Pizzo d'Eus 1728 m im Verzasca-Tal

Ein weiteres Gipfelziel haben wir ebenfalls aus einem Hikr-Bericht von Ivo66 ausgewählt. Der Pizzo d’Eus (1728 m) im Verzasca-Tal ragt bei Lavertezzo (536 m) rund 1200 m steil über den Talgrund empor.

Geparkt haben wir gleich nach dem Ortsschild auf der linken Seite, wo wenige (kostenlose) Parkplätze vorhanden sind. Von dort geht man der Straße ein Stück weit Richtung Ort, wo sich vor der Brücke ein Wegweiser u.a. mit der Aufschrift „Capanna Borgna“ befindet.

Über Treppen steigt der Weg zunächst aufwärts zu den Häusern von Rancone. Schwülwarm war es und wir waren froh nun in den Laubwald einzutauchen. Der Weg querte dann horizontal um einen Bergrücken herum, um dann wieder gut 100 HM zu verlieren, was für den Rückweg einen mühsamen Anstieg erahnen ließ. Bei P. 674 m brachte uns eine Brücke auf die Nordseite des tosenden Wildbachs. Es folgte noch eine kurze relativ flache Strecke, bis es dann bei einem Fels mit der Aufschrift „EOS“ richtig zur Sache ging.

Ivo hatte nicht zuviel versprochen. Der Weg war im Folgenden wirklich ungemein steil. Rasch gewannen wir an Höhe und kamen weiter oben dann in die felsigen Abhänge des Pizzo d’Eus. Eine plattige Felszone wurde mittels in den Fels gehauener Tritte begehbar gemacht. Die Ketten zur Sicherung hielten wir beim Aufstieg nicht für erforderlich, beim Abstieg waren wir hingegen über sie froh. So wechselten sich Wald- und Felspassagen ab, bis wir dann in die gras- und felsdurchsetzte Südflanke unterhalb des Weilers Eus kamen. Wir benutzten den Serpentinenweg. Steilgrasspezialisten könnten ab hier wohl weiter nördlich direkt über die Flanke auf den Gipfel aufsteigen.

Nach einem Kreuz tauchten dann auf dem Bergrücken die Hütten von Eus auf. Schafe waren auch schon oben mit der Hirtin. Bergwanderer hatten wir bis hierhin aber noch keine zu Gesicht bekommen. Von der Hütte weg ging es dann flacher über den Südrücken des Pizzo d’Eus in kurzer Zeit zum Gipfel. Dabei passiert man das etwas unterhalb deponierte Gipfelbuch, in dem ale84 wenige Tage vor uns seinen Eintrag hinterlassen hatte.

Der Tiefblick vom Gipfel auf Lavertezzo ist eindrücklich. Die Gipfel ringsherum waren leider zum Teil schon in Quellwolken gehüllt. Nach einer längeren Rast, dabei musste der wegen der hohen Luftfeuchtigkeit enorme Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden, machten wir uns wieder an den Abstieg, der einem so vorkommt, als würde man 2 Stunden lang sehr hohe Stufen hinabsteigen. Der Gegenaufstieg von gut 100 HM war dann auch recht mühsam.

Im Tal angekommen herrschte in der Felskulisse an der Verzasca reger Betrieb. Wir haben auf ein Bad in den kühlen Fluten verzichtet. Auch wenn einem auf der Tour nichts geschenkt wird, ist sie eine Wiederholung wert.

Hinweis: Der Weg ist ab der Abzweigung EOS spärlich markiert, aber in gutem Zustand. Etwa auf 1100 und 1300 m sind links des Aufstiegswegs Steinmänner zu sehen, die jedoch zu ignorieren sind. Ich kann mir lediglich vorstellen, dass sie den Zustieg zu Kletterwänden am Pizzo d''Eus markieren.