Die Tourensaison neigt sich langsam, aber sicher, ihrem Ende entgegen. Die Wärme der letzten Tage, hat dem Schnee, auch auf den Bergen, in gehörigem Maße zugesetzt, bzw. zum Verschwinden gebracht. Anruf von Hans am gestrigen Abend: "Was mach ma?" Ein kurzer Blick auf das Tourenforum des Lawinenwarndienstes Steiermark und schon stand die Entscheidung fest - auf die Hohe Veitsch über die Rodel. Eine Tour, die wir beide noch nicht gegangen waren und vor allem, wo noch ausreichend Schnee vorhanden war. Durch die Umstellung auf die Sommerzeit, beschlossen wir um 7.30 Uhr zu starten.
In der Früh nieselte es leicht und je weiter wir nach Norden kamen, desto schlechter wurden die Witterungsbedingungen. Diesmal hatten die Wetterfrösche leider mit ihrer Prognose recht behalten - typisches Nordstauwetter :-( Tiefhängende Wolken und starker Wind waren schon bei der Fahrt über den Seeberg spürbar. Wir parkten das Auto in der Ortschaft Niederalpl. Bereits einige Meter vom Auto weg konnten wir in unsere Dynafitbindungen steigen. Zuerst geht es über Forststraßen und dichten Wald, um anschließend in einem ziemlich engen Graben (möchte ich im Hochwinter nicht gehen, denn er ist von Lawinen bedroht) steil sich nach oben zu winden. Die zahlreichen, im Graben liegenden Lawinenreste zeugen von dem nicht ungefährlichen Anstieg.
Auf ca. 1600m Seehöhe ist ein steiles, mit einer Leiter versehenes Felsstück zu überwinden. Wir schnallten die Schi auf unsere Rucksäcke und stiegen problemlos über dieses Stelle hinweg. Auch für Luca stellte die Überwindung kein Problem da. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie er sie gemeistert hatte. Der Wind hatte inzwischen Sturmstärke erreicht und wir zogen unsere Kapuzen dicht. Die Sicht wurde immer schlechter und die Orientierung war nur mehr mittels GPS möglich. Auf 1894m, Sicht keine 5 m, jedoch nur mehr 100 Höhenmeter unter dem Gipfel beschlossen wir umzudrehen. Vorsichtig fuhren wir wieder mit Hilfe des GPS zurück. Im Graben der Gingatzwiese wurde die Sicht besser und die Abfahrt somit wieder ein Genuss. Über die Engstelle noch ein schneller Abstieg und der Rest der Abfahrt war dann zum Vergessen. Im Waldbereich tiefer, weicher Schnee, ein richtiger "Haxenbrecher", wie wir Steirer sagen.
Nach 3 Stunden und 18 Minuten standen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Tour.
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