Tajaköpfe Tajakante-Klettersteig und Coburger Klettersteig


Publiziert von simba , 18. Dezember 2009 um 23:07.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:30 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K5 (SS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 7:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Ehrwald: Von Reutte Richtung Fernpass. Von Landeck über den Fernpass.
Unterkunftmöglichkeiten:Coburger Hütte

VORDERER UND HINTERER TAJAKOPF (2450)


Da hat man große Tourenpläne...klettern im Bergell, whatever. Dann bricht sich der Kollege die Finger , man findet keinen anderen und man darf allein gehen, juhe.

Weil ich aufs Klettern nicht verzichten wollte, kam nur ein Klettersteig in Frage. Und da man im Gebiet um die Coburger Hütte einige verbinden kann, gings dahin.

Vom Parkplatz der Ehrwalder Almbahn gehts erstmal 100 Meter wieder runter. Dort nach links in den Wald und auf einem guten Pfad durch diesen, später steil ein Geröllfeld hoch. und über den Hohen Gang durch die Schwachstelle der Seebenwände (KS B). Da es am Vortag noch geregnet hatte war es recht rutschig und ich war froh mich gegen den schwereren Seebenklettersteig (KS E) entschieden zu haben. Die andere Möglichkeit durch die Seebenwände zu kommen.

Vermutlich gibt es aber auch noch andere Wege um zum Hohen Gang zu kommen. uU kann man auch erstmal in Richtung Ehrwalder Alm laufen und dann beim ersten Wegweiser rechts abbiegen. Alles was Richtung Coburger Hütte geht, ist schonmal ganz gut.

Nach dem Hohen Gang am wunderschönen Drachensee vorbei gehts in Richtung der sichtbaren Coburger Hütte. Aber noch vor dieser nach links ab (nicht bezeichnet, ich hab nix gesehen und bin lässig den Umweg hoch zur Hütte und traf dann am Einstieg alle wieder, die ich schon überholt hatte*g*) und direkt hoch zum Einstieg in den Tajakanten Klettersteig. Bis hierher mit Umweg 1,75 Stunden.

Die Kante ist sowieso schon die ganze Zeit präsent. Mit dem kecken Bäumchen knapp über dem Beginn.
Die Herausforderung des Klettersteigs besteht vor allem in der Länge (bei schnellem Tempo immer noch ca. 2,5 Stunden). Einfache und schwere (3 Stellen D, einmal E) Passagen wechseln sich ab. Insgesamt (KS D/E). Die Schlüsselstelle etwa in der Mitte ist vor allem deswegen etwas härter, weil man in einem engen Kamin mit dem Rucksack und Stöcken fast steckenbleibt. Wer aber den ersten Steilaufschwung am Bäumchen packt, der kriegt den Rest auch hin.

Tw. wars auch hier an der Kante noch leicht rutschig vom Regen am Vortag, nicht ganz ohne da doch auch grasige Passagen dabei sind. Einige sind mir wieder entgegengekommen. Der zweite Teil nach dem schrofigen Gehgelände ist deutlich einfacher. Kletterschuhe braucht es nicht zwingend, aber an einen trittarmen Stellen erhöhen sie den Spaßfaktor sicher emminent.

Nach knapp 4,25 Stunden vom Parkplatz war dann der Gipfel des Vorderen Tajakopfs erreicht. Von dort sieht man den kurzen Coburger Klettersteig am Hinteren Tajakopf gut wegen der Tafel am Einstieg. Die Aussicht über die schrofen Mieminger und die Seen ist aber auch einen Blick wert.

Vom Gipfel erstmal runter ins Vordere Tajatörl, mit ein wenig Kletterei (I) und einer gesicherten Stelle (KS B). Dann auf einem markierten Pfad steil über Geröll zum Einstieg. Helm am besten vorher aufsetzen, denn der Steig endet oberhalb in einem Gerölltrichter. Am Steig geht es gut zur Sache. Direkt überhängend vom Boden weg und ca. 30 Meter senkrecht und überhängend empor. Und dann ist der Spaß auch leider schon zu Ende. Da der  Ausstieg direkt in einem Gerölltrichter liegt und man zwangsläufig Steine abtritt, ist die ganze Geschichte in jedem Fall sehr steinschlaggefährdet.

Kurz auf den Gipfel (ca. 30 Min. vom Vorderen Tajakop) und über den Grat mit gesicherten Stellen rüber zum Vorgipfel und von diesem über einen immer mehr auslaufenden Grat kraxelnd (I) ins Hintere Tajatörl (15 Minuten). Dort das Gerödel abgelegt und die Stöcke wieder ausgepackt und im Galopp in 30 Minuten runter zur Coburger Hütte, für ein Zwischenradler und dann weiter Richtung Tal.

Hab mich dann dummerweise gegen den Hohen Gang entschieden und wollte über den Immensteig runter ins Tal (KS A/B). Kann ich nur bedingt empfehlen, da sich der Weg Richtung Ehrwalder Alm, da gäbs für den Abstieg auch die Gondel, doch ein wenig zieht und einen Leute mit "Funsportgerät" auf dem breiten Weg fast über den Haufen fahren.

Immensteig selbst besteht aus viel rutschigem Laub, noch rutschigeren Wurzeln, und Humus. Kurzum: steil und rutschig. Über die paar Drahtseile war ich froh...T5 Liebhaber könnten an dem Steig aber uU durchaus Gefallen finden.

Danach in Serpentinen durch den Wald und rüber auf die Skipisten der Ehrwalder Alm und wieder zurück zum Parkplatz (ca. 1,5 Stunden von der Coburger Hütte). Über den hohen Gang sicherlich deutlich kürzer, wohl ca. 45 Minuten.

Gesamtdauer für die Tour ohne Pausen, knapp über 7 Stunden....geht man es gemütlicher an und verzichtet auf Zwischensprints, ist der Tag deutlich ausgefüllter.

Tourengänger: simba


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