Wasserflue: auf den zweithöchsten Aargauer, anregend, neben dem Ostgrat hoch


Publiziert von Felix , 16. Juni 2010 um 21:51. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:15 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AG 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Loränzebad, Krankenheim - P. 625 - Hardmännliloch - Ramsflue - Eggmatt - P.625 - Herrenmatt - Ostgrat Wasserflue - Aussichtsplattform - Wasserflue - Uf der Egg - Salhöhe - Gälflue - Loränzebad
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Olten - Niedergösgen - Erlinsbach zum Krankenheim Loränzebad
Kartennummer:1089

In Anbetracht der relativ trüben Aussichten für den weiteren Verlauf der Woche "mussten" wir noch etwas unternehmen - relativ nahe sollte es sein (der morgendliche Arbeitsverkehr bei und in Olten liess uns zeitlich doch länger unterwegs sein ...). Da kam uns der kürzlich aufgeschaltete Bericht von Hudyx gerade recht - wir legten die Touranlage etwas anders, doch den wesentlichen Teil, das Kernstück, nämlich den Aufstieg entlang des Ostgrates, entnahmen wir diesem Bericht ... vielen Dank!

Unseren Ausgangs- und Zielpunkt legten wir auf das Krankenheim Loränzebad. Von da aus ging's bei feuchtem, nebligem Wetter einsam auf ausgeschildertem Wanderweg zu P. 648 hoch (Berührung mit der Strasse nach Salhöhe), wo wir sofort wieder auf den ebenfalls ausgeschilderten Wanderweg Richtung Hardmännliloch und Ramsflue abbogen.

Auf diesem schmalen, malerischen Weglein bot sich uns nach gut fünf Minuten ein erster "Leckerbissen": das Hardmännliloch, zwar klein, war doch diesen Abstecher wert! Wohl nicht als Ganzjahres-Unterkunft gedacht, eher als kurzfristige Zufluchtsstätte, beeindruckte es auf jeden Fall; sogar einen Neben- oder Flucht-Ausgang weist es auf ... Und wenige Meter weiter überraschten uns drei professionell bemalte Steinzwerge in einem nächsten, allerdings sehr kleinen Loch ...

Der weitere Anstieg zur Ramsflue war geprägt von äusserst sinnvoller Weggestaltung - so wünscht man sich Wanderwege in leicht anspruchsvollerem T2-Gelände!
Auf der Ramsflue selbst, das Gipfelbänklein etwas unterhalb des höchsten Punktes, durften wir zwei hübsche Blumenarten sichten (vgl. Fotos) - und auch einen möglichen, wohl extrem steilen kurzen Anstieg südseitig.

