Gulmen (Alpstein)

Der Gulmen oberhalb von Wildhus ist ein eher wenig besuchter Gipfel und deshalb kann man da oben mit etwas Glück auch an einem sonnigen Feiertag ganz alleine die Aussicht geniessen.

Da der Gulmen bis 1700m bewaldet ist und sich im oberen Teil ein paar Legföhren zu einem Labyrinth zusammen getan haben, ist dies ganz gewiss kein Skitourenberg!

Man startet in Wildhaus und steigt geeigneter Weise erst einmal zum Berggasthaus Gamplüt auf, um sich bei den äusserst freundlichen Wirten mit Kaffee und einem feinen Gebäck zu versorgen. Man könnte als Variante die Seilbahn benützen, aber dann macht der kurze Aufstieg natürlich nur halb so viel Spass! Man könnte als Variante auch durch das Flürentobel aufsteigen. Aber ich glaube, auch das kann kein Spass machen, denn dieses Tobel ist steil und dann fehlt auch die Rast mit Kaffee und Nussgipfel beim Berggasthaus Gamplüt. ;o)

Nach der kurzen Stärkung bin ich beeindruckt durch den Wildhuser Schafberg zu den Hütten bei Fros aufgestiegen. Hier habe ich einen sehr netten Wildhuser getroffen, mit dem ich sicher eine halbe Stunde über die Berge und die Gegend gesprochen habe und sogar gemeinsam ein Gemschi beobachten konnte.

Von Fros bin ich mehr oder minder dem Sommerweg folgend ins Tal Tesel gestapft. Eigentlich hätte ich schon bald nach der Wegkreuzung bei Pt. 1389m den Anstieg beginnen können. Aber es hat mich schon interessiert, wohin wohl diese Schneeschuhspuren führen, denen ich seit kurzem folge. Beim Pt. 1418m breche ich die 'Verfolgung' ab, denn die Spuren führen Richtung Mutschenpass. Ich jedoch möchte ja auf den Gulmen. Also steige ich in etwa dem Sommerweg folgend hoch zum Pt. 1442m.

Es ist schwierig (ohne GPS) die exakte Position auf der Karte zu ermitteln. Ich folge meinem Spürsinn durch den Wald und sehe ab und zu die weiss-rot-weisse Wanderwegmarkierungen an den Bäumen. Nach kurzem Aufstieg stehe ich auch schon vor der Gulmenhütte mit bestem Blick zum Wildhuser Schafberg, Moor und Girenspitz.

Weiter geht es nochmals kurz durch den Wald. Nun stehe ich auch schon vor dem berüchtigten Legföhrenlabyrinth. Ich versuche die Zeichen der Wegführung zu lesen und folge problemlos dem Wegverlauf des Sommerweges bis auf den Gipfel.

Eigentlich schreibe ich mich eher selten ins Gipfelbuch ein, doch heute habe ich eben dieses Bedürfnis. Das Gipfelbuch ist in einem kunstvoll gefertigten Kasten im Steinmannli untergebracht. Als ich es öffne, sehe ich nur Schnee im Kasten. Ist der Spalt des Türchens noch so schmal und eng, der Wind treibt den Schnee auch durch diese Ritzen. Ich räume den Kasten frei von Schnee und finde das Gipfelbuch in einer schneesicheren Büchse verstaut.

Die Bergsicht ist wieder einmal einfach genial. Ich bin alleine, kein anderer Berggänger hat sich hier hinauf verirrt. Ich geniesse die Ruhe und bin einfach nur zufrieden.

Beim Abstieg wähle ich ab Pt. 1442m den direkten Weg hinunter zum Bodenweidli. Diesen Weg kann ich jedoch nicht empfehlen. Die hohen Fichten schirmen den Schnee beinahe ab und ich stogle nur über Wurzeln und Steine. Irgendwo einen schneebedekten Hang herunterrutschen bleibt auch ein Wunschgedanke. Etwas unterhalb des Bodenweidli treffe ich auf eine Quatierstrasse, die mich nach Wildhaus hinein führt.

Ein wenig begangener Berg, allemal eine Schneeschuhwanderung wert!