Gärsthorn 2964m (N-Gipfel)

Steile Fruehlingstour mit perfektem Abfahrtstiming. Eigentlich hatten wir dieses Mal das "Finstere Horn an der Aare" im Visier aber prompt zwang uns das Tiefdruckgebiet aus dem SW zur Absage und mindestens 1 Hkm weiter unten das Skitourenglueck zu suchen. 

Nachdem das Finsteraarhorn definitiv nicht drin lag, dachten wir zuerst an das Boeshorn am Simplonpass. Als wir um 6 Uhr morgens dann den Simplon rauf fuhren sah es nach schon von weitem nach Riesenwalze aus und bei naeherer Betrachtung war das ganze Simplongebiet schon im Nebel. Zu nahe an der Wasserscheide drueckte es gewaltig von S rueber. Also nichts wie runter und auf der rechten Rhoneseite wieder hoch, dort sah es doch noch am besten aus und zumeist scien noch die Sonne.

Start um 6.30am bei der Bruecke ueber den Eschligrabe am p.1817m oberhalb Chastler. Aber - wo ist der Schnee? sind wir hier richtig ausgeruestet?  MIt Skischuhen und Ski aufgebunden wegloser Schnellzug direkt-Aufstieg im Wald auf der rechten orographischen Seite vom Eschilgrabe bis auf 2000m. Dort war der Bach dann mit Schnee gefuellt und wir konnten anfellen.

Aufstieg im Eschilgrabe Bachbett auf tragender Decke und gutgriffigem Schnee nach Maelche und weiter ueber p. 2238m  und die Flaechen in N Richtung. Ueber die erste Steilstufe zur naechsten Flaeche, wo wir uns eine kurze Pause goennen. Hier erhasche ein Paar Blicke aufs nahe Bietschhorn. Die Sicht auf die Mischabel ist grandios.

Nun sehe ich was auf uns zukommt: der im oberen Teil 40 Grad steile und 400m hohe SW Gipfelhang zum  Gipfel ist eine Herausforderung fuer sich. Mit Harscheisen gehts ueber den harten Schnee hoch. Meine Spitzkehrentechnik ist halt (noch) nicht perfekt und so habe ich doch etwas Muehe. Wir halten uns rechts und entscheiden uns die letzten 100 Hm die Ski raufzutragen, was im aperen Steilhang eigentlich ganz gut geht aber sehr kraefteraubend ist.

Um Punkt 10 Uhr sind wir auf dem Gärsthorn N-Gipfel 2964m, der ist etwas hoeher als der suedlich gelegene Hauptgipfel. Da jetzt doch die Sonne in den Steilhang reinscheint und das Bietschi eh in den Wolken ist geniessen wir den Gipfel nur ganz kurz.

Den besten Schnee suchend fuehrt die Abfahrt zuerst knapp unter den SW Grat um dann im traumhaften Sulz die 40-45 Grad steilen S Haenge nach Brischerchumma abzufahren. Ab 2300m ist der Schnee dann sehr weich aber noch gut fahrbar. Fast ohne Pause fahren wir ins Bachbett ein und weiter effizient bis 2000m runter, wo wir ganz abrupt vom Winter ploetzlich uns im Fruehling befinden.

Nach kurzerm Abstieg fuehrt auf 2000m ein Weglein nach Brischeru, dem wir folgen. Dem Wanderweg folgend inmitten von Blumen zurueck zu p. 1817m.