Wanderwoche Meran - 2. Teil

Schenna - Obertaser - Videgg - Stafell Alm - Klammeben
Heute fahren wir mit dem Bus nach Schenna und steigen zu Fuss hinauf zur Talstation der Taserbahn. Diese führt uns rasch auf eine Höhe von 1445 m. Hier folgen wir einem Höhenweg durch das riesige Waldgebiet, hinein in ein ganzes System von Tobeln der Masulschlucht. Oberhalb der Waldgrenze bilden die noch schneebedeckten Gipfel (Videgger Platten Spitze, Kanzel Plattinger, Verdinser Plattenspitze) das riesige Einzugsgebiet und Wasserreservoir. Dies erklärt die gigantischen Wildwasserverbauungen, die wir beim Queren der Bäche beobachtet haben. Bald erreichen wir die grosse Waldlichtung Videgg, und beim Hiaslbauer ist das obligate  Jausenbrettl fällig. Beeindruckend, wie die Bauern dieses abgelegene und extrem steile Gelände bewirtschaften. Und gute Gastgeber sind sie, immer freundlich, immer bereit, die vielen Fragen der Gäste zu beantworten.

Ein steiler Anstieg führt uns dann hinauf zur Stafell Alm. Wieder bläst der bissige Nordföhn, und auch hier auf fast 2000 m lässt der Bergfrühling auf sich warten. Nach letzter Rast auf Klammeben schonen wir dann unsere alten Knochen und fahren mit der Luftseilbahn hinunter nach Saltaus im Passertal.

Vellau - Vellauer Felsenweg - Hochmut - Muthöfe - Dorf Tirol
Vom Balkon unserer Pension sieht man hinüber zur Mut Spitze. Da zieht es mich schon lange hin. Unsere Wandergruppe teilt sich heute: Vreni, Ruedi, Marianne und Harro besuchen den Botanischen Garten beim Schloss Trautmansdorff, Käthi und ich fahren mit dem Bus nach Vellau und steigen über den Vellauer Felsenweg hinauf zum Hochmut. Die Zeit reicht nicht für die Gipfelbesteigung, aber das nächste Mal muss es sein. Der Abstieg führt dann bei den Muthöfen und dem Talbauer vorbei. Manche Hikr hätten vermutlich Probleme, weglos in diesen landwirtschaftlich genutzten Hängen zu gehen. Die Bauern mähen im T3-Gelände mit der Sense und bringen Heu ein. Respekt! Heute führt ein Strässchen hinauf zu den Höfen, früher waren sie nur über die privaten Seilbahnen zu erreichen.

Bald erreichen wir das das Tiroler Kreuz und fahren ab Dorf Tirol mit dem Bus zurück in den Riedingerhof.

Töll - Marlinger Waalweg - Tscherser Waalweg Lana
Der letzte Wandertag. Alle sind ein bisschen müde, sind aber motiviert für einen schönen und lockeren Abschluss. Nach der Brücke Töll geht es auf den Marlinger Waalweg, und alle freuen sich auf die Rast in der Buschenschenke beim Larchwalderhof. Die Wanderung auf dem breiten Waalweg ist abwechslungsreich, Tiefblick auf Meran und die Dörfer des Etschtals, Informationen über den Waalweg, über Flora und Fauna, keine Bergtour, aber ein idealer Abschluss einer schönen Woche. Und ich habe noch etwas vor: ein Hemd will ich kaufen. Im letzten Wäldchen kurz vor Lana hat es nämlich am Waalweg einen kleinen Marktstand, kompetente und freundliche Bedienung. Markt am Wanderweg? Für mich kein Problem. Schliesslich müssen wir alle von etwas leben.

Den Marlinger Waalweg werde ich wenn immer möglich auch nächstes Jahr wieder begehen, denn jeder Mensch braucht jährlich ein neues Hemd.


Bericht 1. Teil siehe hier!