Fil da Stugl (2678m)

Eine hübsche Variante dürfte sein, von Monstein (1619m) via Bodmen (2151m) über den Nordgrat zum Büelenhorn hochzusteigen und im Abstieg meiner Route zu folgen.

 

Los geht es in Stugl (1551m), diesem wunderbar abgelegenen Nest oberhalb von Bergün. Die ersten paar Meter bis Runsolas (1724m) gestaltet sich das Spuren auf dem Fahrsträsslein noch recht locker. Ab Runsolas steigt der Bergweg markant steiler an, der Aufstieg durch den tiefen Schnee ist eine kleine Plackerei. Einzig die Hoffnung, dass oberhalb der Waldgenze die Schneedecke etwas mehr verfestigt sein dürfte, bewahrt mich vor einer Umkehr. Schnaubend trete ich nach zähem Kampf unterhalb von Curmeglia (2269m) aus dem Wald und die Hoffnung auf eine anständige Unterlage wird nur teilweise erfüllt, die Einsinktiefe ist immer noch respektabel. Immerhin legt sich die Hangneigung etwas zurück, so komme ich im Schneckentemo langsam aber stetig vorwärts. Grosse Erlösung, als ich endlich oben auf dem Kamm beim P.2612 stehe. Hier oben entspricht die Schneeoberfläche endlich meinen Vorstellungen - windgepresst mit geringer Pulverschneeauflage, traumhaft schön. Unter diesen Umständen ist in der Folge der höchste Punkt des Fil da Stugl (Stulsergrat, 2678m) rasch erreicht. Das Büelenhorn (2808m) wirkt nun in greifbarer Nähe, also nichts wie hin. Auf den letzten Metern des Gipfelgrats stosse ich auf Spuren von Skitourengehern, das Büelenhorn ist wegen seiner einladenden NE-Flanke recht beliebt. Mein Ziel ist heute allerdings nicht diese schöne Flanke, sondern die Muchetta. So steige ich zunächst entlang der Aufstiegsroute zurück zum Fil da Stugl und zum P.2612. In westlicher Richtung wird der Grat nun etwas enger, nach leichtem Auf und Ab stehe ich auf dem Gipfel der Muchetta (2623m). Zum P.2585 ist der Abstieg unproblematisch, westlich vom P.2585 nimmt die Steilheit zu. Zudem fallen hier die Flanken recht steil ab, so ist auf diesem etwas ausgesetzten Abschnitt erhöhte Vorsicht geboten. Ist diese Hürde überwunden, gestaltet sich der restliche Abstieg als Spaziergang. Zunächst hinunter nach Plan Grond (2177m) und dann weiter durch den Wald auf dem schlecht erkennbaren Bergweg nach Curtins (1870m). Ab Curtins, wo mich die einbrechende Finsternis einzuholen beginnt, führt ein Fahrsträsslein hinunter nach Filisur (1080m).