30 Kilometer Frühling: Über Deister, Süntel und den Schweineberg nach Hameln

Diese Tour stand schon länger auf meiner Wunschliste  : Einmal übern Deister, dann einmal übern Süntel, und dann über den Schweineberg bis nach Hameln im Weserbergland zu wandern.
Mit genau 30 Kilometern Wegstrecke und 940 Höhenmetern ist dies schon eine formidable Tour, die man hier und da auch variieren kann. Hier ein paar Details:
Vom Bhf. Kirchdorf steigt man durch die angenehm schattigen Wälder auf den Deisterkamm, den man am Nordmannsturm ( Aussichtsturm, bewirtschaftet ) auf 380 Metern Höhe erreicht. Links an diesem vorbei geht es nun steil bergab nach Nienstedt, das sich in idyllischer Lage an die Deisterwälder kuschelt. Hier lohnt sich nun unbedingt der weitere Abstieg durch das NSG Walterbachtal, ein romantisches Wiesental mit naturbelassen sich schlängelndem Bachlauf. An dessen Ende öffnet sich der Blick auf den Süntel - das nächste Etappenziel.
Dazu muss man nun die Talung der Rodenberger Aue durchqueren, wobei man schmucke Dörfer durchstreift und sich vom Landleben inspirieren lassen kann. Am Fuß des Süntels angekommen, geht es durch das Fischertal bei Bakede wieder aufwärts, weiter oben hielt ich mich linkerhand und kraxelte durch eine einsame felsige Buchenschlucht empor.
Dort ist die Hochfläche des Süntel erreicht, und bald war ich auch schon oben auf seiner höchsten Erhebung. Kurz vor Erreichen des Süntelturms lohnt es sich, einen westlich des Hauptwanderweges liegenden, etwas versteckten Ausguck mitzunehmen. Hier hat man einen sehr schönen Weitblick auf das Wesertal und die weitläufigen bewaldeten Höhenzüge ringsherum. Ein sehr guter Rastplatz !
Ab Süntelturm folgt man dem markierten Wanderweg ( E1 - Europäischer Fernwanderweg ) nach Unsen hinab.
Jenseits geht es nun wieder bergauf zum berühmten Schweineberg bei Hameln mit seinen unzähligen Märzenbechern, die hier den Waldboden flächenhaft bedecken. Weiter zur Heisenküche und ein letztes Mal bergauf zum Basberg. Nun hat man es so gut wie geschafft und kann gemütlich in die Rattenfängerstadt Hameln bummeln, wo halbstündlich ein Zug zurück nach Hannover fährt.
Übrigens habe ich auf dieser Wanderung alle 6 Spechtarten gehört oder/und gesehen, die bei uns vorkommen : Bunt-, Mittel- und Kleinspecht sowie Grau-, Grün- und Schwarzspecht ! ( Allerdings bin ich auch Vogelkundler, und da höre und sehe ich so einiges, was dem  "normalen"  Wandersmann wohl nicht so sehr in Auge und Ohr springt...)
Fazit: Sehr empfehlenswerte Tour mit viel Abwechslung, lieblichen Landschaftsbildern und einem umfassenden Überblick über Leine- und Weserbergland. Mit Pausen und öfters mal gemütlich gegangen, habe ich genau 9 Stunden gebraucht.