Speer 1951m (von Amden)


Publiziert von Bombo , 16. Mai 2010 um 19:51.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:Amden - Riet - Chäseren - Roggenbüel - Niederschlag - Holz - Gäudig - Hinter Höhi - Vordermatt - Oberchäseren - Speer - Oberchäseren - Saumchengel - Hintermatt - Blaggenboden - Brunnenegg - Hasenboden - Durschlegi - Mittenwald - Amden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Weesen - Amden (kostenlose Parkplätze entlang der Dorfstrasse oberhalb der Sesselbahn-Talstation)
Kartennummer:LK 1:25'000, Bl 1134 "Walensee"

Wenn nur noch der Gipfel das Ziel ist...

Geplant war eigentlich eine einfache, gemütliche Wanderung, fernab der Zivilisation, nicht zu weit und auch nicht zu hoch, da's ja doch bis auf 1200m hinunter geschneit hatte. Diese Vorgaben erfüllt das Gebiet rund um Amden vorzüglich - deshalb stand mit dem Speer auch bald einmal ein geeignetes Ziel fest.

Die Tour ist schnell erzählt, auch wenn diese selbst aufgrund der erschwerten Auf- und Abstiegsbedingungen doch einiges an Zeit in Anspruch genommen hat (und dennoch konnten wir die Zeitvorgaben einhalten):

Start in Amden (ca. 150m oberhalb Amden Post, kostenlose Parkplätze, Wegweiser), den Beschilderungen und Markierungen nach via Riet, Chäseren, Roggenbühl 1131m, Niederschlag 1211m, Holz 1250m, Gäudig 1376m zur Hinter Höhi 1416m. Das Terrain reichte von Teerstrassen, über matschige Pfade bis zu sumpfartigen Verhältnissen.

Weiter dem Wegweiser richtung Speer (2 1/4h) auf einem Alpweg nördlich um den Mattstock, vorbei am P. 1412 (diesen Abzweiger haben wir aufgrund der bereits geschlossenen Schneedecke verpasst) nach Vordermatt, weiter auf einem Alpweg zur Hütte bei P. 1448. Dort hört der Alpweg auf und der markierte Wanderweg beginnt (aktuell versperrt mit einer geknickten Tanne). Da es mittlerweilen doch schon einige Zentimeter Schnee gegeben hatte und es noch immer immer schneite, suchten wir vergeblich nach den Wandermarkierungen. Also "freestyle" hoch zur Alp Oberchäseren 1651m, welche sich noch immer ein einem tiefen Winterkleid präsentierte. Offen ist jedoch der Kuhstall sowie auf der gegenüberliegenden Hausseite der kleine Aufenthaltsraum (ausgerüstet mit Ofen, Tisch und Sitzgelegenheiten). Pause von ca. 20min - es schneite noch immer und die Sicht betrug max. noch 20m...

Von dort dann immer schwieriger - sei es wegen fehlender Sicht (drohendes Whiteout...) oder aber geschlossenen Schneefeldern in steilen Passagen und natürlich ständig fehlenden bzw. überschneiten Markierungen - vorbei am Flügenspitz 1740m (im Aufstieg noch weglos, im Abstieg dann korrekt), Stelli 1771m und nicht selten heikel hoch zum Gipfel des Speer 1951m, wo eine schöne Aussichtsterrasse ein Panorama der Sonderklasse verspricht... Na ja, unseres beschränkte sich auf ca. 10m - immerhin, das hat man ja auch nicht alle Tage :-)

Natürlich kann man jetzt sagen, warum sind die überhaupt noch hoch bei diesen Bedingungen - zu Recht natürlich - und auch wir haben uns mehrere Male gefragt, ob wir den finalen Aufstieg überhaupt noch unter die Füsse nehmen wollen. Aber wie so oft, wenn kein Weg mehr weiterführt, so geht man noch weitere 10m und schon wieder findet man einen Hinweis, dass hier der Weg durchführen müsste. Dazu kam, dass der Höhenmeter nur noch 150m anzeigte, dann waren's plötzlich nur noch 100m, 50m und ca. 30m vor dem Gipfel stellte uns ein steiles, geschlossenes Schneefeld erneut auf die Probe. Dieses dann aber durchstiegen, war der Gipfel auch bereits zum Greifen nah. Und so standen eben auch wir irgendwann auf diesem Gipfel. :-)

Der Abstieg dann mehr oder weniger unseren Fussspuren nach zur Alp Oberchäseren 1651m, erneut eine Pause und weiter via Saumchengel 1500m, Hintermatt 1429m, Blaggenboden 1273m, Brunnenegg 1235m zur Durschlegi 1127m, wo gemütliche Sitzmöglichkeiten eine herrliche Aussicht auf den Walensee sowie den Zigerschlitz gewähren - bei schönem Wetter jedenfalls, heute sollte es ein getrübtes Bild bleiben... Weiter geht's dann auf der geteerten Strasse bis nach Amden, wo es zwar nicht mehr schneite, aber es doch noch eher nass als trocken vom Himmel kam.


Fazit: die Rundtour hat Wiederholungscharakter - mit 6 1/4h reiner Marschzeit (Kartenstudium, Irrläufer, etc. eingeschlossen) alles andere als eine "einfache, gemütliche Wanderung". Bei Verhältnissen wie heute - Schneefall, teilweise geschlossene Schneefelder, rutschiges Gelände präsentiert sich sogar der Wanderberg Speer als hochalpines Abenteuer!


Marschzeiten:

Start: 09.10 Uhr
Gipfel 13.15 Uhr (inkl. 20min Pause)
Ziel: 16.00 Uhr (inkl. 15min Pause)
Aufstieg: 3 3/4h
Abstieg: 2 1/2h


Tour mit K.

Tourengänger: Bombo


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Kommentare (3)


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maka hat gesagt: GPS
Gesendet am 16. Mai 2010 um 20:19
Das wichtigste habt Ihr vergessen... Mit GPS sind WhiteOuts kein Problem man oder Frau weiss immer die genaue Position. Hatt heutzutage bald jeder Hobbywanderer dabei:-) gruss ma

Bombo hat gesagt: RE:GPS
Gesendet am 16. Mai 2010 um 21:58
Ein gutes Tool für Karten-"Lese-Müde" (nicht zu vergleichen mit lebensmüde, smile) - Das GPS bestimmt nichts anderes als die Position (und die wussten wir zu jeder Sekunde auch ohne Elektronik) und desweiteren zeigt sie Kartenausschnitte (je nach GPS nicht einmal im Topo-Qualität) - da zähl ich doch lieber auf meine Original-LK, mein Höhenmesser, Kompass und last but not least den menschlichen Sinn - hat bis jetzt immer gut geklappt. Aber ich geb Dir Recht, ein GPS ist sicher nie fehl am Platz.

Gruess und weiterhin gute Orientierung :-)

sisyph hat gesagt: Ausschlafen
Gesendet am 17. Mai 2010 um 07:34
Ausschlafen war die bessere Option… Am Nachmittag waren die Wetterverhältnisse ganz passabel. Aufstieg über die N-Kante etwas schottisch, Abstieg über Bütz dafür in ganz gutem Trittschnee zügig zu machen.


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