Mudna Dol und Gipfelsammeln rund um Hahlići


Publiziert von 360 Pro , 14. Juni 2010 um 11:47.

Region: Welt » Kroatien
Tour Datum:26 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: HR 
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Busse von Podkilavac oder Dražice

Dritter Tag

Heute sind wir den ganzen mit nur wenig Gepäck unterwegs, da wir am Abend wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt und damit zum Zelt kommen und deshalb im Vergleich zu den beiden Tagen zuvor nur sehr wenig Gepäck mitschleppen müssen. Unser Ziel für heute ist den Durchstieg der Schlucht Mudna Dol (welche klettersteig-artig mit Hilfsmitteln ausgestattet ist), um von dessen Ende zur Hütte Hahlići zu gelangen und von den Obruč und andere umliegende Gipfel zu besteigen.

Als wir am Morgen aufwachen ist der Himmel zwar bedeckt und die Wolken hängen ziemlich tief, allerdings betrübt uns dies nur bedingt. Was meinen Freund etwas mehr betrübt sind die Handvoll Blasen, die er in den letzten zwei Tagen an seinen Füssen bekommen hat. Dank den mitgebrachten Compeeds lässt sich der "Schaden" jedoch einigermassen in Grenzen halten.

Die Schlucht Mudna Dol ist einfach zu finden. Man folgt nämlich ganz einfach dem markierten Weg entlang dem Flusbett, später ist der Weg das Flussbett selbst. Die Schlucht wird eng und enger und links und rechts türmen sich eindrücklich die Wände auf. Nach ca. 20 Minuten kommt man zu einem ca. 10m hohen Abbruch der wohl ohne die angebrachten u-förmigen Tritte resp. dem Stahlseil nur schwierig zu überwinden wäre. Mit den Hilfsmitteln geht das aber problemlos. Auch später folgen immer wieder kleinere " Wasserfälle" oder steile Abschnitte, die es zu überwinden gilt. Manchmal sind Eisenstifte angebracht, manchmal hat es ein Stahlseil, gewisse Stellen haben gar keine Hilfsmittel und bei einer überhängenden Stelle befindet sich sogar eine Eisenleiter. Alles in allem ist dieser Aufstieg, welcher ursprünglich (gemäss einem Local) von den Italienern in der Zeit des ersten Welkrieges eingerichtet wurde äusserst abwechsungsreich und interessant.

Nach ca. 400 Höhenmetern ist dann aber leider Schluss mit dem Spektakel, das Tal weitet sich wieder auf und man wandert dem markierten Weg über Wiesen sowie durch den Wald Richtung Hahlići. Auf dem Pfad dorthin liegen zwei kleinere Gipfel, der Vidalji und Dnić. Beide können relativ einfach, ohne allzu viele zusätzliche Höhenmeter mitgenommen werden. Wer keine Lust (oder zu viele Blasen :-) hat, kann diese aber problemlos auch auslassen. Die Hütte Hahlići ist normalerweise nur an Wochenenden bewirtet, da aber am kommenden Wochenende das kroatische Fest der Alpen ist, werden hier fleissig Vorbereitungen getroffen. Der Wilkommensschnaps (Zwetschgen), sowie ein Tee wird uns offeriert und für unseren späteren Besuch beim Abstieg melden wir uns schon einmal fürs Nachtessen an.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Obruč, mit 1376m der höchste Gipfel in der Umgebung. Der Weg ist wie fast immer hier, sehr gut markiert und kann fast nicht verfehlt werden. Für den Aufstieg wählen wir die Route über den Südsüdostgrat (T3). Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir diesen. Leider ist der Gipfel genau zu diesem Zeitpunkt von Wolken umhüllt und die Sicht ist mehr oder weniger gleich Null. So machen wir uns denn ziemlich bald wieder auf den Abstieg, welchen wir über den Nordgrat wählen (ebenfalls T3). Bald schon trifft man auf ein breites Kiessträsschen, auf welchem man rechts zurück zur Hahlići-Hütte gelangt.

