Pic Martin Jean (2100 m): Trostgipfel im strömenden Regen und dichtem Schneefall

Nach meinem Aufenthalt in der Auvergne wollte ich eigentlich einige Tage am  Lac  de Serre-Ponçon   in den Hautes-Alpes  (in der Nähe von Gap) verbringen und dort einige Besteigungen machen. Leider durchkreuzte das schlechte Wetter meine Pläne: es regnete in Strömen, und oberhalb von 1700 m fiel Schnee. Die Wetterprognosen waren zudem schlecht. Ich entschloss mich, meinen Aufenthalt in dieser wunderbaren Touren-Gegend (nördlich des Lac liegt der Parc National des Ecrins) nach einer Trosttour auf den Pic Martin Jean abzubrechen. Aufgeschoben heisst nicht aufgehoben: ich werde sicher wieder in diese Gegend zurückkehren, zumal man darüber im HIKR noch nicht viel findet.

Ich startete zu meiner Trosttour bei der Ancienne Abbaye de Boscodon auf rund 1100 m, südlich des Lac de Serre-Ponçon. Die Abtei stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist schön renoviert. Im Gästehaus kann man übernachten.

Von der Abbaye aus gehen gut gekennzeichnete Wanderwege nach Süden, Südwesten und Südosten. Zu besteigen gäbe es hier leichte bis mittlere Gipfel wie den Pic de Morgon (2324 m), den Joug de l'Aigle (2494 m) oder l'Aupillon (2916 m).
 
Von der Abbaye folgt man der Waldstrasse, die Richtung Westen ständig leicht ansteigt. Auf 1660 m erreicht man bei Le Grand Clot das Ende der Waldstrasse. Hier führt ein Wanderweg in Richtung Cirque de Morgon weiter. Der Pic Martin Jean ist unscheinbar und liegt mitten in den Bäumen. Wegen Nebels und dichtem Schneefall sah ich hier gar nichts. Etwas weiter unten hat es eine Aussichtsstelle, wo man in das stark erodierte Tal des Torrent du Colombier hinab schauen kann.

Rückkehr im strömenden Regen zur Abbaye.