Kiental-Trilogie (Schwalmere-Drättehorn)


Publiziert von Zaza , 16. Februar 2010 um 17:35.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:16 Februar 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m
Kartennummer:1228, 1248

Heute war eine Tour in einsamer Gegend und mit kurzer An- und Heimreise gesucht. Denn um nachzudenken und über einen bestimmten Chanson von Mani Matter zu grübeln,  ist das die ideale Ausgangslage. Zumindest, solange die Sache nicht allzu anstrengend ist...

Die Schwalmere mit der Kombination Sulwald-Soustal ist ein Mega-Klassiker unter den Skitouren des Berner Oberlandes. Leidensbereite Nonkonformisten wählen hingegen die Schneeschuhe als Verkehrsmittel und Kiental als Ausgangspunkt. Leidensbereitschaft ist darum gefragt, weil diese Route praktisch nie gespurt ist (wird höchstens gelegentlich als Abfahrtsroute gewählt). Wenn man Glück hat (so wie heute), dann liegt immerhin bis Glütschnessli eine Abfahrtsspur, denn dies ist Teil der Variantenabfahrt vom Schilthorn....

Von Kiental folgt man dem Wanderweg in den Spiggengrund (mit Ski besser von Anfang an der verschneiten Fahrstrasse folgen). Man ersteigt den ganzen Spiggengrund bis Glütschnessli. Hier bieten sich zwei Wege an, um die schöne Glütschalp zu erreichen: Entweder über den Bach und dem Sommerweg entlang oder direkt aufwärts und durch ein steiles Couloir auf die Hochebene (heute wählte ich die zweite Variante). Im weiteren folgt man in etwa dem Sommerweg, wobei einige suspekte Hänge zu traversieren sind. Am ungemütlichsten sind die Querungen oberhalb von P. 2213. Es bleibt dann der Aufstieg zum Schwalmeresattel; hier war der Schnee heute teilweise ausserordentlich mühselig. Die Unterlage trug nicht immer, so dass Einsinken bis zu den Knien angesagt war. So war ich erleichtert, endlich den Grat zu erreichen. Von hier an liegt meist eine Spur der Skifahrer, die von Sulwald aufsteigen.

Nach der Gipfelrast war die Kondition wieder halbwegs hergestellt. Nun geht es an den felsigen Aufbau des Hohganthorns, das auch mit Schnee recht gut zu überschreiten ist. Im Abstieg zum nächsten Sattel muss man gut auf Wächten aufpassen. Man folgt weiter dem Grat bis an die Felsen des warzenförmigen Drättehorns. Man umgeht den Gipfelaufbau rechts über reichlich steile Hänge und ersteigt den Gipfel dann problemlos von hinten.

Um vom Drättehorn zur schönen Ebene von Hohkien zu gelangen, muss man zwei breite Felsriegel an der richtigen Stelle umgehen. Den ersten weit rechts ausholend, den zweiten entweder rechts oder links. Dieser Abstieg ist ziemlich steil. In Hohkien trifft man dann im Idealfall (wie heute) auf Abfahrtsspuren von Skifahrern, denen man zurück in den Spiggengrund folgt. Bleibt noch der lange Ausmarsch nach Kiental, aber der gehört halt dazu.

Die beschriebene Tour ist nur etwas für sehr sichere Verhältnisse. Sie kann auch für Skifahrer interessant sein. Eine gute Kondition und die Bereitschaft zum selber Spuren sind notwendig. Einsam ist die Gegend wahrlich; nur auf der Schwalmere traf ich heute einen Skifahrer an.
 


Tourengänger: Zaza


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Kommentare (1)


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akka hat gesagt: Chapeau
Gesendet am 16. Februar 2010 um 21:08
Eine Runde, die bedingungslos ausgezeichnete Verhältnisse und Kondition fordert.
Den Kehraus aus dem Spiggengrund gibt es zu guter Letzt nicht gratis.


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