Galtigentürme am Pilatus


Publiziert von Lulubusi , 6. Juni 2010 um 18:16.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 6 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 747 m
Abstieg: 1660 m
Strecke:Alpnachstad, Ämsigen 1359m, Pilatus, Alpnachstad
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Alpnachstd, Talstation der Pilatuszahnradbahn, Parkplätze genügend vorhanden. (Pauschal CHF 5.00) Bahn nach Ämsigen und Pilatus - Alpnachstad CHF 56.00 ohne Halbtas)
Kartennummer:LK 1:25000 BL1170 Alpnach / Plaisir Ost Gebiet 28

Gratkletterei am Pilatus
 
Nach längerer Abstinenz wieder mal an den Fels. Dies war unser Ziel. Nicht zu anspruchsvoll sollte es sein. So entschieden wir uns für die Galtigentürme hoch über dem Vierwaldstättersee. Begleitet wurde ich von Markus.
 
Mit der Zahnradbahn, mit bis zu 48% Steigung die steilste der Welt, fuhren wir bis Ämsigen P.1359. Da es lediglich ein Kreuzpunkt und keine Zwischenstation der auf- und abwärts fahrenden Wagons ist, gibt es nur Halt auf Verlangen. Also, bei Fahrtsantritt dem Schaffner mitteilen, dass man in Ämsigen aussteigen will. Dieser öffnet dann die Türen.
 
Von Ämsigen führt ein gut markierter Bergweg zur Mattalp bei Matt.
Es bestehen zwei Möglichkeiten zur Mattalp zu gelangen. Rechts, nördlich oder links, südlich des hochführenden Gleises.
 
Wir wählten den nördlichen Aufstieg. (Aussteigen und nach dem Bahnübergang, sofort links hoch, dem Wegweiser folgend.) Es zeigt sich, dass wir uns für die angenehmer Variante, zu mindest subjektiv, entschieden haben. Dieser Weg führt nämlich zu einem grossen Teil durch bewaldetes Terrain, was ihn schattiger und etwas kühler macht.
 
 Will man südlich der Bahn hoch,  geht’s nach dem Aussteigen zuerst ein paar Meter abwärts, über eine Brücke das Bahngleis überquerend und anschliessend dem Pilatus entgegen. Weg verläuft südwestlich an der Mattalp vorbei.
Wegtechnisch wird dieser sicherlich angenehmer zum gehen sein, da dieser ein gut ausgebauter, benahe schon Wanderweg, ist. Zum grössten Teil werden Almweiden durchquert, was es bei sommerlichen Temperaturen zu einem doch recht durstigen Unterfangen macht. Zudem handelt  es sich hier um den offiziellen Wanderweg auf den Pilatus, und deshalb recht stark frequentiert.
 
Bei der Mattalp liegt die Mattalpplatte (SW-Lage) hier sind einige Kletterrouten von 4c – 5c eingerichtet. Die Überschreitung kann gut mit der Durchquerung der Mattalpplatte verbunden werden. Durch eine geschickt Routenwahl, gelangt man direkt zum Einstieg der Galtigentürme.
 
Die Platte ist als Kletterpark recht gut besucht. Da dies auch heute der Fall war, verzichteten wir darauf und marschierten über das in nordöstliche verlaufende Felsband hoch. Am Ende scharf nach links abbiegend gelangt man durch einen kleinen Föhrenwald schnell zum Einstieg.
 
1. Turm
 
Zuerst über eine kleine Platte und eine kurzen Felsaufschwung hoch und anschliessend einer schönen Kante entlang weiter. Hier ist die Kletterei wenig steil und bei einem 3b anzusiedeln.
 
Zweiter Turm wird über einen ca. 50m langen Grasquergang erreicht.
 
2. Turm
 
Lediglich der Einstieg macht etwas her. In einer Verschneidung /Riss gelangt man in einer Querung auf den Grat. Maximal 3c
Der eigentliche Turm ist unscheinbar und uninteressant zu besteigen.
 
3. Turm
 
Die Route führt anfänglich rechts über eine ausgesetzte Stelle und anschliessend linkshaltend über eine weitere Platte. Ich persönlich würde Einstieg und Platte im 3c einstufen. (Einstufung im Plaisir Ost 4a) Das Schlussdrittel führt wieder über ein schönes Gratstück.
 
4. Turm
 
Der 4. Turm ist der schwierigste Teil der Kletterei. Eine Steile Verschneidung führt bis nach ganz oben. Der Turm ist gut in drei Drittel aufteilbar, wobei das erst das anspruchsvollste ist und nach oben hin die Schwierigkeit abnimmt.
 
Im Plaisir Ost erfolgt die Einteilung in 4c / 4b / 3b
 
Heut war die Verschneidung etwas feucht und dadurch die Griffe teilweise rutschig. Würde deshalb den ersten Teil sogar bei einem 5a ansiedeln. Anschliessend 4b / 3b.
 
Über die anschliessende Schulter gelangen wir zu P.1927. Von hier führt ein gut ersichtlicher Weg abwärts in Richtung Zahnradbahn. Auf gutem Weg wird die Eselwand durchquert, um den Esel herum und mehr oder weniger der Bahnlinie entlang auf den Pilatus, was ungefähr 45 min. dauert.
Mit der Bahn lassen wir uns nach Alpnach fahren.

Der Zeitbedarf liegt im Rahmen von vier Stunden. Wir benötigten ohne Zustieg und Aufstieg zum Pilatus 3 1/2 Stunden.
Die Zeit muss unbedingt im Augebehalten werden. Es gibt keine fixe Zeit für die letzte Talfahrt. Am besten ist man spätesten um 17:30 auf dem Pilatus.
 
Fazit:
 
Ein Teil der Kletterei kann am kurzen oder halblangen Seil überklettert werden. Einige Seillängen können mit einem 50m Seil zusammengehängt werden.
Achtung: Nur mit 50m Seil und mehr möglich.
 
  • Tolle nicht allzu anspruchsvolle Gratkletterei
  • Ganze Route gut mit Borhaken abgesichert.
  • Stände an Eisenstiften oder Selfmade
  • Nach jedem Turm kann Tour abgebrochen werden
  • Zustieg ab Ämsigen ca. 1h
  • Aufstieg zum Pilatus ca. 1h (ab Ausstieg Turm 4)
 
Material:
 
  • 50 m Einfachseil
  • 10 Express (Gem. Plaisir Ost 8 Express. Achtung: Beim 4. Turm nicht ausreichend. Werden alle Borhaken bestückt, werden alleine in der Route 11 Express benötigt.)
  • Bandschlingen
  • Helm (teilweise etwas brüchiger Fels)
  • Das übliche Kletterzeugs (Karabiner zur Sicherung, Kletterfinken usw.)
  • Entgegen Plaisir Ost werden keine Friends benötigt

Tourengänger: Lulubusi


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