Skitour aufs Rheinwaldhorn


Publiziert von GeoFinder , 28. April 2010 um 22:06.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:24 April 2010
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m
Strecke:Zervreila - Canalbrücke - Furggeltihorn - Läntahütte - Rheinwaldhorn - Läntahütte - Lampertsch-Alp - Canalbrücke - Zervreila
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt nach Zervreila mit dem Auto oder mit Postbus möglich.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rückfahrt von Zervreila mit dem Auto oder mit Postbus möglich.
Unterkunftmöglichkeiten:Die Läntahütte SAC ist ein guter Ausgangspunkt für die Skitour aufs Rheinwaldhorn und weitere interessante Tourengipfel. In Zervreila kann auch übernachtet werden.
Kartennummer:Swisstopo 256S, 257S, 266S, 267S (wirklich vier Karten)

Das Rheinwaldhorn, die höchste Erhebung Tessins, lässt sich von drei Seiten erreichen: Von den Adulahütten im Tessin, von der Zapporthütte im Quellgebiet des Hinterrheins, und von der Läntahütte im Valser Rheintal. Unser Aufstieg erfolgt entlang der zuletzt erwähnten Route.

Gemeinschaftstour der SAC-Sektion Pilatus, Ortsgruppe Rigi.

 

Nach frühmorgendlicher Anfahrt gehen wir zu sechst am Samstag um 7:20 Uhr bei sonnigem Wetter in Zervreila (1850 m) los. Schon nach wenigen Minuten können wir an der Staumauer die Ski anlegen und steigen auf Fellen 120 Hm hinauf zur Finsterbach-Kapelle. Danach erfolgt eine Abfahrt auf das Höhenniveau der Staumauer. Wir überqueren die Canalbrücke und beginnen nach etwa 400 m unseren langen Aufstieg zum Furggelti (2740 m), einer Einsattelung, die wir gegen 11 Uhr erreichen. Nach einer etwas unangenehmen Hangquerung machen wir auf einem Geländerücken Rucksackdepot. Ohne Gepäck steigen wir die letzten 240 Hm auf den Gipfel des Furggeltihorns (3043 m), wo wir gegen 12:20 Uhr ankommen und mit einer prachtvollen Aussicht aufs Güferhorn und den nordseitigen Güfergletscher belohnt werden. Danach fahren wir – die letzten 200 Hm sehr steil – hinunter zur Läntahütte (2090 m), die wir gegen 13:45 Uhr erreichen. Der Hüttenwirt Thomas hat gleich eine schmackhafte Suppe für uns parat. Ausser uns sind noch sechs andere Skitourengeher auf der Hütte, so dass wir dort ausreichend Platz haben.

Am Sonntag starten wir noch vor Dämmerungsbeginn um 5:20 Uhr. Kaum haben wir die Hütte verlassen, hören wir bei der Überquerung eines Lawinenkegels rechts über uns die rumpelnden Geräusche eines Schneerutsches. Eiligst verlassen wir den Lawinenkegel und sind froh, dass der Rutsch weit oberhalb von uns zum Stillstand kommt. Die erste Stunde geht es mässig ansteigend taleinwärts. Ein kurzes Steilstück auf ca. 2550 m überwinden wir zu Fuss, um auf den Läntagletscher zu kommen. Dann geht es auf angenehm gelegter Spur im steilen Gletschergelände zügig bergan. Die am Himmel aufgezogenen Schäfchenwolken verschwinden fast vollständig. Auf einem grossen Felsblock auf ca. 3180 m machen wir eine verdiente Pause. Dann bezwingen wir problemlos den letzten Gipfelaufschwung und können sogar auf Ski bis zum Gipfelkreuz aufsteigen. Kurz vor zehn Uhr erreichen wir den Gipfel des Rheinwaldhorns (3402 m) und somit den höchsten Punkt des Kantons Tessin. Wir freuen uns über unseren Gipfelerfolg und werden mit einer sagenhaften Aussicht belohnt. Zusammen mit einer aus Bayern angereisten Vierergruppe bleiben wir eine knappe Stunde auf dem Gipfel. Die Abfahrt verläuft problemlos, und um 11:45 Uhr erreichen wir wieder die Läntahütte, wo Thomas bereits aufräumt und sauber macht.

Nach einer ausgiebigen Mittagsrast brechen wir um halb ein Uhr auf. Bis zur Lampertsch-Alp können wir im sumpfig-wässrigen Altschnee noch streckenweise abfahren, dann heisst es schieben und schwitzen. Wir überqueren eine abenteuerliche Hängebrücke und lesen erst auf der anderen Seite der Brücke den Hinweis "Betreten verboten". Von dort setzen wir unseren Abstieg aus Sicherheitsgründen und auf Anraten des Hüttenwirts auf der schneefreien Talseite zu Fuss fort. Erst nach einer weiteren Bachüberquerung bei Oksastafel können wir auf Ski bis zur Canalbrücke weitergehen. Dort beginnt der unangenehme und schweisstreibende Gegenanstieg über 120 Hm zur Finsterbach-Kapelle. Aber auch diese Pflichtübung bringen wir hinter uns und erreichen nach kurzer Abfahrt um 15:15 Uhr die Staumauer und den nahen Parkplatz. Der duftende Kaffee und der frische Kuchen in Zervreila lässt uns die Mühen des Tages schnell vergessen. Eine sehr lange, aber auch schöne und eindrückliche Skitour auf einen bedeutenden Gipfel liegt hinter uns.


Karte mit Wegpunkten am Samstag

- Karte mit Wegpunkten am Sonntag

(Vielen Dank an Aurel, Fritz, Hans und Theres für die Bilder.)

Tourengänger: GeoFinder


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