LA PALMA: Touren im Biosphärenreservat (1): Faro und Salinas de Fuencaliente; zwei Vulkane


Publiziert von johnny68 , 31. Januar 2010 um 20:42.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » La Palma
Tour Datum:20 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Faro de Fuencaliente - Los Canarios und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Mietwagen zum Faro
Unterkunftmöglichkeiten:in Fuencaliente

Mitte Januar 2010 habe ich einige Ferientage in einer wärmeren Region verbracht. Ich besuchte die kanarische Insel „La Palma“, über welche sich im Hikr schon einige Berichte befinden.
 
Ich stelle diesem ersten Tourenbericht einige allgemeine Ausführungen voran.
 
La Palma ist die grünste der kanarischen Inseln. Sie zählt rund 80'000 Einwohner und ist 728 km2 gross. Die ganze Insel wurde vor einigen Jahren zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt; zudem ist die Caldera de Taburiente (dies ist der grosse Eruptionskrater im Norden der Insel) seit den Fünfziger-Jahren ein Nationalpark. In der Nähe von El Paso findet sich ein Visitor-Center der Nationalparkbehörde, das interessante Ausführungen über das Entstehen der Insel, die Flora und Fauna sowie die Geschichte präsentiert.
 
Wie alle kanarischen Inseln ist La Palma vulkanischen Ursprungs. Vor einigen Millionen Jahren erhob sich die Insel (d.h. der Nordteil) durch einen grossen Vulkanausbruch aus dem Atlantik. Der Vulkankegel konnte sich aber nicht (wie etwa der Teide auf Teneriffa) verfestigen, sondern er rutschte zum grössten Teil südwestwärts ins Meer und hinterliess die Caldera de Taburiente. Durch einen späteren Vulkanausbruch entstand der Pico Bejenado, der etwas erratisch am südlichen Rand der Caldera herausragt. Die spätere vulkanische Tätigkeit verlagerte sich in den Süden der Insel, wo die „Cumbre Nueva“ und die „Cumbre Vieja“ (es handelt sich hier um Vulkangebirgszüge in Nord-Südrichtung) entstanden. Der letzte Vulkanausbruch fand im Jahre 1971 statt (damals brach im Süden der Insel der Vulkan „Teneguía“ aus). Die Lava ergoss sich ins Meer und zerstörte damals auch die Saline. La Palma ist die kanarische Insel mit den in jüngster Zeit häufigsten Vulkanausbrüchen. Innert 500 Jahren waren rund 10 Vulkanausbrüche zu verzeichnen.
 
Das Klima auf der Insel ist das ganze Jahr hindurch angenehm. Die beiden Seiten der Insel sind klimatisch allerdings etwas verschieden. Die Nord- und Ostseite sind den Passatwinden ausgesetzt, deren Wolken sich hier ausregnen. Die Vegetation ist üppig grün. Die Süd- und Westseite sind trockener und weniger nebelverhangen. Im Januar 2010 herrschten bei meinem Besuch meistens frühlingshafte Temperaturen. Nur wenn die Calima (der heisse Wüstenwind aus der Sahara) bläst, kann es bis zu 40 Grad werden. Dann besteht erhöhte Waldbrandgefahr. Im August 2009 wütete im südlichen Teil der Insel ein riesiger Waldbrand. Bis auf die Höhe der Linie „Jedey – Tigalate“ sind Kiefernwald, Gebüsch, aber auch Kulturen, verbrannt. Der Anblick ist aufs erste schockierend. Glücklicherweise übersteht aber die kanarische Kiefer mit ihrer dicken Rinde den Waldbrand. Schon nach 3 Monaten treibt sie wieder die ersten Nadeln. In 2 – 5 Jahren hat sich der Wald wieder vollständig regeneriert. Allerdings ist das Gebiet gegenwärtig sehr rutschgefährdet. Beide nach Fuencaliente führenden Strassen sind durch die Winterregen stark beschädigt worden.
 
La Palma ist ein Wander-Paradies mit ausgezeichnet unterhaltenen und markierten Wegen für jeden Geschmack. Die Insel ist sehr sauber. Ich habe kaum Abfall angetroffen.
 
___________________
 
Ich begann meine erste Wanderung an der Südspitze der Insel, beim Leuchtturm und den Salinen von Fuencaliente. Hier beginnt der die ganze Insel-Bergkette durchquerende Wanderweg GR 131 („El Bastón“). Bis zum höchsten Punkt der Insel, dem Roque de los Muchachos (2426 m), sind es 53.8 km. Ich habe in mehreren Etappen praktisch die ganze Strecke (doppelt) abmarschiert. Doppelt deshalb, weil ich immer wieder zu meinem Mietwagen zurückkehren musste. Nur den mittleren Teil, die Cumbre Nueva, habe ich ausgelassen, weil meistens im Nebel.
 
Die interessante Saline (Salzgewinnung mittels Verdunstung von Meerwasser) kann man gratis besichtigen. Das Salz wird handwerklich gewonnen und als Speisesalz verwendet.
 
Ennet der Strasse beginnt der Wanderweg, der über 2 Vulkane (Teneguía 427 m und San Antonio 657 m) ins Dorf Los Canarios de Fuencaliente (700 m) führt. Beim letzteren Vulkan erlebte ich eine unerfreuliche Überraschung: hier wird 3.50 Euro Eintritt verlangt, um auf den Kraterrand gelangen zu können – lächerlich und Touristenabzockerei, wenn man bedenkt, dass man auf der ganzen Insel dutzende von Vulkanen umsonst besichtigen kann. Ich habe mir die 3.50 Euro gespart und bin vom Wanderweg „El Bastón“ direkt auf den Kraterrand hoch gestiegen.

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: La Palma
Gesendet am 1. Februar 2010 um 11:42
Ciao Johnny

Und wieder kann ich an Hand deines Berichtes "in Erinnerungen schwelgen" - vielen Dank!
Ich hatte damals auch die südliche Vulkanrunde durchwandert - so was von eindrücklich; wie selbstverständlich auch der Nationalpark der caldera de taburiente!
Schön, kann ich nun eine Auswahl der Impressionen auch digital betrachten.
Ich freue mich auf weitere Berichte - weiteres gutes Wandern;

lg Felix

johnny68 hat gesagt: RE:La Palma
Gesendet am 2. Februar 2010 um 19:13
Hallo Felix
Der 2. Bericht über meine Kraterwanderung folgt demnächst. Danach habe ich noch 5 Touren auf La Palma in petto. Du kannst also noch weiter in Erinnerungen schwelgen

Johnny


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