auf Wild- und Schmuggler-Spuren vis-à-vis der Barrage d' Emosson
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Ende Juni, Anfang Juli steht ein Schullager mit meinem "altgedienten" Freund Roland an. Mit zwei seiner Kolleg|innen war das Wochenende fürs Rekognoszieren eingeplant. Zuhinterst im Tal, wenige Meter vor der Grenze zu Frankreich, an der Bahnlinie des Mont-Blanc-Express gelegen, werden wir das ehemalige Lazarett der Kraftwerk- und Staumauererbauer beziehen - abgelegen wie selten, wenn man von Zürich aus mit den ÖV dorthin fahren muss - doch anregend wird nur schon die Reise für die Teenies sein ... Gerade die (Zahnrad)-Bahn von Martigny über Finhaut nach Le Châtelard Frontière (unserem Lagerort) ist ausserordentlich (Stadler Rail hat auch hier die modernen Züge geliefert ...)
Nach der Fahrt über Finhaut zur Staumauer des Lac d' Emosson - bereits unterwegs setzt sich der Mont Blanc bei bestem Wetter ins rechte Licht - wird bald einmal klar, dass ein Rekognoszieren der Route zum "alten" Stausee, den Dinospuren und durch die Gorge de la Veudale zurück zum See nicht möglich ist: Es liegt noch so viel Schnee über 2000 Metern, dass die Tourengänger noch mit den Skis bis zum Stausee runterfahren können. (Schneller und günstiger fährt man als Gruppe mit dem Postauto zum Stausee - doch die drei Bähnchen ab Le Châtelard versprechen viel mehr Spass; die Kosten belaufen sich jedoch gegen die 50 Fr.)
Also wende ich mich als Varianten-Wanderung der Gegenseite zu, dem Südhang des Tête de Balme. Ein Weg ist auf der Karte bis zum Gipfel eingezeichnet, das Gelände sieht interessant aus ...
Und erst einmal beginnt's lauschig: Vom ehemaligen Spital der Kraftwerksbetreiber (auf ca. 1145 Metern Höhe) am Ende der Schlucht der Barberine zum Talboden und von dort auf guter Wegspur, schnell an Höhe gewinnend, durch Wald und über erste steinige Abschnitte. Es dauert jedoch nicht allzu lange, bis sich im oft recht steilen Gelände die Wegspur verliert und an deren Stelle Dutzende von Wildwechseln vorherrschen. Die nahe Grenze lässt auch auf frühere Benutzung von Schmugglern schliessen. Immer öfters müssen vom Sturm gefällte Bäume umgangen oder überklettert werden - und die Wegfindung ist auf ein gutes Gespür und Orientierungsgabe angewiesen. Schliesslich finde ich mich auf einem breiten Fahrsträsschen wieder, welches einige Meter später zum Ausgleichsbecken führt ("Eintritt verboten" heisst es warnend ...). Der Weiterweg an der verfallenen Alp Les Esserts vorbei zur Mittelstation des Sessellifts ist nun einfach; das Strässchen kann via "Grüne Grenze" auch als Übergang nach Frankreich benutzt werden - es wird deutlich darauf hingewiesen, dass nur verzollte Waren mitgeführt werden dürfen ...
Nun zeigt sich hier, dass die erste Sektion der Bahn auf den Tête de Balme abgebaut ist (in der aktuellen Karte noch eingetragen ...).
Für den Abstieg versuche ich noch einmal, nach Passieren des Ausgleichsbecken bei Les Esserts, den eingezeichneten Weg zu entdecken: nach der nochmaligen Konsultation der Karte finde ich nach einigen Metern ein ehemals gut eingerichtetes Wegstück. Doch auch hier hat der "Spass" nach wenigen Metern ein Ende. Nun, da ich auf dem Abstieg die plötzlich auftauchenden Felsabstürze schlechter erkenne, ist er mit zahlreicheren Umwegen und kurzen Wiederaufstiegen verbunden. Nach einigen Stellen, bei welchen ein Ausgleiten auf dem feuchten Untergrund "Abflüge" mit unangenehmsten Folgen gezeitigt hätten, erreiche ich die in eine grosse Betonröhre verlegte "Bisse". Dieser wiederum absolut weglose Abstieg war zwar anstrengend, anspruchsvoll - und anderseits doch beinahe idyllisch ... Schliesslich muss ich, weil die Druckleitung im Berg verschwindet, zum Eau Noire hinuntersteigen. Dieser ist relativ einfach zu überqueren - und so gelange ich - endlich auf einem vorbildlich eingerichteten Weg - talaufwärts nach wenigen Metern zur Hauptstrasse bei P. 1106 nach Le Châtelard Frontière.
