Durchquerung der Silvretta-Gruppe - versunken in Regen & Schnee


Publiziert von alpinos , 28. August 2010 um 13:25.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:18 August 2007
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   Fluchthorn-Gruppe   Augstenberg-Gruppe 
Zeitbedarf: 3 Tage

Eine vielversprechende Höhenwanderung findet ein vorzeitiges Ende in Regen und Schnee

[Fortsetzung der Durchquerung der östlichen Verwallgruppe]

Für diesen Sommer planten wir eine mehrtägige Wanderung in den Alpen. Die beiden Bergruppen Verwall und Silvretta hatten wir schon länger für eine solche Unternehmung ins Auge gefasst. Nach der erfolgreichen Durchquerung der östlichen Verwallgruppe wollten wir unsere Wanderung in der Silvretta-Gruppe fortsetzen.
Von jeder Hütte wollten wir außerdem noch ein bis zwei Gipfel ersteigen. Gerade die Heidelberger Hütte und Jamtalhütte bieten einige großartige Gipfelziele u.a. das Fluchthorn. Leider war das Wetter aber nicht mehr so stabil, so dass die Tour ein vorzeitiges Ende nahm.

Noch eine kleine Anmerkung: Leider gibt es zu dieser Tour keine Bilder. Das Digitalzeitalter hatte damals noch nicht Einzug bei uns gehalten, und unserer kleinen analogen Kamera ging leider gleich zu Beginn der Saft aus. Uns bleiben aber die Erinnerungen an diese großartige Tour und wir versuchen, sie hier in Worten wiederzugeben.



1. Tag (18.08.2007) - Aufstieg durch's Laraintal und über's Ritzenjoch zur Heidelberger Hütte [T3]

Um 8:45 Uhr machten wir uns von Galtür (1582 m) auf den Weg. Zunächst ging es auf einem gut beschilderten und markierten Höhenweg am Südrand des Paznauntals entlang, dann hinein ins Larain-Tal. An der Larainer Alpe (1860 m) vorbei wanderter wir entspannt zur Zollhütte (2133 m). Nun wurde der Anstieg zusehens steiler, flachte zum Joch hin aber wieder ab. Gegen ein Uhr mittags erreichten wir das Ritzenjoch (2686 m). Von hier aus war das Tagesziel - die Heidelberger Hütte - schon zu sehen.

Steil stiegen wir hinab ins Fimbatal und erreichten nach einer weiteren Stunde die Heidelberger Hütte (2264 m). Wir genossen die warmen Sonnenstahlen auf der Wiese hinter der Hütte und hofften auf gutes Wanderwetter für die nächsten Tage.



2. Tag (19.08.2007) - Übergang zur Jamtalhütte [T4-, I]

Abmarsch von der Heidelberger Hütte um 7:25 Uhr bei noch freudlichem Wetter, aber zunehmend stärker werdenden Wind. Zuerst ging's über Kuhwiesen leicht bergauf, dann wurde der Weg zunehmend steiler und führte durch Geröll und über die mit Schneematsch bedeckten Reste des Vadret da Fenga hinauf zum Falschen Kronenjoch (2958 m). Mittlerweile waren die Wolken dichter geworden und wir standen recht unvermittelt im Nebel. So verzichteten wir auf eine Besteigung der Breiten Krone und wanderten gleich weiter zum (echten) Kronenjoch (2976 m; ca. 10 Uhr, 2,25 h Gehzeit).

Nach einer kurzen Pause stiegen wir auf dem gut gekennzeichneten, recht ausgesetzten Weg hinauf zur Bischofspitze (3029 m). Wegen der dichten Wolken konnten wir nicht viel von der umliegenden Bergwelt bewundern; nur ab und zu konnten wir durch eine Wolkenlücke einen Gipfel erahen. Weiter ging's hinüber zum Grenzeckkopf (3048 m). Von hier stiegen wir auf dem schmalen, teils ausgesetzen Grat über, wegen der Feuchtigkeit etwas schmierigen Felsen hinab zum Pass Futschöl (2768 m).

Schließlich wanderten wir auf breitem, recht matschigem Wanderweg hinab zur Jamtalhütte (2165 m), die wir bereits um 12:30 Uhr nach etwa 4 h Gehzeit erreichten. Nun rissen die Wolken wieder auf und wir machten Mittagsrast auf der Terrasse in der Sonne. Kurz darau zogen aber wieder Wolken auf und es begann wie aus Kübeln zu regnen. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage waren ebenfalls bescheiden, es war sogar mit Schneefall bis auf 2000 m zu rechnen. Da wir nicht nur im Regen von Hütte zu Hütte wandern, sondern auf einige Gipfel hätten steigen wollen, beschlossen wir, die Tour hier abzubrechen, und am nächsten Tag nach Galtür abzusteigen.



3. Tag (20.08.2007) - Abstieg nach Galtür [T2-3]

Der Tag genann mit vielen Wolken und Nieselregen. Die umliegenden Berg war mit frischem Schnee bedeckt. Nach einem gemütlichen Frühstück wanderten wir durch das beeindruckende Jamtal auf breitem Wanderweg, bzw. geschottertem Fahrweg hinunter nach Galtür, das wir noch etwa 3 h Gehzeit erreichten. Von hir traten wir die Heimreise an.

Tja, leider hat es nicht sein sollen. Aber die Freude über die wunderbare Tour durch die Verwallgruppe tröstete uns über die im Regen versunkene Tour in der Silvretta hinweg. Aber wir kommen wieder, diesmal bei besserem Wetter und dann zur Besteigung der viele interessanten Gipfelziele!

Tourengänger: alpinos


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