Pico del Teide (3718 m) & Pico Viejo (3135 m)


Publiziert von alpinos , 2. Februar 2010 um 20:01.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Santa Cruz de Tenerife
Tour Datum:26 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Parkplatz Montana Blance - Refugio de Altavista - Pico del Teide - Mirador de Pico Viejo - Pico Viejo - Parador Nacional - Parkplatz Montana Blanca
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW auf der TF-21 zum Parkplatz Montana Blanca; zwischen km 40 und 41

Die beiden höchsten Berge Teneriffas an einem Tag zu besteigen. Dieses Ziel hatten wir heute vor Augen als wir um kurz nach halb fünf mit dem Auto in Richtung Caldera aufbrachen. Der Himmel war bedeckt; aber wie die vergangenen Tage hingen die Wolken zwischen 1500 und 1900 m. Kurz vor El Portillo liessen wir die Wolkendecke unter uns, der Himmel wurde klar und die Sterne strahlten uns entgegen.

Um 5:40 Uhr marschierten vom Parkplatz Montana Blanca (zwischen Km 40 und 41 auf der TF-21) mit Stirnlampen los. Es war recht kühl (6°) und ein kalter Nordwind begrüßte uns. Über den Weg wollen wir nicht viele Worte verlieren. Er ist gut ausbaut und bietet keine großen bergsteigerischen Herausforderungen mehr, außer vielleicht die zunehmende Höhe. Zunächst folgt man einer breiten Schotterstraße hinauf zum flachen Sattel zwischen Montana Blanca und Teide. Wir kamen zügig voran und erreichten den Sattel nach etwa einer Stunde. Der folgende Aufstieg zum Teide ist nicht zu verfehlen, eine große Hinweistafel markiert die Stelle eindeutig auch im Dunkeln. An manchen Stellen mit Steinreihen eingefaßt führt nun der ausgebaute und markierte Wanderweg in Serpentinen in einer breiten Lavarinne hinauf zur Refugio Altavista. Es wurde jetzt heller, der östliche Horizont erglühte in orangen und roten Farben und das Farbenspiel erfreute auch das müdeste Wanderherz. Nach einer weiteren Stunde hatten wir die Hütte erreicht. Von hier bis hinauf zum Gipfel des Teide ist der Weg praktisch gepflastert (!). Ein paar Minuten nachdem wir die Hütte passiert hatten ging die Sonne auf und tauchte den Lavahang in rotes Licht.

Um kurz vor halb neun erreichten wir die Gipfelstation der Seilbahn und machten uns an den letzten Abschnitt des Aufstiegs, die Besteigung des El Pilon. Zwischen 9:00 und 16:00 benötigt man für diese letzten 180 m hinauf zum Gipfel des Teide eine Erlaubins der Parkverwaltung. Wer allerdings vor neun am Kontrollpunkt ist, der kann unbehelligt zum Gipfel gehen. Die Kontrolleure kommen erst mit der ersten Bahn und die fährt eben um kurz vor neun unten los. Nach 20 Minuten - insgesamt etwas mehr als drei Stunden - hatten wir heftig schnaufend den Gipfel des Teide erreicht und genossen die prächtige Aussicht. Teneriffa war von einem Wolkenmeer eingehüllt, nur die Caldera ragte aus den Wolken heraus. Im Westen sah man die Gipfel von Las Palmas. Der Teide warf seinen Schatten auf die Wolken, um die Spitze des Schattens herum lag ein Regenbogen - ein faszinierendes Schauspiel. Der Wind war hier oben ziemlich stark und so stiegen wir schnell wieder ab und rasteten an der Seilbahnstation.

Auf dem gepflasterten Weg gingen wir nun in etwa zehn Minuten nach Westen zum Mirador Pico Viejo. Von diesem Aussichtspunkt führt Weg Nr. 9 hinüber zum Pico Viejo, unserem zweiten Ziel. Dieser Weg ist wesentlich interessanter und anspruchsvoller als der Aufstieg zum Teide. Gut markiert führt er über schwarze Lavarücken und durch Rinnen hinab auf den breiten, langgezogenen Sattel aus hellem Bimsstein. Man läuft über rauhe und scharfkantige Lavafelsen; leicht ist einer losgetreten und ein Sturz gerade noch abgefangen. An zwei, drei Stellen muss man die Hände benutzen und über eine kleine Kante kraxeln. Nach etwa 45 Minuten erreichten wir den gelblichen Bimshang, über den sich die schwarze Lava vom Teide kommend aufgetürmt hat - ein eindrücklicher Kontrast. In wenigen Minuten hatten wir die Stelle erreicht, an dem der Weg Nr. 23 links vom Weg Nr. 9 Richtung Parador abzweigt.

Wir wollten jedoch noch den Pico Viejo besteigen. Dazu gingen wir noch einige Meter den Weg Nr. 9 Richtung Westen entlang bis zu nächsten Linkskurve. Von hier stiegen wir, einigen Wegspuren folgend, in nördlicher Richtung den Lavahang hinauf, dann folgten wir dem Kraterrand bis zu dem mit einem großen Steinmann markierten höchsten Punkt. Von hier eröffnet sich nach Westen der grandiose Blick in den riesigen Krater des Pico Viejo. Die Steilwände fallen bis zu 200 m zum Grund des 800 m durchmessenden Kraters ab. Im Osten erhebt sich majestätisch der Teide. Das Farbenspiel der Lava- und Bimssteinhänge ist beeindruckend und die Fotomotive wollen einfach kein Ende nehmen.

Nach ausgiebiger Fotopause machten wir uns an den Abstieg zum Parador Nacional. Wieder an der Weggabelung folgten wir dem gut ausgebauten und markiertem Weg Nr. 23 hinab durch “Lava- und Bimstälchen” (Zitat Rother Wanderführer) und über Lavarücken. Von links kommend geht man hinab in ein Tal; diesem folgt man zunächst in Stück bergab; nach einer Weile steigt man den links liegenden Lavarücken hinauf und anschließend wieder links hinab in das nächste Tal. Dieses Motiv wiederholt sich einige Male in unterschiedlicher Länge bis man schließlich den Rundweg um die Roque de Garcia erreicht. Von hier liefen wir in wenigen Minuten hinüber zum Parador.

Nun war die Frage: wie kommt jetzt unser Auto, das auf dem 6,5 km entfernten Parkplatz am Montana Blanca stand, zu uns? Nun ja, um es kurz zu machen: Der Bus Nr. 348 fuhr erst 2 ½ Stunden später um 16:00 und es wollte keines der vorbeifahrenden Autos zwei verstaubte Wanderer mitnehmen. So blieb noch laufen. Auch das geht vorüber; die Straße entlang, zunächst 2 km geradeaus direkt auf den Teide zu, dann kann man die Farbenspiele der Lavahänge des Montana Blanca bewundern. Und eine Frage kommt in den Sinn: warum hat niemand daran gedacht, einen Wanderweg anzulegen, der vom Sattel des Pico Viejo direkt zur Talstation der Teide-Seilbahn führt? Trotzdem eine geniale Tour in dieser atemberaubenden Lavalandschaft.

Hier geht's zum Übersichtsbericht unseres Urlaubs.


Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 1885.gpx Teide & Pico Viejo

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Kommentare (1)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 5. Februar 2010 um 18:17
Prächtige Bilder von einer faszinierenden Berglandschaft !

Nach den Unwettern diese Woche trägt der Teide ein Winterkleid.

[www.kanarenexpress.com/1000003/1000003/0/27277/article_tf.ht...]


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