermatt und wir versuchten uns durch lange Wanderungen zu akklimatisieren. Der Bergführer aus dem Vorjahr sollte mit mir die Tour machen. Leider sagte er mir am Tag des Hüttenzustieges ab, hatte aber jemand anderes für mich organisiert und damit fing das Dilemma an. Der junge Bergführer war sicherlich nett und außerordentlich fähig, aber ziemlich unerfahren im Umgang mit Gästen wie ich einer war. Auf meine etwas bange Andeutung, dass ich vielleicht nicht ganz so schnell bin, meinte er nur ladpidar:"Na wenn du zu langsam bist, gehe ich halt wieder an der Solveyhütte zurück!" Da  beschloss ich den Rat meiner Kinder zu beherzigen, die mir gesagt hatten:"Mama, du musst dich am Anfang anstrengen bis du oben bist, dann muss er dich ja doch wieder mit runter nehmen, egal wie langsam du bist!"
Auf der Hörnlihütte gab es in dem Jahr das Phänomen, dass man erst um 3.30 Uhr geweckt wurde, aber schon um 3.30 Uhr angezogen beim Frühstück sein musste. Kein Problem für mich, denn  ich hatte sowieso nicht geschlafen. Pünktlich um 3.50 Uhr ging es in einer Kolonne von der Hütte los, die Bergführer mit ihren Gästen zuerst, dann die anderen. Direkt am Einstieg gab es fixe Seile, die einem das Klettern in der Dunkelheit erleichterten. Danach ging es ausschließlich kletternd weiter. Zwichendurch dachte ich immer wieder:"Das ist ja gar nicht schwer, das macht richtig Spaß!", aber letztendlich war mir das Tempo an dem Tag ein wenig zu schnell. Die Bedingungen waren hervorragend, sodass wir uns erst an den fixen Seilen die Steigeisen anziehen mussten. Auch das Klettern hier ging sehr gut, war nur auf Dauer kräfteraubend.  Dann ging es ein kleines Steilstück noch hoch und um 8.05 Uhr stand ich mit meinem Bergführer auf dem Gipfel! Die Aussicht dort oben war einfach berauschend, vor allem aber wenn man sich klar machte, auf dem Gipfel des Matterhorns zu stehen! An beiden Seiten des Gipfelgrates ging es um die 1000 m steil nach unten! Nach ca. 5 Minuten auf dem Gipfel stiegen wir wieder ab, wahrscheinlich hatte mein Bergführer noch einen Termin für den Nachmittag. Das Gipfelfoto ist leider nichts geworden, aber es gab noch eine Möglichkeit bei dem Hl. Bernhard, eine Bronzestatue kurz unterhalb des Gipfels. Beim Abstieg war ich schon sehr froh, dass  mein Bergführer den Weg so genau kannte, denn ich hätte keinen Unterschied gesehen, welcher Weg nun besser oder welcher schlechter war. Ab der Solveyhütte wurde das Gelände wieder ein wenig leichter, aber man musste sich die ganze Zeit beim Klettern sehr konzentrieren. Ärgerlicherweise konnte man schon früh die Hörnlihütte sehen, die aber frappierender Weise einfach nicht näher kam. Um 12.35 Uhr erreichten wir sie doch, wo der beste Ehemann mich schon erwartete und mich mit einem kühlen Getränk verwöhnte.
Fazit: Unter den gegebenen Verhältnissen ( gutes stabiles Wetter, wenig Leute am Berg) hätte es sicherlich eine Traumtour werden können, wenn ich nicht ständig das Gefühl gehabt hätte mich beeilen zu müssen und eine Verlängerung der Tour um vielleicht eine Stunde wäre letztendlich besser gewesen. Es muss nicht das höchste Ziel eines (Zermatter!?)Bergführers sein ( immer gute Bedingungen vorausgesetzt), jeden Gast in der bestmöglichsten Zeit auf den Berg und wieder herunter zu führen.

Tourengänger: emely


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