Ellmauer Halt über den Gamsänger Steig


Publiziert von Solanum , 31. Januar 2010 um 09:37. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:24 September 2008
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Wochenbrunner Alm - Gruttenhütte - Gamsänger Steig - Ellmauer Halt und retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Ellmau über bezeichnetes Sträßchen zur Wochenbrunner Alm.
Unterkunftmöglichkeiten:Gruttenhütte, Gaudeamushütte

Was ist eigentlich ein Gamsänger?

Um diese Frage zu beantworten nahmen wir den zugehörigen Steig persönlich in Augenschein. Ausgestattet waren wir nebst Bergausrüstung mit Vogelbestimmungsliteratur und Kamera für den Fall, daß uns eines der seltenen Exemplare des Gamsängers (Capracantor nivalis) begegnen sollte. Da diese im Tiroler Unterland endemische Art stark in ihrem Bestand bedroht ist, darf die Ellmauer Halt in der Balzzeit von Mai bis Juli nicht bestiegen werden. In den restlichen Monaten besteht ein striktes Wegegebot. Aufgrund der ungewöhnlich strengen Witterung in diesem September waren unsere Hoffnungen den Gamsänger tatsächlich ausserhalb seines Winterquartiers ausfindig zu machen sehr gering, ist der Gamsänger doch dafür bekannt, sich bei den ersten Schneefällen in Felshöhlen oberhalb der Baumgrenze einzugraben und strikte Winterruhe einzuhalten. Eine Sichtung zu dieser Jahreszeit wäre somit eine kryptozoologische Sensation!

Unsere Auftiegsroute war wie folgt: Von der Wochenbrunneralm über den Hüttensteig zur Gruttenhütte. Ab hier im Nebel aufwärts zum Hochgrubachkar. Eindrucksvolle Felssturzlandschaft. Der Nebel lichtet sich etwas und wir können das Tagesziel schemenhaft erahnen. Nun über Bänder in der Südwand der Ellmauer Halt nach links querend erreichen wir zuletzt leicht kletternd einen Absatz. Weiter über das versicherte gelbe Wandl zur Rote-Rinn-Scharte. Ab hier liegt Schnee. Nun steiler in der Westflanke empor  über einige Felsstufen bis zu einem markanten Kamin. Diesen kann man nun rechts umklettern oder innen mittels einer überhängenden Leiter überwinden. Wir entscheiden uns für letzteres und erreichen so ein breites Schuttband, die Maximilianstraße, das uns relativ bequem zur Babenstuber Schutzhütte leitet. Ab hier noch ein paar letzte Felsstufen und wir stehen am Gipfelkreuz. Leider sind wir wieder vom Nebel eingeholt worden. und die vielgerühmte Fernsicht lässt zu wünschen übrig. Immerhin reisst der Wolkenfilm ein paar mal auf und gewährt uns Nahblicke und Tiefblicke in die packenden Felsabstürze des Kaisers.

Für alle Unbillen entschädigt werden wir, als wir auf einmal ein schnarrendes "Gruyere, Gruyere" über unseren Köpfen vernehmen. Und tatsächlich. Ein männliches Exemplar des Gamsängers kreist über dem Vorgipfel. Schön erkennbar sein zitronengelber Scheitelfleck. Nachdem er uns entdeckt hat, fliegt er mit einem aufgeregt gackerndem "Greyerz, greyerz" davon. Lediglich ein unscharfes Foto war uns vergönnt. Dennoch: ein erfolgreicher Tag!

Abgestiegen sind wir über die Aufstiegsroute.

Tourengänger: Solanum, Loori


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