Eisdickenmessung Pizolgletscher


Publiziert von Delta Pro , 19. Februar 2010 um 07:25.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 Februar 2010
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 2400 m

Ein eiskalter, sonniger Tag mit schwerem Gepäck am Rücken auf dem Pizolgletscher
 
Seit nun vier Jahren besuche ich den Pizolgletscher, mein „Baby“, regelmässig einmal im Winter und einmal im Herbst, um zu schauen, was Wind und Wetter mit ihm angestellt haben (siehe z.B. hier oder hier). Dabei messe ich jeweils die Veränderung der Gletschermasse. Doch, schlussendlich muss dies ja in den Kontext zum gesamten Eisreservoir gestellt werden, wenn man abschätzen möchte, wie lange es den Gletscher noch gibt. Jetzt, endlich, hatte ich das passende Gerät zur Hand, um die Eisdicke zu messen, und nach den Erfahrungen von letzter Woche im Wallis das nötige Vertrauen darin, um es auf den Gletscher zu buckeln.
 
Und so machte ich an diesem strahlend schönen, eiskalten Morgen alleine auf den Weg zum Pizolgletscher – ganz im Kontrast zu meinen früheren Erfahrungen beim Eisdickenmessen, wo wir jeweils mit einer 6-köpfigen Truppe mit dem Helikopter anreisten. 25 Kilogramm am Rücken in kompakter Form von Batterien, Laptop und viel weiterem Metall brachten mich hinauf zur Wildseelugge so ziemlich ins Keuchen, und die Spitzenposition im alltäglichen Skitouren-Tatzelwurm hinauf zum Pizol liess sich nicht halten. Am Gletscher angekommen montierte ich die Mitbringsel zusammen und kreuzte über den Gletscher. Bis in den Nachmittag kriegte ich so immerhin geschlagene 5 Kilometer auf den Gletscher – ganz erstaunlich für einen Eisfleck mit einer Fläche von weniger als 0.1 Quadratkilometer. Dabei reichte es nach der Mittagpause sogar noch für einen Abstecher auf den Pizolgipfel, um ein paar Bilder zu schiessen.
 
Da die Eisdicke auf sehr kleinen Gletschern in der Schweiz noch kaum je bestimmt wurde, ging man immer von relativ wenig Eis aus. Die Messungen auf dem Pizolgletscher bestätigen aber, dass die Baby-Gletscherchen doch erstaunlich dick sein können: Das Radar zeigte am Pizolgletscher maximale Eisdicken von rund 40m an! Verbreitet ist das Eis noch dicker als 20m. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass ich meine Stangen noch deutlich mehr als ein Jahrzehnt in den Pizolgletscher bohren kann.

Tourengänger: Delta


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