Rangiswanger Horn (1615 m) und Sigiswanger Horn (1527 m) mit Schneeschuhen


Publiziert von ju_wi , 16. Februar 2010 um 23:09.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 Februar 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 860 m
Abstieg: 860 m
Strecke:9,1 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto zum P in Sigiswang (Kahlrückenhütte P ist privat -> eigentlich nicht benutzen)
Kartennummer:BayLV Allgäuer Alpen

Das Rangiswanger Horn (1615 m) in der Hörnergruppe ist ein sehr beliebter und einfacher Winterberg, den man sowohl von W aus dem Ostertal (kürzer) als auch - wie wir in dieser Tour - von O aus dem Illertal ersteigen kann. Es ist ein klassisches Ziel mit toller Aussicht auf den gesamten Allgäuer Hauptkamm. Die Tour ist technisch wie gesagt einfach und bei unserer Routenwahl sehr wenig lawinengefährdet. Bei Warnstufe 3 - die wir an dem Wochenende hatten - also problemlos zu gehen.

Nach dem Tiefenabcher Eck am Samstag fahren wir Sonntags also morgens zum kleinen Weiler Sigiswang bei Ofterschwang im westlichen Illertal. Nach dem komplett verschneiten Vortag versprach der Wetterbericht heute eigentlich Auflockerungen im Tagesverlauf, so dass wir ein wenig Hoffnung auf einen Blick übers Wolkenmeer hegten. Das war uns leider nicht vergönnt, wobei wir beim Abstieg durch die oberen Wolkenschwaden sehen konnten, dass der Gipfel hinter uns dann doch noch in die Sonne kam. Es gab dann wohl doch noch eine Aussicht an diesem Tag vom Rangiswanger Horn - doch leider nicht für uns.

Jedenfalls parken wir am Parkplatz Kahlrückenalpe direkt am Sträßchen unser Auto (eigentlich privat - angeblich besser an einer Bushaltestelle, die wir aber nicht fanden) und folgen direkt gegenüber einem Feldweg Richtung Hänge. Der Feldweg ist geräumt. Da wir nicht aufpassen, laufen wir an einer Verzweigung geradeaus statt links. Keine Lust zurückzugehen als wir es merken - also lieber eine verschneite Wiese queren. Da wir noch keine Schneeschuhe anhaben, versinken wir hierbei schon knietief; denn im Tal liegen auch wohl 50 cm Schnee. Als wir wieder auf den Feldweg stoßen, biegen wir rechts ab und nehmen an der nächsten Wegverzweigung den rechten Pfad. Es ist dies schon das - im Winter wohl geräumte - Sträßchen zur Kahlrückenalpe (1210 m). Das Sträßchen ist zwar mit dem Schneepflug geräumt, aber dadurch mit einer dünnen Eisschicht fast umso glatter aufzusteigen. Entsprechend gehen die Skitourer auch parallel zum Sträßchen mit einigen Querungen. Doch das ist uns mit den Schneeschuhen im tiefen, leicht feuchten Schnee zu mühsam. Wir folgen dem Sträßchen hinauf bis zur Alpe.

Direkt rechts von der Kahlrückenalpe, die als eine Art Jugendzentrum oder -erholungsheim genutzt wird, beginnt der (wohl praktisch immer) gespurte Anstieg. Wir legen die Schneeschuhe an. In meist freien Almhängen steigen wir nun im Nebel weiter an. Nach einiger Zeit passieren wir die Alpe Gschwend und gelangen weiter oben zur Sigiswanger Horn Alpe (1400 m). Ein kurzes Stück dahinter steht an einer Verzweigung an einem Sattel ein Wegweiser. Von hier nehmen wir nun zunächst das höhere Rangiswanger Horn in  Angriff. Dazu folgen wir vom Wegweiser praktisch geradeaus den Spuren. Es wird steiler. Etwas links vom Sommerweg biegt die Spur in ein paar Schleifen eine Waldstufe hinauf und zieht dann in mehreren Schleifen die O-Flanke des oben abgerundeten Gipfelaufbaus hinauf. Auf diesem Gipfelstück überholen wir eine Menge übel schnaufender Skitouristen - na soo schwer ist's ja nicht... Zuletzt vollführt die Spur einen Bogen, so dass wir von S zum Gipfel kommen.

Am Gipfel des Rangiswanger Horn (1615 m) befinden sich eine ganze Reihe von Skitourern und auch ein paar Schneeschuhgänger. Wir haben für die 750 Hm von Sigiswang nur 1:45 benötigt. Was für ein Unterschied zum Schneewühlen am Vortag - eine vorhandene Spur macht doch viel aus. Nach kurzer Verschnaufpause laufen wir den Hang nun auch teilweise im tiefen Pulver quer wieder hinab zum Sattel mit Wegweiser. Von hier wenden wir uns nun noch dem Sigiswanger Horn zu. Der Weg dorthin ist landschaftlich schöner als der freie Schneehang zum Rangiswanger Horn. Er führt durch eine breite Waldschneise hinauf zu einer Lichtung. Dort wird ein Bogen nach links geschlagen, worauf ein Anstieg im Wald auf den schmaleren bewaldeten Gipfelrücken folgt. Am höchsten Punkt des Sigiswanger Horn (1527 m) steht ein Steinmann mit Stock, der natürlich tief verschneit ist. Ein kleines Stück erkunden wir in nördlicher Richtung noch den weiteren Grat, kerhen dann aber um und machen Brotzeit am Gipfel.

Für den Abstieg kehren wir jeweils auf dem Aufstiegsweg zum Sattel und dann auch über die Kahlrückenalpe zum Auto zurück. Beim Weg zum Sattel sehen wir das Rangiswanger Horn in der Sonne - also waren wir 1 Stunde zu früh am Gipfel. Wir biegen stattdessen in dickste Nebelsuppe ab, die uns bis unten begleitet. Statt des rutschigen Sträßchens bleiben wir im unteren Teil des Abstiegs meist parallel mit den vielen Skispuren im tieferen Schnee.

Am Auto angekommen ist es noch früh, so dass wir vor der Heimfahrt noch bei der Hütte an der Talstation des Weltcup-Express in Ofterschwang auf ein Getränk und Germknödel einkehren.


Tourengänger: ju_wi
Communities: Schneeschuhtouren


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 1936.gpx Rangiswanger und Sigiswanger Horn

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»