Brisen 2404 m - Snowboardtour


Publiziert von Leander , 23. März 2010 um 00:13.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:16 Januar 2010
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m

Auf dem Weg nach Engelberg schon öfter betrachtet, war der Brisen heute Ziel unserer Unternehmung.  An der Talstation der Bergbahn herrschte hastiges Treiben. Wir waren nicht die Einzigen, die sich dem Hochnebel in den Niederungen entziehen wollten. Und so mussten wir erst mal anstehen und uns dann in die enge Gondel pferchen lassen, ehe wir an der Bergstation unsere Tour beginnen konnten.
 
Die kleine Klostersiedlung Maria Rickenbach liegt am Südhang des Buochserhorns im Tal des Buoholzbaches, welcher auf den Alpen des Brisen und Schinbergs entspringt. Gegen 9:30 Uhr liefen wir los. Der Weg führte durch den kleinen Weiler und von dort südostwärts in den hinteren Teil des Tales. Nachdem wir den Bach nach Süden überquert hatten führte der Weg nun steiler werdend über offenes Gelände und durch die letzten Waldungen auf das Morschfeld. Erst hier bemerkten wir, dass wir uns auf dem falschen Weg befanden. Der direkte Weg zum Brisen hätte schon unterhalb des Baches abbiegen müssen. Mark schlug vor Plan B umzusetzen und so marschierten wir den übrigen Skitourgehern hinterher zum Brisenhaus, das wir nach 1¾ h Gehzeit erreichten. Während der kurzen Verschnaufpause lugte zum ersten Mal die Sonne über den Glatten Grat in das schattige Tal.

Vom Brisenhaus führte der Weg in Spitzkehren durch herrlich leichten Pulverschnee bis auf den 2100 Meter hoch gelegenen Glatten Grat. Oben angekommen strahlte uns die Sonne ins Gesicht und eine große Menge Tourengeher schien ihr Ziel erreicht zu haben. Doch unser Ziel lag hinter der steilen und unpassierbaren Südseite des Schueneggs. Wir überlegten kurz wie wir vorgehen sollten und entschieden uns 100 Höhenmeter zurückzufahren um über die weniger steile Nordseite des Schueneggs das Steinalper Jochli zu erreichen.
Gesagt getan, nach einer guten Dreiviertelstunde hatten wir das Jochli erreicht und nach einer weiteren Dreiviertelstunde standen wir auf dem Brisenjoch wo Felix und ich Ski und Brett deponierten, um die letzen 80 Meter bis zum Gipfel zu Fuß zu gehen. Mark hatte sich in dem sehr steilen Schlussanstieg abgesetzt und war bereits auf dem Gipfel angelangt.
Dem langen Umweg hatten wir es zu verdanken, dass wir den Gipfel für uns alleine hatten, da die meisten Skitourengänger schon wieder im Abstieg waren. Auf dem Gipfelgrat blies ein kalter Wind und auch die Sonne war mittlerweile hinter hohen Schleierwolken verschwunden. Nach dem Gipfelfoto und dem Genuss einiger abgründiger Tiefblicke in die Nordabstürze des Brisen, war ich froh endlich sitzen und die im Aufstieg von Krämpfen heimgesuchten Oberschenkel für ein paar Minuten entlasten zu können. Obwohl die Aussicht hervorragend war und der Himmel im Osten immer noch tiefblau strahlte, blieben wir nicht lange auf dem zugigen Gipfel.

Während Felix und ich wieder zum Skidepot zurückkehrten, machte sich Mark für einen gewagten Einstieg in den Osthang bereit. Er hatte vor von der Gipfelwechte direkt in den Hang zu springen. Gesagt getan; und mit einem gewaltigen Satz war er auch schon hinunter und in der nächsten Mulde verschwunden, ehe er 30 Meter weiter unten winkend wieder zum Vorschein kam. Die Abfahrtsroute führte vom Skidepot zurück zu Punkt 2249, von wo man über ein paar apere Stellen in den erst steilen, dann aber sanft auslaufenden Nordhang des Brisen einsteigen konnte. Obwohl der Hang schon verspurt war, hatten wir eine atemberaubende Abfahrt in herrlich weichem 20-30 cm tiefen Pulverschnee. Die Abfahrtstrecke führte über welliges und unberührtes Gelände zwischen den Zwelfer und Waldbruder genannten Felsriegeln hindurch bis hinunter an die Chrüzhütten. Von dort ging die Abfahrt etwas beschwerlicher durch Rodungen und enge Waldwegchen bis zur Talstation der Haldigratbahn und dann auf der gebahnten Fahrstrasse mit Unterstützung der Stöcke weiter bis nach Niederrickenbach, wo wir kurz nach halb vier verschwitzt, erschöpft aber fröhlich eintrafen.

Tourengänger: Leander


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