Auf dem Weg zurück liegen noch weitere kleine Gipfel, die man ohne allzu grosse Umwege ebenfalls besteigen kann. Es sind dies der Sjev. Vrh Pakleno (1331 m) und Vrh Paklena (1340 m). Der erste liegt ziemlich genau nördlich des Obruč und weist zwei Wege zum Gipfel auf, der zweite befindet sich nordöstlich des Obruč und der einzige Zugang befindet sich auf dessen Westseite. Das Wetter hat sich inzwischen markant gebessert und die Sicht auf diesen Gipfeln ist beeindruckend, auch wenn sie fast bis ganz zum Gipfel bewaldet sind.

Mein Freund möchte wegen seiner Blasen diese Gipfel nicht besteigen, sondern einfach gemütlich den Weg zurück nach Hahlići einschlagen. Wir trennen uns deshalb und wollen uns irgendwo auf dem Weg zur Hütte wieder treffen. Kurz nach der Abzweigung hoch zum Vrh Paklena folgt der Wanderweg nicht mehr der breiten Kiesstrasse, sondern man zweigt rechts ab etwas den Wald hinunter. Mein Freund verpasst diese Abzweigung leider und wandert weiter der Kiesstrasse bis zu dessen Ende, wo er dann den Fehler bemerkt. Ich meinerseits folge dem Weg und während er seine "Zusatzrunde" bestreitet überhole ihn unbemerkt. Beim Sattel zwischen Ćunina glava und Obruč (Planina) warte ich ein wenig, da ich denke, dass ich ihn in der Zwischenzeit eigentlich schon eingeholt haben müsste. Kurze Zeit darauf kommt das SMS, welches mir mitteilt, dass er den Wanderweg verpasst hat und er wohl inzwischen hinter mir ist. Macht nichts, denn dann besteige ich in der Zwischenzeit halt auch noch den Ćunina glava.

Über den nicht sehr ausgeprägten Nordwestgrat finde ich einen einfachen Weg durch abgebrannte Gebüsche hoch zum Gipfel, welcher dank seiner vorgelagerten Position eine hervorragende Rundsicht bietet, besonders deshalb weil sich inzwischen alle störenden Wolken verzogen haben. Der Abstieg zurück zur Hütte erfolgt dann über die Wiese in der Ostflanke (Wegspuren). Dort trifft kurze Zeit später auch mein Freund ein.

Als  Nachtessen wird uns in der Hütte ein typisches Gericht, welches hier in den Bergen oft zubereitet wird, serviert: Eine Art Suppe mit verschiedenen Bohnen, Speck, gekochten Würsten, dazu Weissbrot, zusammen mit Bier resp. kroatischem Weisswein und zum Schluss natürlich nochmals einen Schnaps. Alles zusammen kostet dann gerade mal 70 Kuna (14 Fr.)!

Da ich noch ein paar Einkäufe in Dražice tätigen möchte, mein Freund den Absteig aber gemächlich angehen will, trennen sich unsere Wege nochmals. Der Weg hinunter nach Podkilavac führt entweder alles dem Kiessträsschen entlang oder dem gut markierten Wanderweg. Nach ca. 700 Hm ist man wieder unten im Tal. Nach meiner Zusatzschlaufe zum Laden in Dražice treffe ich meinen Freund kurz nach Podkilavac wieder und zusammen treten wir den Weg zuück zum Zelt an.

Fortsetzung folgt


Eingang Mudna Dol - Mudna Dol - Vidalji - Dnić - Hahlići - Planina - P. 1293 - Obruč - Sjev. Vrh Pakleno - Vrh Paklena - Planina - Hahlići - Griža - Rastocine - Podkilavac - Dražice - Podkilavac - Rastocine - Podstrane - Eingang Mudna Dol


Link zur Tour am Vortag und allgemeine Hinweise zum Wandern im Gorski Kotar

Tourengänger: 360


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