Ochsenälpeleskopf (1905 m) und Schlagstein (1680 m)


Publiziert von ju_wi , 2. Mai 2010 um 22:19.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 1 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:18,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto zum P beim Hotel Ammerwald
Kartennummer:f&b WK 352

Eine schon verkürzte und dennoch mit 6 Gehstunden für die Bedingungen recht lange Tour zu Ochsenälpeleskopf (1905 m) und Schlagstein (1680 m) in einem einsamen Winkel der Ammergauer. Kein Mensch begegnete uns an diesem Samstag, der mit etwas Fön ganz ansprechend anfing und uns doch einen Starkregenguss bescherte. Vor allem hatte es überraschend viel Schnee in diesem Gebiet. Nach einer eher warmen Woche überraschte uns das doch sehr - Richtung Allgäu ist einfach noch mehr Schnee als im Wetterstein-Karwendel.

Da der Wetterbericht morgens besser prognostiziert war, brachen wir für unsere Verhältnisse recht früh auf (d.h. Start 9:15 Uhr :-) Na gut, d.h. immerhin, dass wir um 8:45 Uhr in Bad Kohlgrub losfahren mussten und damit nach gemütlichem Frühstück kurz nach 7 aufgestanden waren. Wir parken am Hotel Ammerwald.

Wie schon einige Male zuvor nehmen wir von hier den Schützensteig, der nett im Hang Richtung Sattel mit Jägerhütte hinaufzieht. Auf diesem Stück begegnen wir 2 Alpensalamander bei der Paarung, sowie einer stattlichen Gams. Immer wieder ein Highlight ist auch der Bogen an dem Wasserfall vorbei auf knapp 1400 m.

Noch vor der Jägerhütte wenden wir uns nun aber diesmal nicht nördlich in das noch etwas mehr frequentierte Gebiet Hochplatte - Tegelberg, sondern nehmen einen unmarkierten Karrenweg in südliche Richtung und nähern uns damit dem stillen Ochsenälpeleskopf. Schhon hier im Sattel auf 1430 m müssen wir durch knietiefen Schnee stapfen... Durch ein waldstück kommt man zu einer Lichtung an der Hirschwäng-Alpe (1565 m) - wo man überraschend schon in geschlossener Schneedecke steht. Hier ist noch Winter.

Rechts lockt der NNO-Grat (nicht beschrieben und wohl auch ohne Spur - wäre im Sommer mal ein interessantes Unterfangen), während wir den häufiger begangenen und immerhin auch mit Wegweiser versehenen O-Grat zum Ochsenälpeleskopf nehmen. Aber auch das ist ein ganz schmaler Steig, den wir durch den Schnee aber nur an ganz wenigen Stellen zu Gesicht bekommen. Der Anstieg am O-Grat ist bei uns sehr mühsam. Im Nachhinein wohl falsch lassen wir uns dabei auch immer wieder (wg der Latschen am Grat) in die z.T. recht steile Schneeflanke drängen. In gemischtem Gelände von Steilschneefeldern und Grasschrofen mühen wir uns - manchmal abrutsch-gefährdet - aber schließlich wieder zum Grat, wo es dann doch wesentlich einfacher vorwärts geht. Leider zieht es kurz bevor wir den Gipfel erreichen doch ganz dicht zu.

Wir schreiben uns noch ins Gipfelbuch - haben aber in dem dicht-grauen Wolkennebel und einer sehr schwülen Luft - doch gehörigen Respekt vor einem Gewitter, in dem wir vielelicht gerade stecken könnten. Wir hätten uns keineswegs über einen Donner / Blitz  um uns rum gewundert. Doch so kommt es heute nicht. Vielmehr folgen wir dem S-Grat Richtung Kuhkarjoch. Doch auch der führt bald links in recht unwegsame Latschen-Schnee-Gefilde, so dass wir es vorziehen weglos in die steile, grasige O-Flanke abzusteigen. 100 Hm steigen wir so vorsichtig hinab und queren dann mit wenig Höhenverlust über Geröll in das Kuhkarjoch.

Dort angekommen verwerfen wir die Pläne, den Kreuzkopf-N-Grat aufzusteigen schnell, da wir in den schneegefüllten Schrofenhängen keinerlei Orientierung haben. Selbst zum Abstieg nach W in ein stark schneegefülltes Kar Richtung Schlagstein muss ich Margit etwas überreden. Doch dann gelangen wir nach ein paar Balnceakten in Latschenhängen zum Start doch ganz gut hinab. Bis auf 1400 m steigen wir im Wald ab und wenden uns dann an einem Wegweiser nochmal nach links zum Schlagstein. Es gilt einen Fluss zu queren (Margit's Spezialität :-) und dann gelangen wir in 40 Minuten über Serpentinen und einen Sattel zum 300m höher gelegenen schmalen Gipfel.

Am Schlagstein (1680 m) machen wir eine Brotzeit - dann setzt erster Regen ein. Für das was noch kommen sollte eher harmlos... Im Nass geht es wieder zurück zur Wegverzweigung und dann an einer sehr schönen Schlucht hinab zu einem Sträßchen, das von der Bleckenau zur Jagdhütte hinaufführt. Ihm folgen wir zur Jagdhütte, die heute leider geschlossen hat. Wie gesagt - kein Mensch den ganzen Tag zu sehen ... Kurz dahinter setzt ein Starkregen ein, der auch 30 Minuten anhält und uns völlig durchnässt. So platschen wir den Schützensteig zum Hotel Ammerwald zurück und kehren bei Ettal noch in der Ettaler Mühle ein.

In mehrfacher Hinsicht widrige Bedingungen - und dennoch hat es wieder Spaß gemacht - in der rauhen Wildnis der einsamen Ammergauer !

Tourengänger: ju_wi


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Geodaten
 2320.gpx Ochsenälpeleskopf und Schlagstein

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