Liddes - Mont Rogneux 3084m

Der Mont Rogneux ist ein beliebter Skiberg im Unterwallis, was mir zum Zeitpunkt der Auswahl dieses Ziel nicht bewusst war. Umso erstaunter war ich, als ich am Gipfelgrat auf zahlreiche Skitourengänger stiess. Aufgefallen ist er mir bei vorangegangen Fahrten über den St. Bernhard im Val d`Entremont. Sehr imposant präsentiert er sich von Liddes 1346m. Diesen Ort wählte ich auch als Ausgangspunkt für eine Schneeschuhbegehung aus.
 
Es lag hier nicht sonderlich viel Schnee, so dass ich die Schneeschuhe erst einmal auf den Rucksack band. Den Aufstieg über Wiesen ging ich direkt an und erreichte schnell Le Clou 1715m. Hier rüstete ich auf Schneeschuhe um und es ging in einen hübschen Wald, wo die Schneehöhe sofort zunahm. Nachdem man ein Tobel über eine Brücke quert, erreicht man freies Gelände und Erra d`en Bas auf 2102m. Nun ging ich die Südwestflanke an, die ich bei P. 2766m durchstiegen hatte. Die Schneeverhältnisse waren während des Aufstiegs durchwachsen und ich kam ob der Steilheit bis teilweise 38° dennoch einigermassen schnell voran. Es war aber intensive und kraftraubende Spurarbeit angesagt.
 
Ab dem Nordwestgrat hatte es eine Skispur, die von der Cabane Col de Mille herführte. Es waren bereits Skitürler unterwegs, die weiter oben in die Westflanke querten. Ich blieb am Nordwestgrat, dessen Blöcke gar nicht so gut eingeschneit waren und erreichte P. 3022. Nun auf den letzten Metern nochmal über ein paar Blöcke zum Gipfel 3084m.
Die Aussicht ist sehr lohnend und Freude herrschte an diesen schönen Wintertag.
Für den Rückweg wählte ich die eigene Aufstiegsspur. Die Südwestflanke ab P. 2766 war bereits etwas weich und das Gefühl im Bauch deshalb auch. Auf der Alm Erra d`en Bas sowie weiter unten bei Le Clou genoss ich die wärmende Sonne im Gesicht und sah im Westen die Sonne langsam hinter der Mont Blanc Gruppe untergehen.
 
Anmerkung:
Die Südwestflanke zwischen Erra d`en Bas bis P.2766m sollte aus meiner Sicht nur bei sehr sicheren Verhältnissen begangen werden. Wegen seiner SW-Lage ist der Hang am Nachmittag der Sonne intensiv ausgesetzt und die Auflage auf dem langen linearen Grashang bedenklich. Im frühen Winter 2009 löste sich hier eine gewaltige Lawine, die sogar noch die Passstrasse zum St. Bernhard meterhoch verschüttete.