Der Weiterweg führte durch lichte Baumbestände,  Felder zur Engmatt und weiter zum nordöstlichen Ecke der weiten Lichtung, bevor es dann kurz weglos auf das alte, langsam überwachsende Strässchen durch Sääglen zu P. 625 runterging. Hier erst kurz weiter auf einem weiteren Fahrsträsschen, dann bergwärts auf einem kurzen Stück Fahrweg (auf der Karte eingezeichnet) zur ersten Lichtung, von dort auf den unübersehbaren "Kuhspuren" durch den Wald zur zweiten Lichtung, wo wir eine stärkende, kurze Rast abhielten. Der Kuh-Steig führte uns weiter Richtung Hof Herrenmatt (die Viecher werden mittels Draht-Gespannen von diesem Hof zu den zwei Weiden geleitet). Diesen lassen wir allerdings rechts liegen und folgen dem Ende des kleinen Bächleins bergaufwärts. Noch ist nichts von einem Weg zu sehen - wir nehmen uns jedoch die auf der Karte deutlich erkenbare Gratrippe als Aufstiegsroute, und bald einmal sehen wir uns auf einem Wildwechsel wieder. Dieser wird allmählich zu einem wirklichen Weglein, welches immer dem Kamm entlang aufwärts leitet. Sobald wir die ersten felsigen Passagen erreichen, sind sogar blaue Punkte wegweisend.
Immer steiler, v.a. jedoch erdig-aufbäumend wird's gegen den Hauptaufschwung des Ostgrates - die zahlreichen starken Buchenwurzeln sind da sehr hilfreich! Ein fixes Drahtseil hilft an einigen Stellen zusätzlich ...
Die letzten ca. 20-25 Meter links vom Ostgrat sind zwar ebenfalls drahtseilgesichert, doch wie frühere hikr-Begeher bereits erwähnt haben, ist's wenig vertrauenderweckend. In erster Linie jedoch machen uns die zwischen den Felsen gelegenen rutschigen Erdpassagen am meisten Mühe ... (auch sind nicht alle Felsteile sehr stabil!).
Doch letztlich gelingt uns durch das verbuschende Couloir der Aufstieg zur Aussichtsplattform ohne Schwierigkeiten. Das Überschreiten der eisernen Gipfelabschrankung lässt Freude aufkommen, trotz der schlechten Wetterbedingungen - geschafft!
Wir sind während unserer stündigen Mittagsrast auf der Aussichtsplattform der Wasserflue (843.7 m.ü.M.) alleine, wenn man von der Gruppe im dahinterliegenden Wald absieht (sie wird sich gefragt haben, wo wir denn hergekommen sind ...)
Insgesamt schätzen wir die Gelände- resp. Kletter-Schwierigkeiten als höheres T4|leichteres T5 resp. ein gutes I|sehr knappes II ein - so dass wir, in Anbetracht der Gesamtanlage zum T5-|II gelangen (die Anforderungen liegen u.E. in erster Linie im unangenehmen Terrain).

Nach dem eingehenden Studium des Panoramas, leider nur auf den Tafeln ersichtlich, wandern wir leichtfüssig in wenigen Minuten zum höchsten Punkt der Wasserflue (866 m.ü.M.): der Sendeturm ist hier die einzige "Attraktion", so wenig einladend, dass wir unsere Gratwanderung über Uf der Egg, eine grosse Schülergruppe in Abständen kreuzend, Richtung Pass Salhöhe fortsetzen.
Dort erwartet uns ein zum Glück offenes Waldgasthaus - Durst hat's gegeben: die ausserordentlich spezielle Auswahl von Hopfengetränken ist auf der Foto dokumentiert ...

Erst geht's nun - definitiv talwärts - der Strasse nach, bis ein Weg links abzweigend uns auf den Rehabilitationsweg der Klinik Barmelweid führt; über einige Umwege gelangen wir Richtung Gälflue (773 m.ü.M.), von wo wir einen recht hübschen (vergleichsweise zum heutigen Tag) Ausblick aufs Mittelland geniessen können.
Eine letzte lauschige Wegstrecke abwärts, zwischen harmlosen Flühen hindurch, auf bestens ausgebauten Treppensteig, führt uns dann, endlich!, der Sonne entgegen - und zurück zum Ausgangspunkt des verloren wirkenden Krankenheims Loränzebads.

Einmal mehr: den hikr's herzlichen Dank - sie liefern so viel Anregungen! (Wir geben uns auch alle Mühe ...)
Und: die von uns gewählte Route hat uns v.a. wegen der Integrierung des Hardmännlilochs, der Ramsflue sehr gefallen - auch sie wirkt in ihrer Gesamtheit relativ wenig begangen.

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: ..."be"-zwergt, "ange"-höhlt...
Gesendet am 17. Juni 2010 um 09:37
"beige"-potter(t)....im mystischen Jura unterwegs......auf reichen Entdeckungstouren....
Die eingefangenen Blumenbilder botanisch bestimmt...für Nachläufer und andere Zwerge oder quäkis!

Herzlichen Dank ihr zwei.

silberfaden


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