Monte Cadria 2254m - der höchste Berg der Ledro-Region oder bei Sonnenschein kann's jeder ...


Publiziert von Jackthepot , 26. Juni 2010 um 20:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Parkplatz Ex Centrale Elettrica - Malga Vies - Malga Cadria - Monte Cadria 2254m -und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SS240 - zwischen Pieve di Ledro und Bezzecca rechts (nordwärts) ins Val di Concei abbiegen - nach ca. 3km hinter Lezumo - nach links Richtung Freizeitgelände/Ex Centrale Elettrica ins Val Molini abbiegen - nach ca. 1km Strassenende.
Kartennummer:Kompasskarte Nr. 096 Alto Garda/Val di Ledro

Pfingstferien 2010 - als ein Höhepunkt des Kurzurlaubs steht der Monte Cadria auf dem Tourenplan. Die Wettervoraussage: wolkig bis stark bewölkt am nachmittag vereinzelte Schauer möglich ... ABER besser als gestern und 'gestern'  war schon akzeptabel...einen Versuch war's also Wert.

Der Aufstieg: 
"Senter de Vies" nennt sich die Tour (Nr. 423 bis zum Gipfel). Ab dem ehemaligen Elektrizitätswerk über das Bächlein und auf dem steilen bis sehr steilen, meist betonierten Forstweg hinauf  zur Malga Vies. Hin- und wieder öffnet sich der dichte Laubwald und es wird der Blick auf die Gipfelregion frei - in Wolken. An der Almhütte rechts haltend bergauf und auf einem ehemaligen österreichisch-ungarischen , breiten in die Felsen gehauenen Kriegssteig weiter in Richtung Malga Cadria. Kurz danach, wir durchquerten eine Senke, erwischt uns der erste Regenschauer. Dieser verwandelt unseren Pfad in ein plätscherndes Bächlein. Die Lärche unter der wir Schutz suchten -mangels Besserem-  lies uns auch schon bald im erfrischendem Regen stehen und der zusätzlich einsetzende Graupelschauer  zwang uns zum Rückzug unter die Felsen des Kriegsweges (-50mH).
Ein halbe Stunde später war die himmlische Erfrischung vorüber und erste blaue Wolkenlücken ließen uns den Anstieg frohen Mutes wieder aufnehmen. Die Almweide der Cadriaalpe ist ein breites Hochtal mit vielen blumenüberwucherten Felsgrüppchen, tausenden Krokussen und Enzianen (zumindest im Frühsommer) ein paar Schafen und gekennzeichnet von vielen inzwischen begrünten Granatenkratern aus dem 1. Weltkrieg.
Knapp unterhalb der Almhütte biegt der Pfad nach rechts ab Richtung Norden. Der etwas in Tage gekommene Wegweiser verheißt Monte Cadria 1h und die ideale Anstiegsroute ist klar mit einer lange Reihe aus weißen Steinen gekennzeichnet. Der Weg führt nun scharf rechts (südöstlich) herum um die erste Anhöhe des langen Höhenzuges ( Nordwestgrat ) zum Gipfel. Die Kriegsspuren werden nun immer deutlicher, Bunker -teilweise noch mit Winter-Schnee gefüllt, Beobachtunsposten, Schießscharten und immer wieder in den Fels gehauene Schützengräben. Der gut ausgebaute KriegsPfad führt zum höchsten Punkt immer deutlich unterhalb des Grates - geschützt vor den Blicken des (italienischen) Gegners und vor feindlichen Feuers. Weiter oben gibt es noch einen undeutlicheren Steig in direkter Gratnähe wahrscheinlich für den Feuerkampf hinüber zum deutlich niedrigeren Monte Vies, der von den Italienern gehalten wurde.
Ca. einen halben Kilometer lang kommt man bequem vorwärts, nur ein Lawinenrest mußte überklettert werden an einer wenig heiklen Stelle...die äußerst steilen Grashänge links und rechts des Grates blieben aber meist in den ständig ziehenden Wolken verborgen. Kurz vor dem Gipfel steilt das Gelände nocheinmal auf und ausgerechnet hier waren an unangenehm ausgesetzten Stellen noch reichlich unterhöhlte Lawinenreste zu überqueren...und der 2. Graupelschauer erwischte uns voll und ungeschützt. Der Gipfelaufenthalt begrenzte sich folglich auf 1 Minute; die vielgerühmte Aussicht auf die Adamellogruppe entfiel und keine 15 min später fanden wir beide ein Plätzchen für eine "Gipfelrast" an einer geschützten Stelle schon wieder weit vom Gipfel entfernt...jetzt allerdings ohne Regen und Graupel und mit freiem Blick zurück zum Gipfelkreuz.

Der Abstieg efolgte auf gleichem Wege ein paar mal noch erlaubt uns Petrus die gesamte Cadria-Gruppe zu betrachten, bevor er uns ab Höhe Malga Cadria (1914m) kühlenden Dauerregen bis ins Tal (950m) bescherte.

Gehzeiten:
der italienische Wanderführer gibt für den Aufstieg zum Gipfel ab Ex Centrale Elettrica 3:30h an, was bei warmen/heißen Wetter meiner Meinung nach (sehr) schwer werden könnte; für den Abstieg 2h (rasant).
Wir waren bei kühlem Wetter (incl. einer 1/2h stündigen Schlechtwetterpause) knapp 3 1/4h unterwegs, und bergab 2h (reine Gehzeit) ... wobei der Abstieg ab Malga Vies eher einem "leichten Trab" ähnelte und danach die Oberschenkel reichlich schmerzten. Insgesamt dürfte die gesamte Tour für gute Geher in knapp 8h bequem machbar sein.

Tourengänger: Jackthepot


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