Pizzo Rotondo 3192m

Start in All'Acqua, im Tal vom Ri dell’Acqua direkt hoch zur Capanna di Piansecco. Westlich der Hütte vorbei und hoch über Pt. 2048 dem ausgeprägten Geländerücken folgen und den Südhang hoch queren. Steil und Lawinengefährlich. Weiter steil und dann in gutem Aufstiegsgelände über Alpe Nuova bis zum Skidepot links unterhalb des Gipfelcouloirs. Ab da mit Steigeisen und Pickel das Couloir hoch, etwa in der Hälfte rechts weiter bis zur Krete und dann in ausgesetzter Kletterei auf den Gipfel.

In der Abfahrt kann über die Aufstiegsroute gefahren werden, oder zum Pt.2773 queren und den Steilhang abfahren.

Die Alpen, unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2010, Fricktaler sind unterwegs um neue Gipfel zu erklimmen, neue Routen zu erkunden und Ausblicke zu geniessen die nie ein Mensch ohne Kondition zuvor gesehen hat. So erging es mir als wir auf dem Pizzo Rotondo standen! Doch von Anfang an.
 

Wochenende, super Wetterprognosen, im Tessin gute Lawinensituation und den Pizzo Rotondo noch nicht bestiegen, der König des Bedrettotals, der Aussichtsberg per Exellence, das Ziel war klar!

Bei minus 15 Grad starteten Christian und ich in All’Acqua, zuhinterst im Bedrettotal. Zügig gewannen wir an Höhe und schon bald kam die Sonne hinter den Berggipfeln hervor, keine Wolke trübte den Himmel. An der Pianseccohütte vorbei einen steilen Südhang queren und dann durften wir über die weiten Hänge der Alpe Nuova auffellen. Weit und breit kein Mensch, wir schienen die einzigen zu sein die heute auf den Rotondo wollten. Einsam zogen wir still unsere Aufstiegspuren in den Schnee und um uns eine traumhafte Kulisse von Schneebergen.

Im Skidepot angekommen wechselten wir von Ski und Stöck auf Steigeisen und Pickel, der Rotondo kann nur durch ein steiles Couloir erklommen werden. So stiegen wir die Himmelsleiter rauf, bis zu 48° steil in gutem Trittschnee dem Gipfel entgegen.

Und dann war es soweit, wir stehen auf dem Pizzo Rotondo, einfach überwältigend! Der Rotondo ist der höchste Gipfel weit und breit, zudem ist er wie ein Gupf noch aufgesetzt, man steht auf engem Platz, ringsum scheint kein Berg höher, das Panorama ist überwältigend!!! Soweit das Auge reicht nur Berge. Ein großartiger Moment, einfach genial und umwerfend. Der Berg ist auch ausgesetzt, was bedeutet dass der Wind ungehindert darüber fegt, es war saukalt mindestens gefühlte minus 30 Grad und das ist nicht übertrieben! So war die Gipfelrast dann kurz, es zog uns ins Skidepot hinunter wo es an der Sonne windstill und im Vergleich wohlig warm war. Nach einem stärkenden Znüni machten wir uns auf die Abfahrt durch den Steilhang bei Pt. 2773, oben Deckel, später Pulver. Nach Total 8 ½ Stunden kamen wir sehr glücklich und zufrieden beim Auto an.
Es war vollbracht, wir standen auf dem Pizzo Rotondo, ein Berg, nein eine Mission die seinesgleichen sucht.
 

Mit Christian, isch super gsi!

Im Moment gute Verhältnisse auf ganzer Route, oberhalb der Hütte wenig Schnee, Gipfelcouloir gut. Im Couloir guter Trittschnee, vielen Dank den drei Vorspurern, es stiegen etwa 18 Personen auf den Gipfel.