Roßlochspitze(2538m) via Westgrat, eine meiner Lieblingstouren im Karwendel


Publiziert von ADI , 17. Januar 2010 um 15:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 2 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Scharnitz-Hinterautal-Kasten/Hinterautal-Roßloch-Hinterer Boden-Roßlochspitze
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B2 von Mittenwald kommend nach Scharnitz(965m) mit dem PKW, P jetzt kostenfrei am P noch vor Scharnitz vor der Grenze rechterhand. So kann man sich die unverschämten 6 Euro Parkgebühr sparen, die man hinten berappen müßte.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem MTB zum Ende vom Roßloch, weiter per Pedes
Unterkunftmöglichkeiten:Keine(unterwegs), Ferienwohnungen en Mass' in Scharnitz; normale Tagestour
Kartennummer:Kompass Nr. 26 Karwendelgebirge 1:50000, die neuen Karten sind echt gut

Die Roßlochspitze im hintersten Talschluß des einsamen Roßloch-Boden ist einer meiner Favoriten in diesem schönen Gebirge. Auf ihr war ich schon mehrmals, meistens immer auf Zeit, um den Stand meiner Kondidion zu überprüfen. Schnell hoch - schnell runter.
Hier kann man seine "Kondi" checken, der Grat ist schön und unterhaltsam und man ist weit weg vom Trubel von Karwendelhaus+Co..

Start ist in Scharnitz(965m), man radelt recht relaxed ins wunderschöne Hinterautal, die Steigung ist zuerst recht moderat. Bei der Kastenalm(1220m) geht's durch's Gatter geradeaus weiter Richtung Roßloch.
Hier wird die Piste blockiger, aber weiterhin mit einem guten MTB schön zu fahren.
Weiter oben kommt mal eine kurze Schiebestrecke(sehr blockiges Gelände), echte Crack's biken hier logischerweise hoch.
Bikedepot ist dann im begrünten hinteren Boden auf ca.1450m Höhe. Hier herrliche Ruhe+Einsamkeit.
Weiter dann über den guten Steig nach Osten direkt hoch, weiter oben schrofiger und weglos weiter, etwas mühsamer an den Fußpunkt des zunächst plattigen Westgrates.

Jetzt hat man 2 Möglichkeiten:

1. direkt auf Reibung ausgesetzt über die glatten Platten auf den Westgrat(III), oder leichter:
2. den unteren Teil südseitig leicht um den Berg herum und gut 50HM höher über leichte Felsstufen(bis II-) links hoch zum eigentlichen Westgrat.

Variante 2 ist deutlich leichter und umgeht die doch recht steile, plattige Wand am Fußpunkt vom Grat. Bringt einen aber um den Genuß auf Reibung von unten hochzuklettern, was aber nicht jedermanns Sache ist.

Nun immer am Westgrat empor( Stellen II), eine recht ausgesetzte Geländestufe im Mittelteil vom Grat(III-) verlangt mal etwas in die ausgesetzte Südflanke auszuweichen. Vorsicht in diesem Bereich, ein Sturz wäre hier der letzte!
Danach leichter zum Gipfel.

Seit dem Jahr 2008 gib's am Gipfel ein neues, schönes Gipfelbuch. Ein paar Idealisten haben es dort oben in einer schönen Edelstahlbox installiert. DANKE, Leute!!
Es wird ein altes Buch werden, vorausgesetzt es klaut keiner;  dort oben ist nämlich so gut wie NIX los....

Runter geht's typisch karwendelschottrig(für Liebhaber) am "Südgrat"- Normalweg(II/T6-) in die Roßlochscharte(2436m) und wieder runter im Schotter nach Westen zum Bike zurück.
Vorsicht: Steinschlaggefahr!
Die alte AV-Führer-Bewertung I kann man vergessen!
Der Abstieg ist NICHT LEICHT!

Immer wieder eine Klassetour in gottverlassenener Einsamkeit.

Die Roßlochspitze wurde am 17.08.1870 von Hermann von Barth ersterstiegen, allerdings ohne MTB-Unterstützung.

Tourengänger: ADI
Communities: T6


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Kommentare (2)


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kardirk hat gesagt: Zustimmung
Gesendet am 29. Juli 2010 um 15:47
Da kann ich nur zustimmen. Der Grat macht wirklich Spaß zu klettern. Lediglich der Abstieg über den S-Grat fand ich nicht ganz so einfach. Mein Ausweichen auf die Ost-Seite sollte man aber lassen, viel zu viel loser Schutt, dann doch lieber direkt über die steilen Felsen kurz vor der Scharte.

HarryB hat gesagt: Jep
Gesendet am 13. September 2010 um 11:17
Sehr schöne Tour, wirklich, auch der Westgrat ist toll. Den Abbruch kann man auch direkt abklettern (III-/III), ist aber etwas brüchig, exponiert und daher unangenehm. Am Einstieg gibt es eine grasdurchsetzte Platte, über die kommt man ganz leicht (I) auf den Grat, ohne Reibungskletterei.

Abstieg über den Südgrat ist ok, letzte Rinne dürfte so I+/II- sein.

Harald


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