Mont Raimeux via Westgrat (Arête du Raimeux)

Die Arête du Raimeux ist in weiten Kreisen gut bekannt und schon mancheiner hat diesen wunderschönen Grat überstiegen, ein weiteres Juwel der Gratkletterei im Jura.

Mit dem Tourenbericht von ironknee in der Tasche mache ich mich auf den Weg diesen Grat zu erleben. Viel mehr als in seinem Bericht geschrieben steht, ist zur Vorbereitung und Orientierung eigentlich gar nicht zu sagen.

... nur ein paar kleine Details:
Dort wo sich der Grat teilt, es flacher und waldig wird, blieb ich auf dem Hauptgrat rechts/südlich. Ab hier folgen drei bis vier Gratblöcke, die geklettert oder umgangen werden können.
Der erste Gratblock (siehe Bild) ist nicht ganz einfach aber interessant. Mit dem Körper bildet man einen 'Klemmkeil' und zwängt sich da rauf. Ohne Seilsicherung die einzige einigermassen sichere Möglichkeit.
Der zweite und dritte Gratblock sind wieder einfacher, den vierten habe ich nicht mehr versucht.

Allgemein ist es mir vorgekommen, als dass der obere Teil, nach der Gratteilung, der Hauptgrat schwieriger, schmaler und ausgesetzter ist als weiter unten, natürlich abgesehen von den Kletterstellen.

Ich habe mir vorgenommen den Mont Raimeux zu überschreiten und über den Ostgrat abzusteigen. Nach der Westgrat-Chraxelei flacht das Gelände ab und ist einfach zu begehen. Interessant wird es wieder nach 'Le Petit Pré', nach dem Punkt 1070m.

Der Wanderweg führt nun in eine andere Richtung, südlich direkt nach Corcelles. Nach dem Überspringen des Zaunes steht man im Wald und kann lediglich eine schwache Spur erkennen. Das Gefälle nimmt schnell zu, es wird rutschig und es sind einige Felsstufen zu meistern. Einfach ist dieser Abstieg nicht, anspruchsvolles T5 Gelände und steil!. Das viele Laub rutscht und rutscht, ganze Lawinen mit Laub und ab und zu mit einem Gesteinsbrocken sausen talwärts. Greift man nach einer Wurzel, weiss man spätestens zwei Meter weiter unten, dass sie nicht gehalten hat. Reihenweise liegen ganze Bäume talwärts. Im untersten Teil des Abstiegs teilt sich der Grat. Mit Vorteil hält man sich im untersten Teil eher rechts/südlich. Gelangt man zum Bach mit einer Brücke, so hat man es geschafft.

Nun folgt man dem Weglein dem Bach entlang gegen Westen. Bis zum Hof bei 'La Hauteur' gewinnt man wieder ca. 110m an Höhe. Danach geht es der Strasse entlang, einfach und gemütlich talwärts nach Corcelles.

Jetzt bin ich glücklich, hat der Tee also doch noch gewirkt!

Alles in allem, eine genial schöne Gratkletterei.
Muss man erleben oder gleich mehrmals! ;o)