Eine wilde, abgelegene Landschaft verlasse ich - drei Wochen später werde ich hoffentlich ab dem Lac d' Emosson höher steigen.
Nach der Fahrt über Finhaut zur Staumauer des Lac d' Emosson - bereits unterwegs setzt sich der Mont Blanc bei bestem Wetter ins rechte Licht - wird bald einmal klar, dass ein Rekognoszieren der Route zum "alten" Stausee, den Dinospuren und durch die Gorge de la Veudale zurück zum See nicht möglich ist: Es liegt noch so viel Schnee über 2000 Metern, dass die Tourengänger noch mit den Skis bis zum Stausee runterfahren können. (Schneller und günstiger fährt man als Gruppe mit dem Postauto zum Stausee - doch die drei Bähnchen ab Le Châtelard versprechen viel mehr Spass; die Kosten belaufen sich jedoch gegen die 50 Fr.)
Also wende ich mich als Varianten-Wanderung der Gegenseite zu, dem Südhang des Tête de Balme. Ein Weg ist auf der Karte bis zum Gipfel eingezeichnet, das Gelände sieht interessant aus ...
Und erst einmal beginnt's lauschig: Vom ehemaligen Spital der Kraftwerksbetreiber (auf ca. 1145 Metern Höhe) am Ende der Schlucht der Barberine zum Talboden und von dort auf guter Wegspur, schnell an Höhe gewinnend, durch Wald und über erste steinige Abschnitte. Es dauert jedoch nicht allzu lange, bis sich im oft recht steilen Gelände die Wegspur verliert und an deren Stelle Dutzende von Wildwechseln vorherrschen. Die nahe Grenze lässt auch auf frühere Benutzung von Schmugglern schliessen. Immer öfters müssen vom Sturm gefällte Bäume umgangen oder überklettert werden - und die Wegfindung ist auf ein gutes Gespür und Orientierungsgabe angewiesen. Schliesslich finde ich mich auf einem breiten Fahrsträsschen wieder, welches einige Meter später zum Ausgleichsbecken führt ("Eintritt verboten" heisst es warnend ...). Der Weiterweg an der verfallenen Alp Les Esserts vorbei zur Mittelstation des Sessellifts ist nun einfach; das Strässchen kann via "Grüne Grenze" auch als Übergang nach Frankreich benutzt werden - es wird deutlich darauf hingewiesen, dass nur verzollte Waren mitgeführt werden dürfen ...
Nun zeigt sich hier, dass die erste Sektion der Bahn auf den Tête de Balme abgebaut ist (in der aktuellen Karte noch eingetragen ...).
Für den Abstieg versuche ich noch einmal, nach Passieren des Ausgleichsbecken bei Les Esserts, den eingezeichneten Weg zu entdecken: nach der nochmaligen Konsultation der Karte finde ich nach einigen Metern ein ehemals gut eingerichtetes Wegstück. Doch auch hier hat der "Spass" nach wenigen Metern ein Ende. Nun, da ich auf dem Abstieg die plötzlich auftauchenden Felsabstürze schlechter erkenne, ist er mit zahlreicheren Umwegen und kurzen Wiederaufstiegen verbunden. Nach einigen Stellen, bei welchen ein Ausgleiten auf dem feuchten Untergrund "Abflüge" mit unangenehmsten Folgen gezeitigt hätten, erreiche ich die in eine grosse Betonröhre verlegte "Bisse". Dieser wiederum absolut weglose Abstieg war zwar anstrengend, anspruchsvoll - und anderseits doch beinahe idyllisch ... Schliesslich muss ich, weil die Druckleitung im Berg verschwindet, zum Eau Noire hinuntersteigen. Dieser ist relativ einfach zu überqueren - und so gelange ich - endlich auf einem vorbildlich eingerichteten Weg - talaufwärts nach wenigen Metern zur Hauptstrasse bei P. 1106 nach Le Châtelard Frontière.
Eine wilde, abgelegene Landschaft verlasse ich - drei Wochen später werde ich hoffentlich ab dem Lac d' Emosson höher steigen.
Tourengänger:
Felix
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